Bianca Extra Band 01
sehnte sich so sehr nach Kane. Und plötzlich fasste sie einen Entschluss. Sie würde aufhören zu planen und stattdessen mit ihrem Leben beginnen. Mit einem neuen Leben. Sie würde …
Es klopfte an ihrer Wohnungstür.
Sie erwartete niemanden. Rasch griff sie zu einem Papiertaschentuch und putzte sich die Nase.
Wieder klopfte es.
Verschwinde!
Und noch einmal. Dann drückte der unbekannte Besucher auf die Klingel.
Gereizt warf Serena das Taschentuch in den Abfalleimer und lief zur Tür. Hoffentlich war es etwas Wichtiges. Sonst würde sie nämlich …
Sie riss die Tür auf. Vor ihr stand – Kane.
Jetzt konnte sie die Tränen nicht länger zurückhalten.
„Ist alles in Ordnung, Serena?“, erkundigte er sich besorgt.
Sie musste entsetzlich aussehen. Kein Make-up. Unfrisiert. Total verheult. „Ja.“
Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und führte sie sanft, aber nachdrücklich, ins Wohnzimmer. „Es tut mir leid. Ich hätte mich nicht so von dir verabschieden dürfen. Ich hätte auf deine Anrufe reagieren sollen. Du hattest recht. Immer, wenn etwas schiefläuft, renne ich davon, weil ich glaube, die Freiheit zu finden, anstatt mich meinen Problemen zu stellen.“
Verblüfft starrte sie ihn an. Wie gern würde sie ihm glauben.
„Du und ich, Blondie, wir sind gar nicht so unterschiedlich.“
„Es tut mir auch leid“, antwortete sie stockend. „Denn du hattest auch recht gehabt. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, ist alles andere unwichtig für mich. Auch wenn ich es direkt vor den Augen habe. Ich …“ Die Stimme versagte ihr.
„Wir haben beide gern alles unter Kontrolle, und wenn das nicht so ist, fühlen wir uns irgendwie … hilflos.“ Kane holte tief Luft. „Als meine Mutter starb, hatte ich das Gefühl, mir würde alles aus der Hand gleiten. Ich habe versucht, meinem Vater zu helfen, und dann war er auf einmal wieder verheiratet. Da bin ich einfach weggelaufen. Jetzt habe ich keine Lust mehr wegzulaufen, Serena.“
„Aber du wolltest doch immer deine Freiheit haben …“
„Die reicht mir nicht mehr.“
„Was willst du denn?“
„Dich.“
Die Knie wurden ihr weich. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.
„Die Fliegerei ist doch dein Lebensinhalt.“
Er lächelte. „Fliegen ist mein Hobby. Du bist mein Lebensinhalt.“
Serena wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie hatte das Gefühl, mit dem Kopf in einer rosaroten Nebelwolke zu stecken.
„Es ist mir egal, ob wir in Boston oder in der Wildnis sind, ob du Brautkleider entwirfst oder Brennholz sammelst. Ich möchte mit dir zusammen sein. Egal, wer du bist – Serena Blondie oder Serena das Superweib.“
Sie griff sich ans Herz. „Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll.“
„Du brauchst gar nichts zu antworten. Ich liebe dich, Serena James.“
Das waren genau die Worte, die sie hören wollte. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Doch noch ehe sie lange darüber nachdenken konnte, nahm Kane sie in die Arme und küsste sie warm und leidenschaftlich.
Eine unendliche Freude durchströmte sie, und als er sich von ihren Lippen löste, antwortete sie ganz atemlos: „Ich liebe dich auch, Kane Wiley.“
„Um dir zu beweisen, dass ich es ernst meine …“ Er steckte die Hand in seine Hosentasche und zog ein kleines Kästchen hervor. „Willst du mich heiraten?“ Noch ehe sie etwas erwidern konnte, hatte er das Kästchen geöffnet. Sprachlos betrachtete sie den schlichten, aber eleganten Diamantring.
„Er hat meiner Mutter gehört“, erklärte er. „Wenn er dir nicht gefällt, besorge ich einen anderen. Ich …“
Serena legte die Finger auf seine Lippen. „Er ist wunderschön. Ich liebe ihn.“
„Heißt das …?“
„Ja.“ Sie hatte sich noch nie so glücklich gefühlt. „Ich liebe dich. Es wäre mir eine Ehre, dich zu heiraten, Kane Wiley. Oder soll ich dich Märchenprinz nennen?“
„Sag zu mir, was du willst. Es ist mir egal, solange wir zusammen sind.“
Sie lachte. „Du weißt hoffentlich, was das bedeutet. Ich muss ein neues Brautkleid entwerfen.“
„Ich bin gespannt, was du für dich schneiderst.“
Serena stellte sich Kane und sich vor dem Altar vor und strahlte übers ganze Gesicht. „Ich auch.“
EPILOG
22. November
Serena lächelte selig, als Callie und Jared im Walzertakt übers Parkett schwebten. Ihr Brautkleid war ein Traum, und sie war wirklich die schönste Braut, die sie je gesehen hatte.
„Findest du das nicht auch?“, fragte sie Kane, der neben ihr
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