Bezwungen von einem Highlander
endlich blieb Connor stehen! Er wandte sich langsam um, was ihr die Sicht auf Henry nahm. »Was für Konsequenzen wären das, Oxford?«
Ach, es würde schiefgehen! Henry hätte ihm nicht drohen sollen. Connor war nicht so schnell zum Captain aufgestiegen, weil der König seine Familie bevorzugte. Die Gerüchte, die bis nach Camlochlin gedrungen waren, hatten nicht nur Connors Erfolge im Schlafzimmer zum Inhalt gehabt. Er hatte sich überdies auf dem Schlachtfeld Respekt verdient und seinen Wert für die königliche Armee bewiesen. Mairi wusste aus erster Hand, wie tödlich seine Klinge war, denn sie hatte ihn mit seinem Vater trainieren sehen. Sie betete, dass Henry jetzt Vernunft bewies und erkannte, wann es Zeit zum Rückzug war. Hätte sie ihn sehen können, sie hätte ihm ein Zeichen gegeben, vorsichtig zu sein.
»Ich werde Euch auf dem Turnierplatz gegenübertreten und Euch vernichtend schlagen.«
Mairi schloss die Augen und schlug leicht auf Connors Kehrseite. Dummkopf! Aber, dachte sie plötzlich, Connor hielt sie mit einer Hand fest, und vier ihrer Messer befanden sich in seiner anderen. Connor würde sie herunterlassen müssen, wenn er kämpfen wollte. Das konnte ihr zum Vorteil gereichen. Doch der arme Henry …
Sie riss die Augen auf, als Connors Hand über ihren Po glitt und er ihr erneut einen Klaps gab.
»Ich werde Euch dort treffen, nachdem ich dieses Weib an ein paar Dinge erinnert habe.«
Mairi strampelte mit den Beinen, um sich umzudrehen, und versetzte Connor einen Hieb gegen den Hinterkopf. Er wandte den Kopf und sah sie mit einem finsteren Blick an, der Vergeltung versprach. Sie wollte ihn noch einmal schlagen, aber er schleuderte sie herum und hielt sie fest.
»Wenn Ihr weiterhin versuchen wollt, mich aufzuhalten, dann nur zu!«, knurrte er Henry an und versah die Drohung mit einem tödlichen kleinen Lächeln, wie Mairi an seinem Ton erkannte.
Sie hielt den Atem an, als Schweigen folgte. So dumm würde Henry nicht sein. Er brachte gegen diesen unerbittlichen Ochsen, der geduldig auf die nächste Reaktion seines Gegners wartete, nicht mehr Mut auf als sie. Als nichts passierte, lachte Connor und setzte seinen Weg fort.
Er lief direkt in Captain Nicholas Sedley hinein.
»Grant, wen hast du da?« Mairi wurde dunkelrot, als sie seine Stimme hörte. »Wo hast du ihn gefunden?«
»Wen?«, fragte Connor und drehte sich um, um zu sehen, von wem Sedley sprach.
»Ich meine diesen Mann, der von deinem Lieutenant eskortiert wird.«
Mairi versuchte verzweifelt, sich herumzuwinden und einen Blick auf Captain Sedley zu werfen. Er klang nervös, ein wenig verzweifelt – wie ein Mann, der schuldig war und befürchtete, gleich entlarvt zu werden.
Für einen Moment vergaß sie ihre Wut und betete, dass auch Connor es hörte.
»Mister Thatcher ist der Mann, der mich im St. James’s Park niedergestochen hat.«
Mairi schloss die Augen und stach Connor ihren Finger in die Hüfte, damit er nicht zu viel sagte.
»Er behauptet, er wird mir einiges zu erzählen haben, nachdem ich ihn gefüttert habe. Drummond!«, rief Connor. »Führe unseren Gast in die Zimmer der MacGregors und bring ihm was zu essen! Ich werde später mit ihm reden.«
»Was möchte er dir denn erzählen?«, fragte Sedley, der versuchte, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
»Das werden wir bald wissen.«
Mairi hörte das Grinsen in Connors Stimme. Was zur Hölle hatte er vor? Sie fragte ihn nicht danach, als er sie davontrug, sondern stemmte sich gegen seinen Rücken, hob den Kopf und starrte den Captain Wilhelms von Oranien an. Harry Thatcher musste den Namen des Mannes, der seine Schwester bezahlt hatte, gar nicht wissen. Mairi kannte ihn bereits.
Kapitel 32
C onnor, lass mich um Himmels willen runter! Wir müssen darüber reden!«, sagte Mairi, die sich ein wenig beruhigt hatte.
Aye, dachte Connor, blieb stehen und stellte sie auf die Füße, bevor sie die Treppe erreicht hatten. »Wir müssen über viele Dinge reden, zum Beispiel …«
»Ist dir aufgefallen, wie Captain Sedley auf Harry Thatcher reagiert hat?«
Er schaute in ihre funkelnden Augen und begriff, was er gerade getan hatte und warum. Er hatte den Mann, der ihn niedergestochen hatte, und den, der ihn dazu angestiftet hatte, stehen lassen, damit er sich zuerst um Mairi kümmern konnte. Weil sie ihm mehr bedeutete als sein Leben. Er lächelte sie dankbar an, da sie sein Leben höher schätzte als ihre Wut auf ihn.
»Er weiß, wer Thatcher ist und was
Weitere Kostenlose Bücher