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Bis du erwachst

Bis du erwachst

Titel: Bis du erwachst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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Lenas Mutter jetzt als Hochstapler entlarven und rausschmeißen lassen. Er setzte sich auf einen Stuhl und sah zu, wie sie die Blumen arrangierte, die er gekauft hatte.
    «Rote Rosen. Hübsch. Die habe ich immer nach der Premiere bekommen.»
    «Sie sind Schauspielerin?», fragte er, den Blick immer noch auf Lena gerichtet.
    «Vor ein paar Jahrzehnten hat sie in ein paar Laienproduktionen mitgespielt», brummte Cara abfällig.
    «Mir haben die Rosen im Laden so gut gefallen», sagte er, um schnell das Thema zu wechseln.
    «Teuer. Und so romantisch», sagte Kitty überschwänglich.
    «Nein   … so ist es nicht», fügte er rasch hinzu.
    «Ich mache nur Spaß. Beachten Sie mich gar nicht. Ich muss hin und wieder einfach einen Witz reißen, sonst   …», sie beugte sich zu ihm und flüsterte: «Sonst wird es mir hier zu ernst.»
    «Die Blumen sind wirklich schön», sagte Cara.
    «Ach, junger Mann, besorgen Sie nächstes Mal vielleicht lieber ein paar Margeriten. Lena liebt Margeriten, das weiß ich noch.»
    «Dann bringe ich nächstes Mal welche mit.»
    «Sie kommen also wieder?», erkundigte sich Cara. Es war mehr ein Befehl als eine Frage.
    «Ja», sagte er und klang dabei sicherer, als er sich fühlte.
    «Es tut gut, Sie hier zu haben. Ein paar von Lenas Arbeitskollegen sind auch gekommen. Woher kennen Sie meine Lena denn?»
    Michael wollte nicht albern klingen, aber das konnte er wohl ohnehin nicht vermeiden. «Wir fahren im selben Bus zur Arbeit.»
    «Oh, okay», sagte die Mutter.
    Er blickte zu Lena, dann zu Cara, dann wieder zur Mutter. Die offene Feindschaft zwischen Cara und ihrer Mutter war ein wenig erdrückend, und dazu kam ja auch noch diese ganze verrückte Situation.
    Und dann tauchte noch jemand auf.
    Millie.
    Sie hatte eine riesige Einkaufstüte von Argos in der Hand und trug schwarze Shorts und Strumpfhosen darunter. Sie sah gut aus, toll, auf eine sexy, vampmäßige Art. Sein Typ war sie nicht.
    «Hallo zusammen   …», sagte sie und hielt inne, als sie ihn entdeckte. Sie lächelte ihn freundlich an.
    «Was hast du denn in der Tüte, Mills?», erkundigte sich Kitty.
    «Ach, bloß ein paar Einkäufe.»
    Sie öffnete die Plastiktüte und die Schachtel darin undzog einen rosa Radio-C D-Player hervor. «Der ist für Lena. Ich habe ihn gerade gekauft. Ich dachte, wenn wir für sie ein paar ihrer Lieblings-CDs auflegen, könnte das   … ich weiß nicht, vielleicht wacht sie dann wieder auf? Im Fernsehen haben die das schon ein paar Mal gemacht, da hat es funktioniert.»
    «Du hast recht. Alles könnte helfen. Aber der war doch sicher ziemlich teuer?», meinte Kitty.
    «Eigentlich nicht. Nur sechzig Pfund.»
    «Du hast gerade erst in der Bar angefangen, und es ist nur für zwei Wochen. Hättest du ihr nicht deinen eigenen bringen können?», setzte Cara hinzu.
    «Es ist vom Trinkgeld, okay?», erwiderte Millie. Man konnte sehen, dass sie verletzt war. Kein Wunder, dachte Michael, wenn man überlegte, dass sie gerade ein gutes Werk vollbracht hatte und dafür nichts als Kritik erntete. Was war mit dieser Familie bloß los? Und wieso nannten die Mädchen ihre Mutter Kitty?
    «Was für CDs hast du denn mitgebracht?», fragte Kitty.
    «Erst mal zwei Stück.
All I Have
von Amerie, und von Oasis
What’s The Story
. Die hat sie sich dauernd auf ihrem MP 3-Player angehört.»
    «Von Oasis habe ich schon gehört», meinte Kitty. «Diese Brüder. Wer ist die andere?»
    «Amerie ist eine amerikanische Sängerin», mischte Cara sich ein, während sie den C D-Player begutachtete.
    «Ich hab’s ja mehr mit Ella, Aretha und ein bisschen Gladys. Amerie? Kennen die Leute heutzutage keine vernünftigen Vornamen mehr?», spöttelte Kitty.
    «Du hast uns doch nach Sängerinnen benannt, Kitty», sagte Millie.
    «Auch wieder wahr.»
    Alle vier mussten kichern, und plötzlich löste sich die Spannung im Raum in Luft auf.
    Kitty entschuldigte sich und ging hinaus, um ein wenig auf dem Gelände spazieren zu gehen. Cara drückte die Play-Taste des rosa C D-Players . Die Musik war ziemlich leise, aber doch laut genug, dass Michael den Beat hören konnte. Die Stimme der Sängerin war samtig und glatt.
    «Lena war ganz schön diskret, was Sie betrifft», erklärte Cara.
    «Wie das?» Michael war sich nicht sicher, was sie damit meinte und was Lena ihr von ihm erzählt hatte. Aber er war neugierig.
    «Nun, wie ich vorhin schon sagte, habe ich vielleicht nur mal wieder nicht richtig zugehört   …» Sie hielt inne, als wäre

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