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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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der ihr rotes Haar kaum bedeckte. Von seiner Wut angetrieben, ging er weiter.
    Sie hatte Maggie wehtun wollen.
    Sie war egoistisch, rachsüchtig und boshaft.
    Und es war seine Schuld, weil er sie eine Zeit lang begehrt hatte.
    Plötzlich drehte sich Bartolla zur Seite und bemerkte ihn.
    Er lächelte ihr freundlich zu und hob eine Hand zum Gruß.
    „Liebling!“, rief sie und stellte ein Lächeln zur Schau, obwohl sie vor Schreck über sein Auftauchen kreidebleich geworden war. „Bist du hier, um mir eine gute Reise zu wünschen?“
    „Warum sollte ich sonst hier sein?“, erwiderte er ebenfalls lächelnd und griff nach ihrem Arm, als das Geräusch eines einfahrenden Zugs näher kam.
    Sie machte einen nervösen Eindruck. „Das muss mein Zug sein, Evan. Du wirst mir fehlen.“ Dann fügte sie hinzu: „Ich habe gehört, dass man das arme Kind gefunden hat.“
    „Ja, Lizzie ist aufgetaucht.“ Er fühlte sich, als würde er wie ein Verrückter neben sich stehen und sich selbst zuzusehen. Es war nicht klar, ob er sein Verlangen, sie zu vernichten, noch lange würde kontrollieren können. Aber er versuchte sich vor Augen zu halten, dass sie von ihm ein Kind erwartete – was sie zumindest beharrlich behauptete.
    „Was ist los?“ Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. „Du siehst mich so seltsam an. Diesem Kind geht es doch gut, oder nicht?“
    Der Zug kam näher, der Lokführer betätigte das Signal und sorgte damit für einen ohrenbetäubenden Lärm, der Evan zwang, lauter zu werden, um gehört zu werden. „Dieses Kind hat einen Namen!“
    Plötzlich machte Bartolla einen verängstigten Eindruck. „Ja, ich weiß. Es heißt Lizzie! Warum hältst du mich so fest? Da kommt mein Zug, sieh doch!“
    Er schaute zu der riesigen schwarzen Lokomotive, die sich rasch näherte. Ein Stoß, mehr war nicht nötig.
    „Autsch!“, rief sie. „Was ist denn los mit dir?“
    Sein Griff um ihr Handgelenk wurde noch fester. Jetzt oder nie! Der Zug hatte die Stelle fast erreicht, an der sie standen. Aber sosehr er diese Frau auch hasste – er war kein Mörder. Er stieß sie nicht vom Bahnsteig, sondern hielt sie weiter fest. „Bist du jetzt stolz auf dich? Maggie ist vor Angst fast wahnsinnig geworden!“
    „Lass mich los, Evan!“, rief sie, als der Zug an ihnen vorbeidonnerte. „Ich weiß nicht, was du da redest!“
    Der Zug wurde nun langsamer, aber er ließ sie nicht los.
    „Hart hat einen deiner Handlanger geschnappt.“
    Ihr Gesichtsausdruck zeigte keine Veränderung. „Was du da sagst, ergibt keinen Sinn.“
    „Ach, wirklich? Der Mann hat gestanden, dass du seine Auftraggeberin warst.“
    Sie sah ihm in die Augen.
    „Du wirst gleich festgenommen“, teilte er ihr genüsslich mit.
    „Wie kannst du mich festnehmen lassen? In meinem Zustand?“
    Das hielt er nicht länger aus. „Gibt es denn einen Zustand? Ansehen kann man dir bislang davon nichts. Und falls du doch ein Kind erwartest – ist das dann überhaupt mein Kind?“ Ihm wurde bewusst, dass er sie anschrie und dass sich andere Reisende bereits nach ihnen umdrehten.
    „Selbstverständlich ist es deins!“, keuchte sie. „Du tust mir weh!“
    Er starrte sie an, unwillig, sie loszulassen, sie wich seinem Blick nicht aus. Ja, er verabscheute diese Frau, dennoch würde er niemals sein Kind im Stich lassen; nicht, wenn es sich tatsächlich als sein Kind entpuppen würde. Aber zuerst einmal musste er herausfinden, ob sie überhaupt schwanger war. Eine Methode, wie er sie zu einem Geständnis provozieren konnte, kam ihm sofort in den Sinn. Er beugte sich vor. „Ich kann das nicht, Bartolla. Mit dir will ich nichts mehr zu tun haben, und es ist mir auch egal, ob du wirklich von mir ein Kind bekommst. Ich schlage vor, du suchst dir schnellstens eine andere Einnahmequelle, denn von mir wird es keine weiteren monatlichen Zahlungen mehr geben.“
    „Du stellst jetzt deine Zahlungen an mich ein?“, rief sie mit erstickter Stimme.
    „Meine Großzügigkeit hat ein Ende. Außerdem beabsichtige ich, Maggie zu heiraten, sobald sie mich haben möchte. Vater wird mich wahrscheinlich wieder enterben, und selbst wenn ich es wollte, könnte ich dir ohnehin keinen Unterhalt mehr zahlen, wenn ich irgendwo eine Stelle im Büro annehme. Wie gesagt: Du musst dir eine andere Einnahmequelle suchen.“
    Sie keuchte angestrengt, ihre Augen hatte sie vor Unglauben weit aufgerissen. „Bist du verrückt? Du willst diese kleine Schlampe heiraten, die es nur auf dein

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