Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie
Solo-Album geben“ werde. Für ihn würden vielmehr bestimmte private Zielsetzungen für die kommenden Jahre im Vordergrund stehen, wie er in einem Interview mit dem Jugendmagazin
Fritz
am 23. 07. 2004 verriet: „Jetzt sind die Träume gar nicht mehr im musikalischen Bereich, da habe ich mehr als genug geschafft. Mein Traum ist, das klingt ganz kitschig, mit meiner kleinen Tochter Schularbeiten zu machen, wenn die mal groß ist. Das würde mich freuen, wenn ich das schaffe. Es gibt im Leben ja zwei Grundrichtungen. Einmal der geschäftliche Teil, das Business, und einmal die private Welt. Es gibt viele Menschen, die im Business sind, und da ihre ganze Erfüllung finden. Und dann gibt’s welche, die nur in der Familie ihre Erfüllung sehen. Und es gibt welche dazwischen. Da gehören wir dazu.“
Paul fügte hinzu: „Klingt komisch, aber ich fahre wirklich gern nach Hause und freue mich richtig, meine Familie zu treffen. Ich habe ja noch einen Sohn, der ist jetztvierzehn. Von ihm hab ich nicht viel gesehen, damals war ich wohl auch noch nicht reif. Dafür will ich meine Tochter jetzt umso mehr sehen. So oft ich kann.“
In eine ganz ähnliche Richtung dachte Sänger Till Lindemann. In einem Interview mit dem Magazin
Focus
vom 02. 12. 2002 sagte er schon damals recht klar über seine Zukunftsperspektiven: „Ich will mit 50 mit meinen Enkelkindern an den See fahren, deshalb muss ich auf meine Gesundheit achten.“ Außerdem äußerte er einen sehr ungewöhnlichen Wunsch: „Die einzige Extravaganz, die ich mir erlauben werde, ist irgendwann der Kauf des bankrotten Zwickauer Zoos gemeinsam mit meinem Freund und Herausgeber Gert Hof. Wir hoffen, den kompletten Zoo kaufen zu können, damit die Tiere nicht verteilt werden müssen.“
Gert Hof, der Lichtregisseur der Rammstein-Shows, der Till dazu brachte, seinen Gedichtband „Messer“ im Jahre 2002 zu veröffentlichen, kündigte damals bereits im Vorwort des Werks an, dass dies wahrscheinlich nicht das letzte lyrische Erzeugnis des Sängers sein würde: „Die Gedichte erscheinen hier erstmals … Ich hätte sie gern alle veröffentlicht – die anderen werden folgen, später.“
Neben dem Schreiben versuchte sich Till mehrmals in Filmen wie „Pola X“ und „Vinzent“ als Schauspieler. Und es ist zu vermuten, dass er, wenn er sich bisher so gern vor der Kamera produziert hat, diese weitere berufliche Perspektive auch in Zukunft vorantreiben möchte.
Im Vordergrund wird aber bei allen „Rammsteinern“ in der nächsten Zeit definitiv die – gemeinsam erarbeitete – Musik stehen. Das bedeutet konkret, dass Rammstein 2007 damit anfingen, vage Ideen für neue Songs zu entwickeln – für ein neues Album, das schließlich am 16. Oktober 2009 auf den Markt kam.
Im Juli 2007 gab es zunächst allerdings Verwirrung, was die Zukunft von Rammstein anging: Am 16. des Monats wurde auf einem Internet-Blog namens
Blabbermouth
berichtet, dass Till Lindemann wegen bandinterner Differenzen Rammstein verlassen werde. Ein Ersatz sei bereits gefunden, hieß es dort weiter.
Die
Blabbermouth
-Autoren der eigentlich als zuverlässig geltenden News-Seite der Plattenfirma „Roadrunner Records“ hatten ihre Meldung nur einen Tag später ohne Angabe von Gründen wieder gelöscht. Auf Anfrage des Internet-Musikmagazins
laut.de
, warum die Nachricht zurückgezogen worden war, erklärte der verantwortliche Redakteur, er halte die Pressemitteilung, die er bekommen habe, mittlerweile für eine Fälschung.
Das Management von Rammstein gebe Neuigkeiten normalerweise nicht über Pressemitteilungen, sondern auf der offiziellen Band-Website bekannt, wurde als weiteres Argument angeführt, dass es sich bei der Meldung um eine Ente gehandelt habe. Außerdem sei die Mitteilung mit dem Absender des Band-Managements übereinen kostenlosen E-Mail-Account verschickt worden, was ebenfalls gegen ihre Echtheit sprach.
Auch Rammstein-Gitarrist Richard Kruspe reagierte in einem Foren-Beitrag schnell auf diese Meldung und beteuerte eindringlich, dass die Nachricht von Lindemanns Ausstieg nicht stimme. Kein Mitglied der Band sei ersetzbar, fügte er hinzu.
Allerdings hatte sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet und Entsetzen unter den Anhängern der Band ausgelöst, woran man einmal mehr erkennen konnte, wie treu Rammstein-Fans ihrer Band tatsächlich sind. Die spanische Fanseite
rammsteinclub.com
hatte sogar eine Online-Petition formuliert, in der Fans sich für den Verbleib von Lindemann
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