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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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Mann, und es ging nicht an, daß Polizeibeamte sich wie barbarische Schläger benahmen.
    Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß die Mißbilligung der Öffentlichkeit an diesem schwülen Montag abend eskalieren würde. Die Autos standen Schlange am Drive-thru-Fenster des McDonald’s, die anderen Gäste standen Schlange, um einen Sitzplatz zu bekommen, oder saßen an Tischen und mampften glücklich vor sich hin. Sie bildeten das, was man im Polizeijargon den »Background« nannte. Ob ein Polizeibeamter seine Waffe ziehen und abfeuern durfte, hing in dieser Stadt nicht zuletzt davon ab, ob andere Menschen in der Nähe waren oder nicht. Falls Leslie Blyden alias The Cookie Boy tatsächlich in diesem Schnellrestaurant saß und sein übliches Abendmahl genoß und falls er tatsächlich zwei Menschen ermordet hatte, bestand jeder Anlaß zu der Annahme, daß er möglicherweise bewaffnet und mit Sicherheit gefährlich war. Damit waren zwei Bedingungen der Richtlinien bereits erfüllt. Des weiteren war er auf der Flucht vor dem Gesetz, eine dritte Bedingung. Eine ganz andere Sache war, was ihnen das nützte.
    Die Menschenmenge beschränkte sie gewaltig in ihren Möglichkeiten. Hier war es nicht wie bei den Engländern und Franzosen, die ihren uralten Disput wie wahre Gentlemen auf dem ebenen, wenn auch verschlammten Feld von Agincourt beilegten. Die Richtlinien besagten eindeutig: Wenn ihr mit einem Schußwechsel rechnen müßt, nehmt ihr die Verhaftung vor, wenn keine anderen Menschen in der Nähe sind, Jungs und Mädels. Die Viererbande, wie die Medien Meyer, Parker, Kling und Willis sofort genannt hatten, beratschlagte sich draußen auf dem Bürgersteig und arbeitete einen Plan aus.
    Sie kamen schließlich überein, daß zwei von ihnen das Schnellrestaurant betreten und sich nach einem Typ umsehen sollten, dem der kleine Finger der rechten Hand fehlte. Obwohl Willis und Parker den Mord an der Lady und ihrem Teeny-Lover bearbeiteten, waren Meyer und Kling schon länger für den Cookie Boy zuständig. Die beiden Fälle waren nun untrennbar an der Hüfte zusammengewachsen, doch nach dem Motto »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst« fiel die Ehre Meyer und Kling zu.
    Parker war höchst erfreut. Die Menschenmassen machten ihn nervös. Angenommen, Cookie Boy merkte, daß Bullen im Anmarsch waren, und wollte sich den Weg freischießen? Die Richtlinien galten nur für Polizeibeamte. Der Rest der Bevölkerung konnte nach Lust und Laune herumballern. Also bezog Parker Stellung auf dem Parkplatz vor dem Seiteneingang, und Willis baute sich vor dem Haupteingang auf, und Meyer und Kling gingen rein und suchten nach einem Mann von etwa einsachtzig Größe, mit schwarzem Haar und blauen Augen, der etwa neunzig Kilo wog und dem der kleine Finger der rechten Hand fehlte.
    Die Klimaanlage schuf eine willkommene Oase der Linderung nach der matschigen Atmosphäre draußen. Meyer und Kling schwärmten aus, der eine ging nach rechts zur Verkaufstheke, der andere nach links in den Sitzplatzbereich. Beide Cops sahen aus wie alle anderen Gäste auch. Nicht viele von ihnen trugen Jacketts, aber bei Meyer und Kling ließ sich das nicht vermeiden, weil sie ihre Waffen verbergen mußten, und ihre Kleidung war von der schwülen Hitze draußen faltig und zerknittert. Niemand in dem Laden würdigte sie eines zweiten Blickes.
    Meyer stellte sich an der Schlange direkt neben der Tür an, suchte die Menge ab, schaute abwechselnd zu der Speisekarte an der Wand über der Theke und musterte die Gäste, die ihre Bestellung aufgeben wollten. Kling verhielt sich auf der anderen Seite ganz ähnlich, sah sich um wie ein Mann, der seine Frau und die drei Kinder suchte. Er achtete dabei zuerst auf Größe, Gewicht, Haarfarbe und die Augen. Das ließ sich leichter überprüfen. Wenn man sich überzeugen wollte, ob der kleine Finger fehlte, mußte man Hände genau betrachten. Und nur Perverse gafften auf die Hände anderer Leute. Der fehlende kleine Finger kam erst ins Spiel, wenn alle anderen Kriterien erfüllt waren.
    Es war Kling, der ihn entdeckte.
    Er saß an einem Tisch an der linken Wand und trank gerade eine Tasse Kaffee. Er zeichnete sich als Silhouette vor dem Fenster ab, und hinter ihm näherte die Sonne sich dem Horizont. Er sah John Travolta ziemlich ähnlich, aber was würde John Travolta schon in einem McDonald’s in Calm’s Point wollen? Einen Augenblick lang verspürte Kling die Versuchung, zu seinem Tisch hinüberzugehen und ihn zu fragen, ob er John

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