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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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erinnerte. Ein abgewracktes Holzboot stand auf einem Trailer, überall lag Werkzeug herum, ein Radio spielte russischen Pop – so leise, dass er kaum die sanfte Gischt der Wellen übertünchte, die selbst hinter den dicken Betonwänden deutlich zu hören waren. Ein Surferparadies im russischen Stil, vermerkte Marcel.
    »Wir sind hier«, eröffnete Aron ihnen und deutete auf eine kleine Landzunge östlich der Kolabucht. Marcel stellte sich neben Yael und roch die dunkle Note ihres subtilen Parfums, der sich mit dem Schweiß ihrer Flucht gemischt hatte. Er erinnerte sich an die Nacht in Israel, in der sie ihn hinters Licht geführt hatte, weil sie Informationen brauchte, nur um ihm dann ein paar Monate später den entscheidenden Tipp für die Story seines Lebens zuzuspielen.
    »… in einer ehemaligen Wetterstation des Militärs, deren weitere Nutzung die Stadtverwaltung zur Freude unseres jungen Freundes hier«, er nickte in Richtung des Mannes, der sie eingelassen hatte, »die Stadtverwaltung immer noch nicht entschieden hat. Unsere Route führt direkt von hier nach Norden…«, sein Zeigefinger malte einen Weg durch ein unübersichtliches Gewirr aus Zahlen, Linien und amorphen Kreisen, »hinein in die Barentssee bis zu unserem Rendezvouspunkt. Hier.« Der Finger deutete auf einen Fleck mitten im Nichts. Natürlich gab es auch dort einige Zahlen, aber die Linien führten allesamt in gebührendem Abstand daran vorbei, und das Festland schien endlos weit weg. Marcel schluckte.
    »Und jetzt kommen wir zum Wichtigsten«, verkündete Aron, lief zu einer erstaunlich kleinen Plastikplane und zog sie in einem Rutsch von dem Objekt, das sie bisher verborgen hatte.
    »Darf ich vorstellen?«, fragte er in die Runde und grinste dabei, als spielte er ihnen einen üblen Streich. »Unser Boot.« Marcel schwankte, und er sah in den Augen der beiden anderen Zivilisten, dass es ihnen nicht anders erging. Mit dieser Nussschale sollten sie aufs offene Meer fahren? Er hatte zwar selbst die Idee mit dem Zodiac gehabt, aber irgendwie hatte er es sich trotzdem größer vorgestellt. Natürlich war es nicht mit einem Schlauchboot für den Baggersee zu vergleichen und besaß sogar eine Art Führerstand mit einer Plexiglasscheibe, aber es erinnerte in der Grundform immer noch in fataler Weise an die Spaßvariante. Aron klopfte auf die Motoren, die wie riesige Nüsse zwischen den zwei spitz zulaufenden Schläuchen am Heck saßen.
    »Doppelmotor, ohne wäre ja auch Wahnsinn«, bemerkte Aron, der sich anhörte wie ein schlechter Gebrauchtwagenhändler auf einem Privatsender, der einen Wagen mit kapitalem Motorschaden als ›kaum gelaufen‹ bezeichnete.
    »Und jetzt«, begann er, als er wieder am Kartentisch stand, »kommt der schwierige Teil.« Marcel, Maja und Dimitrij sahen ihn neugierig an, nur Yael lächelte fast ein wenig traurig, als wüsste sie, was nun auf sie zukäme.
    »Wir haben überhaupt keine Zeit mehr, auch unsere Gegner wissen, dass eine Flucht übers Meer die logische Antwort auf unsere Probleme ist. Dennoch müssen wir unsere Chancen maximieren, und wir haben Zivilisten an Bord. Dreieinhalb, um genau zu sein.« Er warf einen Seitenblick zu Yael. »Hatte ich das schon erwähnt?«
    »Und was soll das bedeuten?«
    »Was ich damit sagen will, ist, dass wir keine Zeit haben, euch die wichtigsten Grundlagen für eine erfolgreiche Exfiltration bei stürmischer See und 4 °C Wassertemperatur zu erklären. Und deshalb werde ich jedem von euch einen Teil beibringen, je nach euren Fähigkeiten.«
    »Und wozu soll das gut sein?«, fragte Marcel. »Sie sind doch bei uns, und Ihre Erfahrung werden wir wohl kaum an einem Abend nachholen, selbst wenn wir uns aufteilen.«
    Aron lächelte: »Natürlich nicht. Aber ich hatte euch versprochen, dass immer etwas schiefgeht. Und wenn nun ich mit dem, was schiefgeht, etwas zu tun habe? Auch ich kann über Bord gehen. Wir reden hier nicht von einem kleinen Angeltrip über die Ostsee bei gutem Wetter, sondern übers offene Meer, möglicherweise meterhohen Wellengang. Ich brauche einen für Kommunikation, einen für Navigation, einen Steuermann und einen für die Motoren. Kaspert das alleine aus, ich muss mal etwas Dringendes erledigen, das sie einem selbst bei der Schajetet 13 nicht beigebracht haben.« Er ließ sie alleine am Kartentisch stehen, und Marcel glaubte wieder Yaels Parfum zu riechen. Er trat neben sie. »Wir trainieren also für den Fall, dass er uns nicht helfen kann?«, fragte er.
    »Wir

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