Bibi Blocksberg - 07 - Die neue Schule
Mark, wie viel spart der Bürgermeister, wenn er nicht das Rathaus, sondern die Schule baut?«
» Viel«, sagte der kleine Bruno nach kurzer Überlegung.
» Das ist keine Antwort!«, schalt ihn die Lehrerin. »Wie viel genau?«
Bruno druckste und stotterte, doch seine Antwort ging im Lärm eines vorbeifahrenden Lastwagens unter. Mathilde schnipste aufgeregt mit den Fingern, denn sie wusste die Antwort schon. Auch Florian meldete sich. Jetzt fuhr draußen sehr schnell ein laut hupendes Auto vorbei.
In den Krach hinein fragte Karla ohne aufgerufen worden zu sein: »Können wir nicht einen Aufsatz schreiben?«
» Ruhe, Karla!«, wies Lehrerin Bibi sie zurecht. »Sonst trage ich dich ins Klassenbuch ein. Bruno, wie lange dauert das noch bei dir?«
Wieder donnerte ein Lastwagen vorbei.
» Äh… äh…«, druckste Bruno noch immer, dann schimpfte er los. »Ich kann mich gar nicht konzentrieren!«
» Ist es dir zu laut hier?«, fragte Bibi.
» Ja. Und außerdem wackelt mein Stuhl«, beklagte sich Bruno.
» Interessant. Zieht’s bei dir auch?«
Bruno nickte eifrig.
» Und? Hast du jetzt das Ergebnis?«
Bruno schüttelte den Kopf. Dafür schnipste Mathilde immer heftiger mit den Fingern. Bibi rief sie auf.
» 7 Millionen und 200000 Mark!«, sagte Mathilde stolz.
» So viel?« Bruno staunte. »Das müssen wir dem Bürgermeister aber sagen!«
» Du meinst, der weiß das gar nicht?«, fragte Florian seinen Klassenkameraden verwundert.
» Nee«, meinte Bruno. »Der ist so blöd.«
» Sensationell!« Die kleine Karla sprang begeistert von ihrem Platz auf.
» Ich weiß was!«, sagte Bruno eifrig. »Wir machen eine Demo zur Grundsteinlegung. Dürfen wir, Frau Blocksberg?«
» Eine Demo?«, fragte Frau Lehrerin Blocksberg zuckersüß. »Aber natürlich, Bruno. Gern!«
Gesagt, getan. Kurz darauf zog die ganze Schülerschar zusammen mit den verhexten Erwachsenen und der Junglehrerin Bibi durch Neustadts Straßen bis zum Bauplatz des neuen Rathauses. Dort wartete schon Sekretär Pichler und lief nervös auf und ab. Wo blieb bloß sein Bürgermeister-Chef? Da hörte er plötzlich einen Sprechchor, der rasch näher kam. Verwirrt blickte sich Pichler um. Nanu? Das waren Kinder, die etwas riefen!
» Wir wollen eine neue Schule! Wir wollen eine neue Schule! Statt Rathaus eine Schule! Statt Rathaus eine Schule!«
Herr Pichler hob beschwichtigend die Hände.
» Liebe Kinder!« Er versuchte gegen den Lärm anzukommen. »Ich würde euch ja gern eure Wünsche erfüllen, aber ich bin leider nur der Sekretär.«
Der kleine dicke Bruno fragte: »Wo ist denn der Bürgermeister?«
Sekretär Pichler zuckte mit den Schultern, dann schaute er den Jungen prüfend an.
»Sag mal, du kommst mir irgendwie bekannt vor. Willst du auch eine neue Schule?«
»Na klar!«, rief der Junge. »Eine neue Schule! Eine neue Schule!«
Florian und Marita zwinkerten sich zu. Jetzt hatten sie den Bürgermeister dort, wo sie ihn haben wollten. Florian wandte sich an Bibi.
»Jetzt ist er weich. Los, hex alles zurück, Bibi!«
»Was heißt hier Bibi?« Die junge Lehrerin schaute empört. »Für dich immer noch Frau Blocksberg!«
»Aber… aber…«, stotterte Florian. »Du musst jetzt den Bürgermeister zurückhexen. Karla Kolumna und Frau Müller-Riebensehl auch!«
»Hexen? Ich verbitte mir, dass du mich mit einer Hexe vergleichst!«
Erschrocken starrte Florian seine Freundin Bibi an, dann seine Freundin Marita.
»Auweia!«, stieß Marita hervor und biss sich vor Aufregung in die Unterlippe. »Ich glaube, irgendwas Schlimmes ist passiert!«
Das Ende der Hexerei
Barbara Blocksberg wollte eigentlich in dieser Woche eine Hexpause einlegen, aber als sie in der Küche vor einem Riesenberg von schmutzigem Geschirr stand, überlegte sie es sich anders. Alles allein mit der Hand abwaschen? Nein! Dann doch lieber hexen.
» Eene meene aufgewühlt, das Geschirr hier ist gespült. Hex-hex!«
Nanu? Nichts geschah.
» Hex-hex!«, rief sie ungeduldig ein zweites Mal, doch das Geschirr blieb schmutzig. Frau Blocksberg überlegte. Jetzt bloß keine Panik. Ganz ruhig.
Wenn sie so etwas Einfaches nicht hexen konnte, dann gab es dafür nur eine Erklärung: Ihre Hexkraft wurde für etwas Wichtigeres gebraucht!
Bibi! Ihr ist etwas passiert!, schoss es ihr durch den Kopf.
Schnell holte Barbara Blocksberg ihren Hexenbesen Baldrian. Hoffentlich würde der Fliegehexspruch funktionieren.
» Eene meene Lebertran, fliege los, mein Baldrian!
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