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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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Wahrheit.«
    »Und vielleicht bin ich Robert Redford.«
    »Sie sehen ihm ziemlich ähnlich.«
    »Ich weiß, es ist ein Fluch. Und Sie sehen aus wie Meg Ryan.«
    »Dann wollen wir mal mit Travolta sprechen. Vielleicht können wir ja alle zusammen einen Film drehen.«
    Sie mußten sich aber noch bis kurz nach neun an diesem Abend gedulden. Erst dann waren Blyden und Meltzman mit ihrem Gespräch unter vier Augen fertig. Bis dahin hatten die Detectives Nellie mit allen Informationen über das Verbrechen versorgt. Die Befragung begann um 21 Uhr 07 im Verhörraum. Meyer und Kling waren anwesend, Willis und Parker, Lieutenant Byrnes und der Techniker von der Staatsanwaltschaft, der die Videoaufnahme des Verhörs besorgte. Nellie las Blyden erneut seine Rechte vor, ließ sich von seinem Anwalt bestätigen, daß sie fortfahren durfte, las Blydens Namen, Adresse und Herkunft vor und kam dann zur Sache.
    »Mr. Blyden«, sagte sie, »erzählen Sie mir bitte, was Sie am Nachmittag des 25. August getan haben.«
    Seine Ähnlichkeit mit John Travolta war in der Tat verblüffend. Er war jedoch nicht so cool wie Travolta. Statt dessen wirkte er schüchtern, fast furchtsam, keine ungewöhnliche Eigenschaft bei einem Einbrecher. Nellie fragte sich plötzlich, ob sie wirklich wie Meg Ryan aussah. Auf einmal machte die Videokamera sie sehr selbstbewußt, obwohl sie auf Blyden gerichtet war.
    »Mr. Blyden?«
    »Ja, ich denke nach.«
    »Das war ein Dienstag.«
    »Ja.«
    »Wissen Sie noch, wo Sie an diesem Nachmittag waren? Das war so gegen halb vier, vier Uhr. Können Sie uns das sagen?«
    Blyden schien hier leichte Schwierigkeiten zu haben. Er hatte den Detectives, die ihn verhaftet hatten, bereits gesagt, daß er vielleicht den Einbruch, nicht aber die Morde begangen hatte. Sein Anwalt hatte ihm wahrscheinlich nahegelegt - natürlich ohne ihm ausdrücklich zu einer Lüge zu raten -, darüber nachzudenken, ob er an dem Tag des Einbruchs nicht ganz woanders gewesen sei.
    »Mr. Blyden?« sagte sie. »Würden Sie die Frage bitte beantworten?«
    »Ich war zu Hause und habe Kekse gebacken«, sagte Blyden.
    Na schön, er hatte sich für die Lüge entschieden. Aber für eine einzigartig dumme. Wenn die Cops ihn schon für den Cookie Boy hielten… warum gestand er da ein, Kekse gebacken zu haben? Na ja, Nellie war für jede Kleinigkeit dankbar.
    »War jemand bei Ihnen, Mr. Blyden?«
    »Ich war allein.«
    »Hat jemand gesehen, daß Sie diese Kekse gebacken haben?«
    »Das Fenster stand offen. Kann schon sein.«
    »Aber Sie können nicht genau sagen, ob jemand Sie gesehen hat?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Was für Kekse haben Sie gebacken, Mr. Blyden?«
    Er zögerte. Wenn er eingestand, daß er Schokokekse gebacken hatte, konnte er auch gleich zugeben, der Cookie Boy zu sein.
    »Das weiß ich nicht mehr«, sagte er. »Ich backe alle möglichen Kekse.«
    »Sie backen gern?«
    »O ja.«
    »Haben Sie auch schon mal Schokokekse gebacken?«
    »Manchmal.«
    »Haben Sie am 25. August Schokokekse gebacken?«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Haben Sie je Schokokekse gebacken?«
    »Auf die stehe ich nicht besonders.«
    »Aber haben Sie jemals…?«
    »Schokokekse.«
    »Ich habe schon verstanden. Aber haben Sie jemals welche gebacken?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Sie haben noch nie im Leben Schokokekse gebacken?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Ja oder nein, Mr. Blyden?«
    »Er hat die Frage bereits beantwortet«, sagte Meltzman.
    »Nicht zu meiner Zufriedenheit.«
    »Sie werden nur zufrieden sein, wenn er sagt, ja, ich habe Schokokekse gebacken.«
    »Nein, ich werde zufrieden sein, wenn er mir eindeutig mit ja oder nein antwortet. Also, Mr. Blyden, haben Sie jemals Schokokekse gebacken?«
    »Ja. Vielleicht. Ein- oder zweimal.«
    Es war nicht ungewöhnlich, daß jemand, der verhört wurde, es sich anders überlegte, besonders, wenn er noch nicht unter Eid stand. Blyden dachte wahrscheinlich, sie hätten irgendwie herausgefunden, daß er Schokokekse gebacken hatte. Vielleicht hatte ein Nachbar die Schokokekse am Geruch erkannt. Oder sie waren, nachdem sie ihn verhaftet hatten, in seiner Wohnung gewesen und hatten sein Rezept gefunden. Oder sie würden später seine Töpfe und Backformen beschlagnahmen, Untersuchungen an ihnen vornehmen und herausfinden, daß er doch Schokokekse gebacken hatte. Also gestand er lieber von vornherein ein, sie ein- oder zweimal gebacken zu haben.
    »Was ist mit dem 25. August?« fragte Nellie. »Haben Sie an diesem Tag

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