Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
sie nicht mehr hexen kann!
Ich wär ein ganz normales Mädchen von nebenan,
wenn ich nicht mehr hexen kann.
Was fang ich dann mit dem Leben an,
wenn ich nicht mehr hexen kann?
Prustend vor Lachen hielten die Mädchen inne und verbeugten sich vor einem imaginären Publikum.
Noch ganz außer Atem ließ sich Bibi auf einen Schemel fallen, stand aber gleich wieder auf. Etwas drückte sie beim Sitzen. Es war die Tasche mit der Kristallkugel.
„Meine Kugel!“, lachte sie verlegen. „Ich habe schon befürchtet, ich hätte sie zu Hause vergessen!“
„Das wäre vielleicht besser gewesen“, meinte Schubia.
„Obwohl die nicht ganz in Ordnung ist“, erklärte Bibi. „Da sind zur Zeit immer so komische Buchstaben am Anfang. So Worte mit so vielen Bs drin.“
„Was für Worte?“, wollte Schubia wissen.
„Ganz sinnlose. Wie zum Beispiel ,Be-ber-bebe-ribitzebe’.“
„He! Das ist doch die B-Sprache!“, fiel Arkadia ein.
„Genau“, sagte Schubia.
Arkadia ging zum Spiegel. Sie nahm einen Lippenstift zur Hand und schrieb das Wort in Großbuchstaben auf das Glas. Dann strich sie einige der Bs durch.
„Lies mal jetzt“, forderte sie Bibi auf.
„Ber… be… ritze“, buchstabierte Bibi. „Berberitze? Das ist doch eine Pflanze?“
Die Junghexen schauten einander an und nickten.
„Das hört sich ganz nach einem Rezept an“, meinte Schubia.
„Ach Quatsch!“, sagte Arkadia. „Vielleicht ist das einfach nur… ich weiß auch nicht…“
Schubia tippte sich an die Stirn. „Du hast ein Hirn wie ein Krötensuppensieb! Das hatten wir doch neulich erst in Hexomie.“
„Stimmt!“ Jetzt kapierte Arkadia. „Das ist das Jugendelixier, das verschwundene!“
„Man weiß nur noch, dass Berberitze der Hauptbestandteil ist“, erklärte Schubia.
„Ja, aber dann… dann hat Rabia wirklich das Jugendelixier geklaut und in der Kugel gespeichert!“ Bibi war total geschockt.
„Genau!“, rief Arkadia. „Deswegen ist sie auch wie der Teufel hinter dir her, Bibi! Garantiert hat Rabia euch all dieses Unglück eingebrockt. Die will, dass du abschwörst, weil sie denkt, dass sie dann ihre Kugel wiederkriegt!“
Bibi schaute entsetzt von einer zur anderen.
„Aber du darfst nicht abschwören!“, sagte Schubia eindringlich. „Nur als Hexe kannst du eine Hexe bekämpfen. Wenn du abschwörst, bist du machtlos. Willst du Rabia kampflos das Feld überlassen?“
Bibis Augen blitzten. „Niemals!“
Die drei Junghexen legten ihre Hände aufeinander.
„Ich werde nicht abschwören!“, sagte Bibi entschlossen.
Nun galt es keine Zeit zu verlieren. Sie stürmten die steinerne Treppe nach oben. Doch die Tür, die vorhin noch weit offen gestanden war, ließ sich jetzt nicht mehr öffnen. Jemand hatte sie verriegelt!
Im
DREIUNDZWANZIGSTEN Kapitel
schwört Barbara schweren Herzens ihrem Hexendasein ab.
Ein traurigen Tag für ihre Schwestern –
und ein Triumph für Rabia…
Barbara war in die Mitte des Kreises getreten und hatte im Schneidersitz Platz genommen. Vor ihren Füßen lagen ihr Hexbuch, der Hexenbesen Baldrian und ihre Kristallkugel. Sie war blass und erschöpft, man sah ihr die Strapazen der letzten vierundzwanzig Stunden an. Ihre Augen flackerten und ihr Blick hatte etwas Gehetztes an sich. Sie hoffte, dass die Tortur des Abschwörens bald vorbei war… Das hoffte auch Walpurgia.
Ihr zerriss es fast das Herz, als sie sah, was aus der so stolzen und glücklichen Hexe geworden war. Wie ein Häufchen Elend saß Barbara Blocksberg jetzt da. Walpurgia holte tief Luft und blickte Bibis Mutter ernst an.
„Barbara Blocksberg… bist du all deiner Sinne mächtig und bei klarem Verstand?“
„Ähhh… ja…“, sagte Barbara und blickte noch einmal in die Runde ihrer Hexenschwestern. Im Geist nahm sie Abschied von jeder Einzelnen. Sie würde sie alle in ein paar Minuten das letzte Mal gesehen haben.
Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, wie Rabia gerade ihren Platz in dem Inneren Kreis einnahm. Sie setzte ein falsches Lächeln auf und nickte Barbara freundlich zu.
Barbara räusperte sich und sagte mit fester Stimme: „Ja, Walpurgia, das bin ich.“
„Also fangen wir an.“
Walpurgia breitete die Arme aus, die sieben Hexen des Inneren Kreises taten es ihr nach. Ihre Fingerspitzen berührten sich fast. Barbara begann zu zittern, auf ihrer heißen Stirn erschienen kalte Schweißtropfen. Die Hexen stimmten einen leisen Singsang an. Die Zeremonie der Abschwörung begann…
Die drei
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