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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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Geschichte, dachte Andrew bei sich. Cate Clifford sah aus wie ein kleines Tier, das in eine Falle geraten war. Vielleicht schenkte sie ihm eines Tages genug Vertrauen, um ihm ihr Geheimnis anzuvertrauen.
    Als das frische Weißbrot kam, machte sich Andrew darüber her, als hätte er seit mindestens einer Woche nichts mehr zu essen bekommen.
    Cate, die inzwischen ihre Fassung zurückgewonnen hatte, lächelte ihn amüsiert an. “Was haben Sie zum Mittagessen gehabt”, fragte sie in leichtem Ton.
    “Irgendetwas Fischiges”, murmelte er mit vollem Mund und grinste. “Zweifeln Sie jetzt an meinen Manieren?”
    Cate schüttelte erheitert den Kopf. Es machte ihr Spaß zuzuschauen, mit welcher Begeisterung sich ein erwachsener Mann einem so schlichten Essen widmen konnte.
    “Waren Sie jemals verheiratet, Cate?”
    Cates Blick verschloss sich wieder. “Nein. Und Sie?”
    “Nein.” Er wischte seine Finger an der Serviette ab. “Ich war nie lange genug an einem Ort, um überhaupt irgendetwas Längerfristiges planen zu können.”
    Seltsamerweise freute sich Cate über dieses Geständnis. “Ich stelle es mir schrecklich vor, mich ständig in gefährdeten Krisengebieten aufhalten zu müssen.”
    “Das ist es auch”, erwiderte er zurückhaltend. “Aber häufig merkt man es erst, wenn man schon mittendrin steckt.”
    “Warum sind Sie überhaupt zur Armee gegangen?”, fragte Cate neugierig.
    “Vielleicht war es der Drang, Menschen zu helfen, die es unverschuldet sehr viel schlechter haben als wir. Vielleicht wollte ich auch nur die Grenzen meiner Belastbarkeit austesten. Aber nicht jeder ist für so ein Leben geschaffen, und es ist ein Trugschluss zu glauben, dass so eine Arbeit nicht ihren Tribut fordert. Ich war kaum mit den Friedenstruppen aus Bougainville zurück, da wurden wir schon nach Neuguinea verfrachtet.” Er schüttelte seinen Kopf. “Das war keine gute Zeit”, fügte er dann tonlos hinzu.
    Cate beobachtete sein Mienenspiel unter gesenkten Wimpern. Offensichtlich hatten ihn diese Erfahrungen stark geprägt und schienen ihn immer noch nicht loszulassen. “Wie lange ist es her, dass Sie die Armee verlassen haben?”
    “Ein paar Wochen.” Ohne Vorwarnung streckte er seine Hand über den Tisch und griff nach Cates Fingern. “Aber es war nicht nur schlimm dort. Zwischendurch gab es auch Zeiten, wo es nur Routinearbeiten zu erledigen gab. Und ich habe eine Menge von der Welt gesehen.”
    “Sind Sie trotzdem froh, die Armee verlassen zu haben?”
    “Ja … Ich denke schon …” Gedankenverloren begann er mit ihren Fingern zu spielen. “Alles hat seine Grenzen. Stimmen Sie mir zu?”
    Sie nickte — unfähig einen Ton hervorzubringen. Jede Faser ihres Körpers schien elektrisiert zu sein. Sie starrte auf seine Hand, die ihre zitternden Finger bedeckte. Andrews Haut hatte einen dunklen Olivton, und seine Finger waren lang und kräftig. Sie fühlte ein fast unerträgliches Verlangen, sie auf ihrem ganzen Körper zu spüren.
    “Möchten Sie jetzt bestellen?” Die freundliche Stimme des Kellners riss sie aus ihren Tagträumen. Andrew, der auch Mühe zu haben schien, in die Wirklichkeit zurückzufinden, ließ nur zögernd ihre Hand los. “Also gut, dann wollen wir mal sehen …” Er griff nach der Speisekarte. “Es hört sich alles sehr gut an”, sagte er animiert. “Und ich bin tatsächlich am Verhungern.”
    “Immer noch?” Cate lachte. “Sie haben doch schon das ganze Brot verschlungen. Ihr Magen muss ein Fass ohne Boden sein.”
    “Sie vermuten das nur”, sagte er mit einem breiten Lächeln. “Ich weiß es.”

4. KAPITEL
    Samstagmorgen.
    Cate erwachte mit einem Wohlgefühl, wie sie es seit Wochen nicht verspürt hatte. Konnte das etwa mit Andrew Whittaker zusammenhängen? Einen Moment lang schlug ihr das Herz bis in den Hals. Sie kuschelte sich noch tiefer unter ihre Bettdecke und ließ ihre Gedanken zu der Szene zurückgleiten, als Andrew und sie gestern Abend das kleine Restaurant verlassen hatten.
    Die Temperatur war gefallen, und Andrew hatte ihr umsichtig in ihre Jacke geholfen. Auf dem Weg zu ihren Wagen hatte er dann Cates Hand warm und fest in seiner gehalten. Sie hatte ihren Polo aufgeschlossen und sich dann zu ihm umgedreht. “Gute Nacht, Andrew. Vielen Dank für den netten Abend.”
    “Ich danke Ihnen, Cate”, hatte er erwidert und sie ganz sanft zu sich herangezogen. Cate hatte in der Dunkelheit sein Gesicht nicht deutlich sehen können, war aber dafür in eine warme Wolke

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