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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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Hebden ist die nächste Anwärterin auf den Thron.“
    „Wissen wir sonst noch etwas über sie?“, fragte Durmand nervös.
    „Nicht viel. Umfangreiche Nachforschungen haben keine Heiratsurkunde zum Vorschein gebracht. Sie ist erst dreiundzwanzig, aber bereits zur Managerin eines Unternehmens namens ‚Grand Hotel‘ avanciert.“
    „Das klingt ermutigend“, meinte Durmand. „Diese junge Frau muss talentiert, strebsam und gebildet sein.“
    „Das bedeutet nicht, dass sie nach Ellurien kommen will“, gab Randolph zu bedenken.
    „Da sie in so jungen Jahren schon so hoch aufgestiegen ist, muss sie auch ehrgeizig sein. Sie wird die Chance begrüßen, ihren Horizont zu erweitern.“
    „Mein lieber Premierminister, Sie erschaffen eine Fantasiegestalt nach Ihren Wünschen“, entgegnete Randolph scharf. „Sie müssten nur noch behaupten, dass die Ausbildung zur Hotelfachfrau eine ideale Basis ist, um Königin von Ellurien zu werden.“
    „Insoweit, dass es Eleganz und Autorität erfordert, mag das auch zutreffen“, verteidige Durmand sich.
    Randolph seufzte. „Wollen wir hoffen, dass sie die Verkörperung Ihrer Vorstellungen darstellt.“
    „Es gibt nur einen Weg, es herauszufinden. Sie muss unverzüglich hierher gebracht werden.“
    Randolph eilte zu der eleganten Suite, die der Komtesse Sophie Bekendorf zur Verfügung stand, wenn sie sich im Palast aufhielt. In letzter Zeit war das häufig der Fall, da sie die Vorbereitungen für die Hochzeit traf, die sie zu seiner Prinzessin und schließlich seiner Königin machen sollte. Sie war fünf Jahre jünger als er und schon in der Wiege zu seiner Ehefrau auserkoren worden. Auch ihr Leben war durch die jüngsten Ereignisse auf den Kopf gestellt worden. Er bewunderte sie und wusste, welchen Glanz sie dem Thron verliehen hätte.
    Lächelnd erhob sie sich, als er eintrat, und eilte zu ihm. Ihre hochgewachsene Gestalt war straff von regelmäßigen, stundenlangen Ausritten. Ihr Gesicht war schön, wenn auch beeinträchtigt durch eine leichte Härte in den Augen. Ihr Auftreten wirkte elegant und gebieterisch. Sie wusste genau, wer ihres Lächelns würdig war und wer nicht.
    „War es sehr schlimm, mein Ärmster?“, fragte sie sanft und nahm seine Hand.
    „Schlimmer, als ich sagen kann. Die Thronfolgerin ist eine Hotelmanagerin in England. Ihr Name lautet Dorothea Hebden.“
    „Unmöglich! Ein Dienstmädchen!“
    „Nicht ganz. Sie scheint sich ein gewisses Ansehen geschaffen zu haben.“
    „Das Ansehen einer Dienstleistenden!“
    „Wir dürfen sie nicht verurteilen, ohne sie zu kennen. Vielleicht lässt sich etwas aus ihr machen.“
    „Du willst doch nicht etwa sagen, dass du diese monströse Idee auch nur eine Sekunde lang in Erwägung ziehst!“
    Er führte sie zum Fenster und blickte hinaus auf den großartigen Park. „Es geht nicht darum, was ich in Erwägung ziehe. Meine Autorität wurde mir genommen, als sich herausstellte, dass ich illegitim bin. Ich bin nicht mal königlicher Abstammung. Dorothea Hebden ist die rechtmäßige Thronerbin.“
    „Hast du daran gedacht, dass sie verheiratet sein könnte?“
    „Sigmund ist sicher, dass sie es nicht ist.“
    „Ich verstehe.“
    Er legte seine Arme um sie. „Mir gefällt die Situation auch nicht. Wie könnte ich vergessen, dass du so treu zu mir gehalten hast, als ich dich von unserer Verlobung entbinden wollte?“
    „Du dachtest, ich würde dir den Rücken kehren, weil du mir keine Krone mehr bieten kannst?“
    „Wenn ja, dann habe ich mich geirrt“, sagte er zärtlich. „Kein Mann könnte sich mehr Mut und Loyalität wünschen, als du mir erwiesen hast.“
    „Aber vielleicht musst du diese andere Frau heiraten, und dann wirst du es sein, der unsere Verlobung bricht. Ich habe Verständnis, und es steht dir frei. Aber wenn es nicht dazu kommt …“
    Randolph war verwirrt und verlegen. Für sein Land war es die ideale Lösung, dass er Dorothea heiratete und als ihr Gemahl regierte. Seine Gefühle für Sophie oder ihre für ihn waren dabei belanglos.
    Er hatte nie vorgegeben, Sophie zu lieben, aber sie waren gute Freunde. Es erzürnte ihn, dass er gezwungen sein würde, sie unfair zu behandeln. Es verletzte seinen Stolz.
    Er war nicht eingebildet, aber nun schien es ihm, dass Sophie tiefere Gefühle für ihn hegte, als er vermutet hatte, und das rührte an seinem Gewissen.
    Ihr Bruder Dagbert spazierte herein. Er war Anfang zwanzig und sah ihr auffallend ähnlich, doch sein Hang zur Zügellosigkeit zeigte

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