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Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammenreißen. Es versetzte mir noch einen Stich, als ich die Schramme am Kopf des Mannes sah.
    Die Schramme! Das gab Hoffnung.
    Ein Streifschuß, dachte ich und fühlte nach dem Herz- und Pulsschlag.
    Beide waren vorhanden. Der Stein, der mir anschließend vom Herzen polterte, war felsengroß.
    »Er ist tot«, kommentierte Suko.
    »Marek lebt.«
    Ich hörte, wie mein Freund beruhigt aufatmete und nahm auch sein leises Lachen wahr. »Meine Güte, das war im letzten Augenblick, John.«
    Als ich den Kopf hob, schauten wir uns über Mareks leblosen Körper hinweg an. Ich konnte es noch immer nicht fassen. Manchmal spielte das Schicksal verrückt, und wir hatten diesmal gewonnen, waren als Retter in letzter Sekunde erschienen.
    »Hast du erkennen können, was mit ihm geschehen ist?«
    »Ja, er hat einen Streifschuß abbekommen. Sieht an der Schläfe ziemlich böse aus. Da hat die Kugel eine ganz schöne Schramme hinterlassen. Eine Idee daneben, und es wäre um ihn geschehen gewesen. Er kann seine zweite Geburt feiern.«
    Suko war aufgestanden und ging im Raum umher. Ich hörte, wie er leise lachte. »Da ist noch etwas, John, das du bisher nicht gesehen hast.«
    Noch hockend drehte ich mich um.
    Suko war nahe der Tür stehengeblieben. Er hatte einen Mantel oder einen Umhang in die Höhe gehoben und schüttelte ihn. Staub rieselte hervor, vermischt mit einigen kleinen Knochenstücken.
    Als er meine großen Augen sah, grinste er. »Kannst du dir denken, wer das einmal gewesen ist?«
    »Ein Vampir.«
    »Damit rechne ich auch. Und Marek hat seinem Namen alle Ehre gemacht.«
    Mein Blick glitt hin zu dem Toten. Er war kein Vampir, denn er hatte sich nicht aufgelöst. Er lag da als normaler Toter. Sein Gesicht sah aus wie mit bleicher Asche eingerieben. Der Mund stand weit offen, die Augen ebenfalls.
    Ich hob die Schultern, als ich aufstand. Suko hatte den Mantel wieder sinken lassen. »Wir sollten uns um Marek kümmern«, schlug ich vor und ging dorthin, wo sich das Waschbecken befand und auch die Handtücher hingen. Ich löste eines vom Haken, feuchtete es an und ging wieder zu unserem Freund zurück.
    Behutsam reinigte ich sein Gesicht vom stark eingetrockneten, klebrigen Blut. Die Kugel hatte eine schmale Furche an seiner Stirn hinterlassen.
    Es war zum Glück nur ein leichter Streifschuß gewesen. Auch der Schock konnte Marek von den Beinen geholt haben, aber so genau wußte ich das nicht.
    Suko kümmerte sich um den Toten. Er wollte ihn nicht im Raum liegenlassen und schleifte ihn nach draußen, wo es kälter war. Neben der Tür ließ er ihn liegen. Dann kam er wieder zurück. »Einer von uns hat ihn genau in den Kopf getroffen. Die zweite Kugel hat seine Brust erwischt. Er hat keine Chance gehabt.«
    »Wer er war, wird uns Marek bestimmt sagen können, wenn er aus seinem Zustand erwacht.«
    »Denke ich auch.«
    Ich rieb unseren Freund mit einem anderen Handtuch die Gelenke ein und auch noch das Gesicht ab. Suko hatte inzwischen Decken besorgt, auf denen Marek lag.
    Er war wichtig. Er konnte uns mehr sagen. Wir warteten darauf, daß er aus der tiefen Bewußtlosigkeit erwachte. Suko blieb nicht länger im Raum. Er dichtete das zerschossene Fenster provisorisch mit einem entsprechend großen Stück Pappe ab und ging anschließend nach draußen, um dort Wache zu halten. – Wir wollten auf keinen Fall von irgendwelchen Blutsaugern überrasch! werden. Daß sie den Weg bereits gefunden hatten, war an den Lumpen zu sehen gewesen, die wir neben der Tür gefunden hatten.
    Ich hoffte, daß Marek so bald wie möglich die Augen aufschlug und auch in der Lage war, meine Fragen zu beantworten. Immer wieder strich ich über seine Wangen, ich rieb sie warm, ebenso wie die Handgelenke, und ich hatte auch Erfolg.
    Zuerst bewegte er seine Augenlider, dann hörte ich das Stöhnen. Es kling sehr tief und kam mir erlöst vor. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, ich sprach Marek an, und irgendwie mußte er mich auch verstanden haben, denn er öffnete die Augen.
    Er sah mich zwar, aber er nahm mich nicht wahr. Sein Blick war nach innen und gleichzeitig in die Ferne gerichtet. Das änderte sich, er veränderte sich, und als ich dann in seine Augen schaute, konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.
    So erstaunt hatte ich selten einen Menschen schauen sehen. Er bewegte die Lippen, ich lachte weiter und lachte auch noch, als ich sagte: »Willkommen in der Welt der Lebenden, alter Freund…«
    ***
    Eine halbe Stunde danach.
    Man konnte nicht

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