Bis Mittwoch unter der Haube
zuckten, aber sie widersprach ihm nicht. »Okay.«
»Gut.« Eins zu null für mich. Heiliger Strohsack, wann hatte er sich zum letzten Mal mit einer Frau gestritten, weil sie sich weigerte, sein Geld auszugeben? Er spürte, wie seine Lippen sich unwillkürlich zu einem Lächeln verzogen.
»Was ist denn so lustig?« Ihre Augen blitzten vor unterdrücktem Zorn. Sie waren umwerfend.
»Ich glaube, wir hatten gerade unseren ersten kleinen ehelichen Zoff.«
Ihre Schultern sackten nach unten und sie fing an zu lachen. »Sieht ganz so aus.«
»Und ich habe gewonnen«, sagte er.
Samantha fixierte ihn mit einem versengenden Blick. »Glaub bloß nicht, dass das so weitergeht.«
Nein, da machte er sich nichts vor. Sicher würde er nicht aus jeder Auseinandersetzung als Sieger hervorgehen. Aber dass ihm das bei der ersten gelungen war, betrachtete er als Sahnehäubchen auf seiner Hochzeitstorte.
Vier
S echsundzwanzig Stunden nach ihrem Jawort wurden Samantha und Blake beim Aussteigen aus Blakes Jet von einer Reporterschar erwartet. Zum Glück hatte sie an eine große Sonnenbrille gedacht, hinter der sie den gestressten Ausdruck in ihren Augen verstecken konnte. Die Medienleute benahmen sich noch genau wie damals bei der Verhaftung ihres Vaters. Sie versperrten ihnen den Weg, ließen die Kameras klicken und stellten tausend Fragen.
Blake schob Sam aus dem Flughafen. Dabei schlang er den Arm besitzergreifend um ihre Taille. Mit etwas Glück brach irgendwer in Hollywood demnächst eine Entziehungskur ab und stand dann im Rampenlicht. Andernfalls hatte sie die ganze Paparazzimeute allein am Hals.
Blake fütterte die Reporter im Vorbeilaufen mit Kommentaren wie meine ganz große Liebe und hat mich völlig umgehauen . Er klang dabei zutiefst aufrichtig. Wenn Samantha nicht Teil der ganzen Inszenierung gewesen wäre, hätte sie ihm selbst geglaubt. Irgendwann drückte er die Lippen an ihr Ohr und flüsterte: »Schlimmer wird es nicht mehr. Also beiß die Zähne zusammen und lächle.«
Sie lachte und wich an ihn geschmiegt einer Autotür aus. Das Foto, das in diesem Moment geschossen wurde, erschien kurz darauf in den Fernsehnachrichten aller wichtigen Kanäle und außerdem in drei Klatschzeitschriften.
Blakes Freund Carter war eine Überraschung. Der blonde, gut aussehende Surfertyp war äußerlich das Gegenteil von Sams Ehemann. Aber er war genauso wenig wie Blake auf den Kopf gefallen, stand mit beiden Beinen fest im Leben und hatte einen umwerfenden Humor. Er gab Sam seine Handynummer und sagte, sie könne ihn jederzeit anrufen, falls sie Unterstützung bräuchte, wenn Blake gerade nicht da war.
Wie angekündigt gab Blake Samantha den Schlüssel für sein Haus. Die riesige Villa hatte mehrere Terrassen und einige Nebengebäude. Sie lag hoch über Malibu, hatte einen traumhaften Blick aufs Meer und war von einem parkartigen Garten umgeben. Es gab eine Köchin, ein Hausmädchen und ein ganzes Geschwader von Gärtnern. Neil, Blakes Fahrer, führte das Kommando über die Angestellten und wohnte selbst im Gästehaus. Er war ein Bär von einem Mann und hätte sogar einer Footballmannschaft Respekt eingeflößt. Blake verriet Sam, dass Neil auch als sein Leibwächter fungierte.
Kurz nachdem sie ihrem Mann einen guten Flug gewünscht hatte, saß Samantha tief in Gedanken versunken wieder in ihrem Stadthaus. Blakes Heiratspläne und deren zügige Umsetzung waren ein kluger Schachzug gewesen. Sein Reichtum ließ allerdings selbst eine starke Frau wie sie nicht kalt. Sie drehte bewundernd den Ring an ihrem Finger. »Ich will gar nicht wissen, was du gekostet hast«, murmelte sie. In vierundfünfzig Wochen musste sie ihn zurückgeben. Aber in der Zwischenzeit würde sie sich daran erfreuen.
Sie hörte, wie Eliza schrie: »Kein Kommentar!« Dann schlug die Haustür zu.
»Heiliger Strohsack. Wie lange müssen wir das nun aushalten?« Eliza warf ihre Handtasche auf den Couchtisch.
»In ein oder zwei Tagen sind sie wieder weg.«
»Bist du sicher?«
»Alles schon mal erlebt. Unsere Scheidung wird allerdings auch noch mal für richtig viel Wirbel sorgen.«
Eliza ließ die Zeitung auf den Tisch fallen. Sie öffnete sich auf der Seite mit dem inzwischen vertrauten Foto. »Ihr beide seid sehr überzeugend.«
Samantha lächelte. Sie hoffte zwar, dass die Reporter sie bald in Ruhe lassen würden, aber die Bilder, die sie geschossen hatten, gefielen ihr. Immerhin waren es ihre Hochzeitsfotos. »Wir geben ein ganz nettes Paar
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