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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
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höchstens einmal die Woche. An den anderen Tagen rannte sie durch ihr Wohnviertel. Allerdings wurde die Gegend seit einiger Zeit immer zwielichtiger, sodass sie gelegentlich mit dem Auto zu einem sichereren Pfad oder Park fuhr. Unwillkürlich fragte sie sich, wie wohl der Strand in der Nähe von Blakes Haus aussah.
    »Zehn Tage? So lange können wir nicht warten. Ich rufe mal dort an. Vielleicht lässt sich ja etwas machen.«
    »Ich habe schon die Eilgebühr bezahlt. Sonst hätte es mindestens einen Monat gedauert. Sie meinten, schneller ginge es wirklich nicht.« Samantha schnaufte nun heftig, lief aber weiter.
    »Ich kümmere mich darum.« Dass er das Kommando an sich riss, amüsierte sie.
    »Schlägt irgendjemand je dem großen, mächtigen Blake Harrison etwas ab?«, flachste sie.
    »Nur du. Warum bist du nicht shoppen gegangen? Ich habe dir doch gesagt, du sollst dir etwas gönnen.« Irgendetwas ging ihm gegen den Strich. Das hörte sie seiner Stimme an.
    »Lass mich raten: Du hast ein Foto von mir in der Regenbogenpresse gesehen. Altes Shirt? Verwaschene Jeans?«
    Er schien zu zögern.
    »Oder ist es was anderes?« Sie fing an zu lachen und musste stehenbleiben und nach Luft schnappen. »Komm, Blake. Raus damit.«
    »Geh einkaufen, Samantha. Auf unserer Hochzeitsfeier werden alle möglichen Würdenträger und einige sehr einflussreiche Persönlichkeiten zu Gast sein. Wir werden ins Theater gehen, zum Polo und so weiter.«
    »Und du meinst, da soll ich meine abgeschnittenen Jeans im Schrank lassen?« Sam hatte vom Lachen schon Tränen in den Augen.
    »Sogar ich habe Pretty Woman gesehen. Geh shoppen!«
    Bei dem Gedanken, dass er einen solchen Mädelsfilm über sich hatte ergehen lassen, prustete sie sofort wieder los. »Ich hoffe, die Lady war es wert.«
    »Welche Lady denn?«
    »Diejenige, die dich in den Film geschleppt hat.«
    Er lachte. Bei dem Geräusch sah sie seine markanten Züge und seine grauen Augen vor sich. »Das war meine Schwester.«
    »Ah ja.«
    »Sie hatte eine Wette gewonnen und ich musste sie zu dem Film einladen. Wettschulden sind Ehrenschulden.« Er klang inzwischen entspannter. Das passierte im Lauf ihrer Telefongespräche häufig und Sam merkte plötzlich, wie sehr sie sich immer auf seine Anrufe freute. »Bist du stehengeblieben?«, fragte er.
    Samantha ließ den Blick über den menschenleeren Strand schweifen, stemmte eine Hand in die Hüfte und stieß den Atem aus. »Ja«, schnaufte sie.
    Blake stöhnte.
    »Was ist?«
    »Willst du eine ehrliche Antwort?«
    »Immer.« Sie drehte sich in die Brise und zwang sich, ruhiger zu atmen.
    »Dein heftiger Atem und dazu noch deine Stimme – ich kann kaum noch stillsitzen.«
    Samanthas Herz machte einen Sprung. Sie saugte an ihrer Unterlippe. »Dann sage ich dir jetzt besser nicht, was ich anhabe. Sonst platzt deine prickelnde Fantasie wie eine Seifenblase.«
    Er lachte. »Ich bin sicher, irgendwo lauern die Paparazzi, und ich habe spätestens morgen früh sowieso ein Foto von dir auf dem Schreibtisch.«
    Sam sah sich um, entdeckte aber niemanden mit einer Kamera. »Vielleicht.«
    »Ach übrigens, ich habe versucht, dich zu Hause zu erreichen. Aber mit dem Telefon stimmt was nicht.«
    »Die Leitung rauscht derzeit fürchterlich. Der Reparaturservice ist schon bestellt. Ich habe jetzt Anruferkennung, damit ich die Reporter aussortieren kann.« Sam machte kehrt und joggte gemächlich zum Auto zurück.
    »Gute Idee. Ich rufe dich morgen wieder an.«
    Sie lächelte und sagte schelmisch: »Ach, Blake?«
    »Ja?«
    Sam ließ ihre Stimme noch tiefer klingen und atmete schwer. »Mir ist furchtbar heiß und der Schweiß läuft mir über den ganzen Körper.«
    »Grrrrrr.« Ihr Ohrstöpsel vibrierte.
    Als Blake aufgelegt hatte, fragte Samantha sich, ob es klug war, mit ihm zu flirten. Aber sie hatte vom Lächeln schon fast dauerhafte Grübchen im Gesicht. Deshalb schob sie ihre Bedenken beiseite und beschloss, einfach zu genießen, dass ein Mann Interesse an ihr als Frau zeigte.
    Selbst wenn es sich dabei um ihren Ehemann handelte.

    Die Umgebung des Stadthauses wirkte regelrecht verlassen. Anscheinend hatten die Reporter aufgegeben. Zumindest sah sie keine mit Kameras behängten Mittvierziger hinter Büsche abtauchen oder mit Teleobjektiven an der Ecke lauern. Sam ging ins Haus, warf die Schlüssel auf das Tischchen am Eingang und machte sich auf den Weg zur Treppe.
    Als es an der Tür klingelte, kehrte sie um und öffnete sie wie gewohnt. Zu spät fiel ihr

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