Bhagavad Gita wie sie ist
Unterweisung in bezug auf Moral und Religion: Hingabe zu Kṛṣṇa. Das ist die Aussage des Achtzehnten Kapitels.
Aus der Bhagavad-gītā erfahren wir, daß philosophische Spekulation und Meditation mögliche Wege zur Selbsterkenntnis sind, daß Hingabe zu Kṛṣṇa aber die höchste Vollkommenheit darstellt. Das ist die Essenz der Lehren der Bhagavad-gītā. Der Pfad der regulierenden Prinzipien gemäß den Einteilungen des gesellschaftlichen Lebens und gemäß den verschiedenen Glaubensrichtungen kann als vertraulicher Pfad des Wissens bezeichnet werden. Diese religiösen Rituale sind vertraulich, doch Meditation und Entwicklung von Wissen sind noch vertraulicher. Und Hingabe zu Kṛṣṇa durch hingebungsvollen Dienst in vollkommenem Kṛṣṇa-Bewußtsein ist die vertraulichste Unterweisung. Dies ist die Essenz des Achtzehnten Kapitels.
Ein weiterer Aspekt der Lehren der Bhagavad-gītā besteht darin, daß die letztliche Wahrheit die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, ist. Die Absolute Wahrheit wird in drei Aspekten erkannt: als unpersönliches Brahman, als lokalisierter Paramātmā und letztlich als die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa. Vollkommenes Wissen über die Absolute Wahrheit bedeutet vollkommenes Wissen über Kṛṣṇa. Wenn man Kṛṣṇa versteht, sind alle anderen Wissenszweige in diesem Wissen enthalten. Kṛṣṇa ist transzendental, denn Er befindet Sich immer in Seiner ewigen inneren Energie. Die Lebewesen sind Manifestationen Seiner Energie und werden in zwei Gruppen aufgeteilt: die ewig bedingten und die ewig befreiten. Es gibt unzählige solcher Lebewesen, und sie gelten als fundamentale Teile Kṛṣṇas. Die Manifestation der materiellen Energie besteht aus vierundzwanzig Unterteilungen. Die Schöpfung wird durch die ewige Zeit bewirkt, und sie wird von der äußeren Energie geschaffen und aufgelöst. So wird die Manifestation der kosmischen Welt immer wieder sichtbar und unsichtbar.
In der Bhagavad-gītā sind fünf Hauptthemen erörtert worden: die Höchste Persönlichkeit Gottes, die materielle Natur, die Lebewesen, die ewige Zeit und die verschiedenen Arten von Tätigkeiten. All dies ist von der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, abhängig. Alle Aspekte der Absoluten Wahrheit – das unpersönliche Brahman, der lokalisierte Paramātmā und jede andere transzendentale Verwirklichung – sind im Wissen über die Höchste Persönlichkeit Gottes mit inbegriffen. Oberflächlich betrachtet mag es so erscheinen, als seien die Höchste Persönlichkeit Gottes, die Lebewesen, die materielle Natur und die Zeit voneinander verschieden, doch in Wirklichkeit ist nichts vom Höchsten verschieden. Aber der Höchste ist immer verschieden von allem. Die Philosophie Śrī Caitanyas ist die des „unbegreiflichen Eins- und Verschiedenseins“. Dieses philosophische System stellt das vollkommene Wissen über die Absolute Wahrheit dar.
Das Lebewesen ist in seiner ursprünglichen Stellung eine reine spirituelle Seele. Es ist wie ein atomisches Teil des höchsten spirituellen Wesens. In diesem Zusammenhang kann man Śrī Kṛṣṇa mit der Sonne vergleichen und die Lebewesen mit dem Sonnenschein. Weil die Lebewesen die marginale Energie Kṛṣṇas sind, haben sie die Neigung, entweder mit der materiellen Energie oder mit der spirituellen Energie in Kontakt zu sein. Mit anderen Worten, das Lebewesen befindet sich zwischen den beiden Energien des Herrn, und weil es zur höheren Energie gehört, hat es eine winzige Unabhängigkeit. Wenn es von dieser Unabhängigkeit richtigen Gebrauch macht, kommt es unter die direkte Führung Kṛṣṇas. Auf diese Weise erlangt es seinen natürlichen Zustand in der freudespendenden Energie.
Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum Achtzehnten Kapitel der Śrīmad Bhagavad-gītā mit dem Titel: „Schlußfolgerung – die Vollkommenheit der Entsagung“.
Anhang
Bhagavad-gītā wie sie ist
Der Autor
Der Autor
His Divine Grace A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda erschien in dieser Welt im Jahre 1896 in Kalkutta, wo er 1922 zum ersten Mal seinem spirituellen Meister Śrīla Bhaktisiddhānta Sarasvatī Gosvāmī begegnete. Bhaktisiddhānta Sarasvatī, ein bekannter, gottergebener Gelehrter und Gründer von 64 vedischen Instituten, die als Gauḍīya Maṭhas bekannt wurden, fand Gefallen an dem gebildeten jungen Mann und überzeugte ihn, sein Leben der Lehre vedischen Wissens zu widmen. Śrīla Prabhupāda
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