Bibi und Tina - 23 - Gefahr für Falkenstein
willst.«
»Echt? Ich darf mir was wünschen?« Bibi strahlte, als Graf Falko zustimmend nickte. »Na ja, da wüsste ich schon was. Aber jetzt, wo Sie so einen hohen Besuch haben ...«
»Du etwa hast Angst vor mir?«, fragte der Scheich erschrocken.
»Ich und Angst?« Bibi lachte. »Nö, nö, Sie sind schon in Ordnung.«
»Danke«, sagte der Scheich erleichtert. »Wo dann Problem? Was ist Wunsch?«
»Ich wünsche mir ein Riesenfest im Hof des Schlosses! Für ganz Falkenstein. Weil doch alle froh sind, dass der Graf nicht verkaufen muss.«
»Und ich dann dabei stören?«, fragte der Scheich. »Wieso?«
»Na ja ...« Bibi zögerte ein wenig. »Ich meine, weil es eben ein stinknormales Fest wird.«
»Soll heißen, ich nicht normal?«
»Nein, nein!« Bibi wehrte ab. »So war das nicht gemeint.«
»ich doch wissen. Nur Scherz.« Scheich Khan Del Aber lachte dröhnend. »Ich lieben Feste mit Leute, viele Leute. Machen morgen. Ja, mein Freund?«, wandte er sich an den Grafen.
Der nickte. »Natürlich! Gern! Also, abgemacht, Bibi.«
»Danke! Super!«, jubelte die kleine Hexe und knuffte Tina begeistert in die Seite. »Das wird riesig!«
Ein Fest auf Falkenstein
E s wurde wirklich ein riesiges Fest!
So was hatten die Falkensteiner noch nicht erlebt. Der Graf zahlte alles, so froh war er, dass sein Geschäft mit dem Scheich doch noch geklappt hatte. Im Schlosshof waren ein großes Zelt aufgebaut und Biertische und Bierbänke aufgestellt worden. Die Blaskapelle spielte, die Feuerwehrmänner beaufsichtigten die Grillöfen, wo Berge von Steaks und Würstchen brutzelten. Der Wirt vom »Falkensteiner Hof« stach ein großes Bierfass an, und für die Kinder standen Limo, Cola und frische Obstsäfte bereit. An den Büfetts gab es belegte Brote, Obst, Eis und Süßigkeiten, und Bibi durfte hexen, was das Zeug hielt.
Nach kurzer Zeit musste der Dorfwirt feststellen, dass sein Bierfass bereits leer war. »Ist da ein Loch drin oder süffeln die Leute heute wie die Löcher?«, fragte er vergnügt.
»Das ist kein Problem«, meinte Bibi. »Das haben wir gleich: Eene meene Packpapier, das Fass ist wieder voll mit Bier. Hex-hex!«
Funken sprühten, Sternchen blitzten, das »Hex-Plingpling« ertönte, und schon floss der helle Gerstensaft wieder zischend in die Gläser der durstigen Gäste.
Im nächsten Augenblick wurde Bibi schon wieder gebraucht. Graf Falko hatte ein Problem.
»Du musst mir helfen«, sagte er. »Der Schmied hat Scheich Khan Del Aber zum Wettkampf herausgefordert. Ausgerechnet am ,Hau den Lukas'.«
»Auweia, das ist jetzt blöd«, meinte Bibi. »Gegen diesen Muskelprotz verliert der Scheich haushoch.«
»Das ist es ja!« Graf Falko rang verzweifelt die Hände. »Dieser Trottel von Schmied will mir einfach nicht glauben, dass ein Scheich niemals besiegt werden darf. Ich will mir gar nicht ausmalen, was dann passiert.«
»Soll ich das Gerät kaputthexen?«, bot Bibi an.
»Nein, auf keinen Fall«, wehrte der Graf ab. »Der Scheich muss die Herausforderung annehmen. Das gebietet seine Ehre.«
»Und die ist dann im Eimer, wenn er gegen den Schmied verliert«, stellte Bibi fest. »Verflixt! Er ist schon dran. Jetzt aber schnell!«
Scheich Khan Del Aber packte gerade den schweren Hammer und hob ihn hoch über den Kopf. Da sagte Bibi schnell einen Hexspruch: »Eene meene gute Nacht, der Lukas an die Glocke kracht. Hex-hex!« In diesem Moment knallte auch schon der Hammer herab, und der Lukas sauste blitzschnell in die Höhe. Ein lautes, schrilles Klingeln zeigte an, dass der Scheich den Tagesrekord aufgestellt hatte.
Er freute sich wie ein kleines Kind, als nach ihm der Schmied antrat und nur ein dünnes Bimmeln der Glocke zustande brachte. Die Falkensteiner feierten den Überraschungssieger auf ihre Art: Zum Entsetzen des Grafen nahmen sie den Scheich auf die Schulter und ließen ihn dreimal hochleben. Graf Falko hielt den Atem an, doch nichts passierte. Im Gegenteil: Der Scheich lachte herzlich und ließ sich den Spaß gefallen.
Bis spät in die Nacht ertönte im Schlosshof fröhliches Lachen und laute Musik, und das Fest wollte kein Ende nehmen. Es wurde geschmaust und getrunken, gesungen und getanzt, dass es eine wahre Freude war.
Bibi, Tina und Alex zogen sich später von dem Trubel zurück, machten es sich auf der Sitzbank am Eisstand gemütlich und futterten jeder eine doppelte Portion Eis. Die war ja noch fällig von dem Wettreiten am Anfang, als sie den verzweifelten Alex getroffen hatten.
Doch
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