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Birne sucht Helene

Birne sucht Helene

Titel: Birne sucht Helene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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natürlich alles in Ordnung mit dem Computer. Aber was sollte ein Mann tun, wenn er dabei ertappt worden war, wie er seine Gefühle zeigte?
    »Bevor meine Chefin vorbeikommt und sich erkundigt, was hier los ist, muss ich dich was fragen.«
    »Ja?«
    Da war Hoffnung in ihrer Stimme, oder? Nein, konnte ja nicht sein. Er bildete sich das ein, klammerte sich an die Hoffnung, als wäre dieser lächerliche, dünne Strohhalm massiv wie ein Stahlrohr.
    Schluss damit.
    »Wie kann ich dir helfen, also dienstlich?«
    Sie ließ sich zurückfallen. »Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Mutter ins Krankenhaus, als mich die Polizei anhielt. Die wollten die Fahrzeugpapiere …«
    »… und den Führerschein sehen.«
    »Genau. Den habe ich dann auch gesucht … und gesucht … und gesucht … und nicht gefunden.«
    »Das ist teuer geworden.«
    »Dann habe ich zu Hause gesucht … und gesucht … und …«
    »Hab verstanden. Du brauchst einen neuen.« Paul zählte die Formalia auf und dachte dabei unentwegt: Ich möchte für Eli kochen. Ich möchte, dass sie etwas isst, das sie richtig glücklich macht, das ihre Augen zum Strahlen, ihren Mund zum Lächeln und ihren Magen zum Glucksen bringt. Das musste doch erlaubt sein!
    »Was ist eigentlich dein Lieblingsland?«
    »Was? Wie kommst du denn jetzt darauf?«
    »Wenn du der kleine Tiger oder der kleine Bär wärst, du weißt schon, von Janosch, die beiden finden ja Panama, das Land ihrer Träume, was ist dein Panama?«
    Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Neuseeland.Da wollte ich immer schon mal hin, aber der Flug dauert so ewig lang und ist so teuer, und wenn man hinfliegt, muss man eigentlich mindestens drei Wochen bleiben, sonst lohnt die lange Anreise nicht, und das geht dann noch mehr ins Geld. Aber es ist Neuseeland ohne Wenn und Aber. Wenn du mich hinbeamen kannst, leg einfach los.«
    Neuseeland, da konnte man sicher was Schönes kochen! Plötzlich kam Paul ein schrecklicher Gedanke: Stammten nicht Kiwis von dort? Dann würde es eben obstfrei gehen müssen.
    »Ich weiß, das klingt jetzt komisch, und ich kann auch verstehen, wenn du nein sagst, denn du kennst mich ja überhaupt nicht … ach, vergiss es, ist ’ne blöde Idee.«
    Er würde sie doch nicht einladen. Es sähe aus wie eine plumpe Anmache. Und er wäre für Eli untendurch, für immer. Wenn er nichts sagte, bliebe wenigstens alles, wie es war. Dann würde er sie hier regelmäßig sehen und sich darüber freuen können. Doch was, wenn das heute die einmalige Chance war und sie jetzt, nach der Enttäuschung mit dem Traummann, eine Schulter zum Anlehnen brauchte? Dann wäre er saublöd, ein echter Suppenkasper, der nicht das Maul aufmachte. Aber er würde es sicher versauen! Also doch lieber die Klappe halten. Wenn sie Interesse an ihm hätte, würde sie es schon zeigen. Und bisher: kein Anzeichen, nirgends. Also, warum sich in Gefahr begeben? War doch alles wunderbar so.
    »Hallo? Noch jemand zu Hause? Ding dong, hier ist Eli, aufmachen!«
    »’tschuldigung, war grad woanders.«
    »Das hab ich gemerkt.«
    Günther kam zum Schalter. »Du, Paul, ich hab meine Frau am Telefon, und ich wollte ihr sagen, was sie für die Marinade noch einkaufen soll. War das Rosenpaprika? Kann das sein? Macht doch überhaupt keinen Sinn, Rosen sind doch Blumen.«
    »Istaber richtig, die schärfste Variante von ungarischem Paprikapulver. Dafür werden ganze Paprikaschoten, einschließlich der Samenkörner und Scheidewände vermahlen.«
    Eli stand der Mund offen. Eine verirrte Meise hätte darin ihr Nest bauen können. »Du kochst ?«
    »Ja, schon.«
    »Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, und ich könnte auch verstehen, wenn du nein sagst, denn du kennst mich ja überhaupt nicht … warte mal, hast du das eben nicht auch schon gesagt oder habe ich das gerade schon gesagt?«
    »Ist doch egal, führ den Satz einfach zu Ende!«
    Würde sie ihn wirklich nach einem Essen fragen? Konnte das sein? War Günther etwa eine Glücksfee? Paul hatte sich diese nicht so feist und schleimig vorgestellt. Aber auch im Feen-Business musste man wohl manchmal das nehmen, was einem das Arbeitsamt so schickte.
    Elis Mund öffnete sich, sie sprach weiter, und Paul sah es wie in Zeitlupe.
    »Könnten wir mal zusammen kochen? Ich würde das so gerne lernen. Jetzt sagst du nein, ist schon okay.«
    Paul zögerte keine Sekunde, keinen Bruchteil davon, nicht einmal eine Millisekunde. Er feuerte die Antwort ab, sie hatte so lang darauf

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