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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Beruf."
    „Wissen Sie, wo die Geschäftsräume des Unnatural Inquirer sind?"
    „Ja."
    „Ah", meinte Bettie. „Dann kontaktiere ich besser den Korrektor, damit er den Leitartikel für morgen noch ein wenig entschärft."
    „Ja, das wäre besser", sagte Walker. Er sah zurück zu mir. „Ich kann nicht garantieren, dass Mark Sie mit offenen Armen empfängt. Auch wenn wir drei zusammengearbeitet haben, um den Lilithkrieg zu beenden, können Sie sich nicht drauf verlassen, dass das eine Bedeutung hat. Seine Sammlung ist das einzige, woran ihm noch etwas liegt. Er hat sich verändert und ist nicht mehr der Mann, den Ihr Vater und ich einst kannten. Wenden Sie ihm nie den Rücken zu."
    Ich ließ mir dieses Argument im Kopf herumgehen. „Darf ich sagen, dass Sie uns schicken?"
    Walker zuckte die Achseln. „Falls Sie meinen, dass das hilft. Finden Sie die Aufnahme, John, und falls Sie einen Funken Verstand im Körper haben, zerstören Sie sie."
    D er Unnatural Inquirer besitzt die Exklusivrechte an der Jen seitsa ufnahme!", rief Bettie wie aus der Pistole geschossen. S elbstverständlich", sagte Walker. „Ich kann mir keinen besse ren Weg vorstellen, die Aufnahme zu diskreditieren."
    Bett ie war drauf und dran, etwas zu erwidern, doch ich ergriff Ihren Ellenbogen, hebelte sie aus dem Stuhl, nickte Walker zu und bewegte mich rasch zur Tür. Sie tat, als würde sie sich gegen mic h wehren, aber es war offensichtlich, dass sie heilfroh war, von Wal ker fortzukommen, ohne das Gesicht zu verlieren.
    W ie ihr miteinander gesprochen habt ...", meinte sie, als wir durc h die Lobby gingen. „Ihr kennt euch näher, habe ich recht?
    Das war mir nicht bewusst. Ich glaube, dass das sonst niemand wei ß ... Hier geht eine Menge vor sich, wovon du mir kein Sternswörtchen verrätst."
    „Natürlich", sagte ich. „Ich beschütze dich."
    „Wovor?"
    Da vor, nie wieder schlafen zu können."
    Wir verließen den Londinium-Club und wanderten gemächlich durc h die schmierigen Straßen der Nightside. Das bernstein farbene Licht der Straßenlaternen wurde brutal von blitzenden Ele ktronikanzeigen und wabernden Neonschildern verdrängt, und das dreckige Pflaster war voller eiliger Gestalten, die mit den G edanken ganz woanders waren, erfüllt von den eigenen Träumen und Sünden. Süße Klänge und Wahnsinnsmusik hallten aus den Türen der Nachtclubs, in denen die Kurzweil nie ein Ende hat und wo man tanzen kann, bis man umfällt. Schamlose Auslagen priesen die neuesten Verführungen an, Anpreiser kündeten von den Attraktionen, die drinnen auf den wählerischen Kunden warten würden, und die Sünde stöckelte auf hohen Fick-mich - Schuhen die Straße entlang.
    D er Verkehr raste an uns vorbei, wurde niemals langsamer, hielt nie an, denn er war nicht für uns da.
    Der Besuch im Speisesaal des Londinium-Clubs hatte in mir ein wenig Appetit geweckt, also hielt ich an einer Imbissbude an und gönnte Bettie und mir etwas, das sich auf ein Stöckchen aufgespießt immer noch wand. Das Fleisch war scharf, würzig und genau richtig knusprig.
    „Würde ich es bereuen zu fragen, was ich hier esse?", erkundigte sich Bettie, als wir die Straße hinuntermarschierten.
    „Mit ziemlicher Sicherheit", antwortete ich heiter.
    „Dann frage ich einfach nicht. Isst man den Kopf mit?" „Wenn du willst."
    „Es sieht mich die ganze Zeit an."
    „Dann fang am anderen Ende an."
    „Du weißt echt, wie man einem Mädchen eine tolle Zeit beschert."
    Wir gingen einige Zeit schweigend weiter und kauten gedankenversunken. „Ich war noch nie im Museum für Übernaturgeschichte", meinte Bettie schließlich. „Ich wollte immer schon mal einen Blick riskieren, was die so alles haben. Ich habe gehört, die haben ein paar wirklich tolle Exponate. Aber irgendwie ist das nicht mein Ding. Ich mag keinen Bildungskram."
    „Die haben einen Tyrannosaurus Rex", sagte ich.
    Bettie warf ihren Spieß weg und sah mich an. „Ein vollständiges Skelett?"
    „Nein, im Käfig."
    Ihre Augen weiteten sich. „Wow, ein echter T-Rex! Ich frage mich, womit die den füttern ..."
    „Wahrscheinlich mit Leuten, die ihren Müll auf die Straße werfen."
    Das Museum für Übernaturgeschichte sieht äußerst zeitgemäß aus. Die Franzosen haben eine Glaspyramide vor dem Louvre, wir haben einen Tesserakt aus Glas. Ein ausgeklappter Würfel, der in vier Raumdimensionen existiert. Es schmerzte ein wenig in den Augen, aber welche Opfer bringt man nicht für Stil. Der Tesserakt ist nicht nur der

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