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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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und Brendan sich geliebt hatten, obgleich dieses Hochgefühl einen Dämpfer erhielt durch ihre leise Angst, dass er nun, wo er Sex mit ihr gehabt hatte, nichts mehr von sich hören lassen würde. (Die Zeitschriften, die junge Mädchen vor dem Satz »Ich liebe dich« warnten, warnten auch vor Männern, die »nur das Eine wollten«. In den Zeitschriften, die sie gelesen hatte, war nie die Rede davon, dass der Wunsch nach Sex auch von der Frau ausgehen konnte. Dass es möglicherweise die Frau war, die auf die seidenen Laken pfiff, wenn sie in der freien Natur von der wilden Leidenschaft gepackt wurde.)
    Aber Dominiques Ängste waren unbegründet. Denn als sie anschließend über das Feld gestolpert waren, das sich durch den Regen in eine Schlammwüste verwandelt hatte, hatte er gesagt, dass es wunderschön gewesen und sie fantastisch sei. Sie sei das wunderbarste, zauberhafteste Geschöpf, das auf der Erde herumlaufe, und er bete sie an.
    Sie konnte es nicht fassen, dass er tatsächlich »anbeten« gesagt hatte. Hoffentlich meinte er es auch so. Dass sie ihn dazu gebracht hatte, mit ihr zu schlafen und so wunderbare Sachen zu ihr zu sagen, machte ein ruiniertes Kleid mehr als wett. Andererseits … sie knüllte es zusammen, stopfte es in eine Plastiktüte und versteckte diese in der hintersten Ecke ihres Kleiderschranks … wäre es eine enorme Geldverschwendung, wenn sie es möglicherweise nur ein einziges Mal hatte tragen können!
    Sie schlüpfte unter die Decke ihres schmalen Betts und seufzte. Das Ganze war es wirklich wert gewesen. Sie war Brendans Mädchen. Sein Glücksbringer. Seine Domino, sein Glücksstern. So hatte er sie genannt, gleich nachdem er vor Lust aufgestöhnt hatte.
    Am nächsten Morgen wurde sie durch das Geräusch des Staubsaugers geweckt, mit dem Evelyn die Treppe reinigte. Dominique stöhnte leise auf, denn der Lärm hatte ein höchst unangenehmes Pochen in ihrem Hinterkopf ausgelöst. Es dauerte ein paar Minuten, ehe sie sich in der Lage fühlte, die Augen aufzuschlagen, und als sie es geschafft hatte, schaute sie auf den altmodischen Wecker neben ihrem Bett und sah, dass es fast elf Uhr war. Sie blinzelte ein paarmal erschrocken – bis elf Uhr im Bett zu liegen war im Haus der Bradys unverzeihlich. Evelyn war immer schon um sieben Uhr auf den Beinen, damit sie den Gottesdienst um acht Uhr besuchen konnte, und Seamus’ Vorstellung von einem gemütlichen Wochenende bestand darin, so lange im Bett liegen bleiben zu können, bis Evelyn kurz vor acht das Haus verließ.
    Dominique schob die Bettdecke zurück. Sie war wund, und die Beine taten ihr weh. Sie holte tief Luft und betrachtete sich in dem ovalen Spiegel des Toilettentischs. Sie sah überhaupt nicht anders aus als vorher. Weder leuchteten ihre Augen heller, noch glänzte ihr Haar schöner, noch strahlte ihr Gesicht. Doch innerlich fühlte sie sich total verändert. Sie hatte Sex mit ihrem Freund gehabt. Endlich zählte sie zu den Erwachsenen.
    Als Dominique, in ihren Morgenmantel gewickelt, aus ihrem Zimmer kam, schaltete Evelyn, die inzwischen oben auf dem Treppenabsatz angekommen war, ihren Staubsauger aus.
    »Es ist letzte Nacht aber reichlich spät geworden«, sagte ihre Mutter ungehalten.
    »Ich war auf einer Party«, erwiderte Dominique. »Sie hat so lang gedauert.«
    »Ich bin sicher, dass sie schon lange vor vier Uhr zu Ende war«, konterte Evelyn. »Und um diese Zeit bist du erst heimgekommen.«
    »Wir haben eine Ewigkeit gebraucht, bis wir ein Taxi aufgetrieben haben«, sagte Dominique zu ihrer Rechtfertigung. »Die sind nämlich in so Vororten wie Clondalkin nicht leicht zu finden.«
    Evelyn musterte ihre Tochter argwöhnisch. »Ich glaube kaum, dass ihr sehr intensiv gesucht habt.«
    »Ich schwöre bei Gott«, erwiderte Dominique. »Wir standen stundenlang am Straßenrand!«
    Was fast der Wahrheit entsprach. Sie hatte bereits Blasen an den Füßen gehabt, als es Brendan endlich geglückt war, ein vorbeifahrendes Taxi mit einem gellenden Pfiff zum Anhalten zu bewegen. (Diese Fertigkeit hatte Dominique zutiefst beeindruckt. Sie hatte noch nie erlebt, dass einer tatsächlich so laut pfeifen konnte, dass sogar ein Taxi anhielt.)
    »Du siehst furchtbar aus«, bemerkte Evelyn.
    »Es hat geregnet«, erinnerte Dominique ihre Mutter. »Wir wurden nass bis auf die Haut.«
    »Hab ich dir nicht gesagt, du sollst deinen Mantel anziehen?«
    Dominique zuckte nur mit den Schultern.
    »Ich wasche heute Nachmittag«, sagte Evelyn. »Wenn ich

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