Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Billigflieger

Titel: Billigflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Tamm
Vom Netzwerk:
Gemälde und meint: »Also, der Picasso war schon toll. Aber malen konnte er nicht.«
    Benni stellt sich vor ein anderes Gemälde, reibt sich die Augen und sagt: »Wusstet ihr, dass Klose Künstler ist?«
    »Wer?«
    »Miroslav Klose, der Stürmer. Hier, er hat mit ›Miro‹ unterschrieben.«
    »Ich glaube, wir gehen jetzt besser«, antwortet Hacki. Nicht, dass er sich sonderlich für Kunst interessiert. Aber das ist sogar ihm peinlich.

14. Schwitzen für drei
    Warum sind manche Frauen eigentlich wie Linienbusse und andere wie Sportwagen? Klar, beide bringen dich irgendwie ans Ziel, aber bei den einen ist die Fahrt eine lästige Pflicht und bei den anderen ist sie das reinste Vergnügen.
    Ich bin mir nicht sicher, was auf Dauer die bessere Lösung ist. Denn eins steht fest: Frauen der Kategorie zwei haben so etwas wie Nebenwirkungen. Du hast zwar eine Menge Spaß mit ihnen, aber du kriegst sie einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und dann hast du ein Problem.
    Und glaubt mir - ich weiß, wovon ich rede. Manche Frauen, mit denen ich spontan eine Nacht verbracht habe, hatte ich schon vergessen, während sie noch neben mir im Bett lagen. Und das, obwohl wir zuvor das volle Programm abgespult haben: kennenlernen, Sex, falsche Telefonnummern austauschen.
    Und Katie? Mit der habe ich einfach nur geredet . Wir haben eine ganze Nacht durchgequatscht, ich habe mir ihre Lebensgeschichte angehört, habe ihr dies und das von mir erzählt, und an den Tagen danach stelle ich nun fest, dass ich ständig an sie denken muss. Das ist einfach unfair.
    Unser Weg führt uns über die Rambla und den Passeig de Born schließlich in das Viertel vor der Börse Sa Llotja. Wir schlendern durch die winzigen Gässchen und Straßen, in denen sich Restaurants und Bars drängen. Die meisten Lokale in der Gegend sind um diese Uhrzeit noch geschlossen, es herrscht Siesta, so dass die Umgebung still und verschlafen wirkt. Aus einigen Kneipen aber steigt uns der verführerische Duft verschiedenster Tapas entgegen - das heißt, verführerisch ist das nur für einen von uns. Hacki.
    Immer wieder bleibt er stehen, schließt die Augen, bläht die Nüstern und sagt schließlich: »Sagt mal, Leute, können wir nicht mal’ne Pause machen und etwas essen? Dieses ganze Herumgelaufe schafft mich. Ich bin total unterzuckert. Außerdem habe ich Blasen an den Füßen.«
    »Mann, Hacki. Du isst wirklich für drei«, halte ich ihm entgegen.
    »Er wiegt ja auch für drei«, erklärt Schröder.
    »Und er schwitzt für drei«, fügt Benni hinzu.
    »Aber dafür denke ich auch für drei - nämlich für euch drei. Also lasst uns schon’ne Pause machen.«
    Während Hacki sich durch die mallorquinische Tapas-Küche futtert, stellen wir anderen fest, dass sein Plan nicht hingehauen hat. Wir sind jetzt einen halben Tag durch Palma geschlendert, aber von Katie haben wir nicht das Geringste gesehen.
    Schröder zuckt mit den Schultern und sagt: »Ist doch klar, was wir jetzt machen. Wir setzen uns in eine Kneipe, trinken was und warten einfach darauf, dass sie vorbeikommt.«
    »Und wenn sie nicht vorbeikommt?«
    »Dann trinken wir noch was.«
    »Na, super. Wenn wir sowieso nur saufen wollen, hätten wir auch in der Nähe vom Hotel bleiben können«, sage ich.
    »Hat jemand einen besseren Vorschlag?«
    Ausgerechnet Benni hebt zögerlich den Finger. »Wenn wir glauben, dass sie hier ist, um zu shoppen, dann sollten wir sie auch am besten in den Läden und Geschäften suchen.«
    Wir sehen ihn verblüfft an. Es kommt selten vor, dass Benni etwas sagt, das Hand und Fuß hat.
    »Gute Idee, Benni«, sage ich. »Wir kehren in die Altstadt zurück und klappern einfach die Boutiquen ab. Und die Schuhgeschäfte. Wenn sie überhaupt hier ist, dann werden wir sie dort garantiert finden.«
    Hacki und Schröder sehen sich erst gegenseitig an, dann mustern sie Benni, schließlich mich. Und dabei schütteln sie missmutig die Köpfe.
    »Man merkt, dass ihr beiden nicht verheiratet seid.«
    »Wieso?«
    »Es ist schon schlimm genug, wenn wir mit unseren Frauen einkaufen gehen müssen. Aber dann machen wir das Ganze doch nicht auch noch ohne sie! Und freiwillig! Niemals. Nicht mit uns. Es ist ein blöder Vorschlag.«
    »Ach, habt euch nicht so. Ihr könnt bei der Gelegenheit doch gleich Geschenke für Gabriele und Veronika kaufen«, sage ich.
    Der Widerwille in ihren Blicken verwandelt sich in blankes Entsetzen. »Bist du total übergeschnappt, Jo? Das wäre der größte Fehler, den wir machen

Weitere Kostenlose Bücher