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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Perlenschnur hintereinander aufreihten, erstreckten sich Richtung Süden.
    Kokospalmen raschelten und wiegten sich im warmen Wind. Wo das Auge auch hinblickte, wuchs purpurfarbener wilder Hibiskus, dessen helle Blüten sich deutlich vom üppigen tropischen Blätterwald abhoben.
    Paradise Island war ein großartiger Name für eine winzige, bohnenförmig geschnittene Insel mitten im Nirgendwo. Im Norden erhob sich der Krater eines Vulkans aus der üppigen Vegetation. Hohe, steile Klippen auf drei Seiten ließen keine Lücke zum Eindringen. Die Insel mochte zwar klein sein, aber es war unmöglich, sich ihr aus irgendeiner Richtung zu nähern, ohne schon lange vorher entdeckt zu werden.
    Und ein unachtsamer Seemann würde sein Boot auf Grund setzen, wenn er nicht genau wusste, wo sich die Fahrrinne befand. Churchs wertvolle Fracht hatte nicht ein Tanker gebracht. Dafür war die Fahrrinne viel zu schmal und flach. Nein, die Fracht hatte man Stück für Stück auf die Insel geschleppt. Das, wonach Michael suchte, konnte nicht sehr weit transportiert worden sein. Wegen der geringen Größe der Insel gab es außer ein paar Fahrrädern nur einige Golfwägelchen. Was man auch von den Schiffen entladen haben mochte, hatte man tragen müssen. Eine extrem schwere Last! Also. Das, wonach er suchte, war demnach in der Nähe. In der Nähe des Kais.
    »Alles erledigt. « Tally warf ihm ihr Kleiderbündel zu und nahm seine ausgestreckte Hand, um von Bord zu springen. »Danke. « Sie lächelte zu ihm auf. »Ich sehe dich dann später.«
    Ein stämmiger Typ, der khakifarbene Shorts und ein am Hals geöffnetes Hemd trug, schlenderte am Hafendamm auf Tally zu. »Sie haben den Sturm überstanden, wie ich sehe«, meinte er, ohne seine Miene zu verziehen.
    »Hallo, Brian!« Tally setzte ein so freundliches Lächeln auf, dass bei dem Typen alle Alarmglocken hätten schrillen müssen. »Ich freue mich auch, Sie zu sehen. Ja. Wir haben ihn überstanden. Das ist Michael Wright«, stellte sie vor, »Brian Kenyon. Brian ist der Hafenmeister. Michael war so nett,…«
    Kenyon warf Michael einen säuerlichen Blick zu. »Dies ist ein privater Hafen, Kumpel. Sie müssen wieder ablegen. «
    Das kommt nicht unerwartet, dachte Michael, während er den Australier musterte. Er trat neben Tally. »Ist das die Art, wie man einen Gast behandelt, Kumpel? Ich habe gerade das Leben der Lady gerettet und dabei ist mein Boot schwer beschädigt worden. Was wollen Sie also von mir - dass ich hier rauspaddle und nach Bora Bora schippere? «
    »Was haben Sie da draußen gemacht…«
    »Jetzt reicht’s aber«, unterbrach Tally ihn. »Was soll das sein? Die spanische Inquisition? Die Serendipity ist… gesunken. Michael hat mein Leben gerettet. Mehr braucht niemand zu wissen. «
    Brian stopfte die Hände in die Taschen und wandte seinen Blick nicht von Michael ab, während er mit Tally sprach. »Wo ist Arnaud? Wohl immer noch an Bord, was?«
    »Er hat es nicht geschafft. «
    Michael erntete von Brian einen misstrauischen Blick. »Stimmt das? «
    »Und Lu auch nicht«, informierte Tally ihn. »Armer Mann. Hatte Lu Familie? «
    »Nein. Tatsächlich bereiteten wir uns schon darauf vor, für Sie einen Gottesdienst abzuhalten. Dachten, Sie wären als Fischfutter geendet. Da hatten Sie wohl Glück, dass dieser Typ zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, was? «
    Sie erschauerte. »Ich bin sicher, mein Vater wird ihm dankbar sein, dass er mir das Leben gerettet hat, und wird ihn herzlich einladen, so lange zu bleiben, wie er möchte. «
    Brian musterte sie. »Das denken Sie also, was? «
    »Ja, das tue ich. Tatsächlich bin ich mir sogar fast sicher, dass Sie bei der Reparatur von Michaels Boot helfen möchten. Nicht wahr, Brian? «
    Michael unterdrückte ein Grinsen. Er hatte Ringer gesehen, die ihre Gegner mit mehr Fingerspitzengefühl auf die Matte gelegt hatten. Aber diese Sache hatte sie für ihn erledigt. Er hätte es selbst nicht besser planen können, auch wenn er sich Mühe gegeben hätte. Churchs Tochter als Advokaten auf seiner Seite zu haben war das I-Tüpfelchen auf Churchs Untergang.
    Tally warf dem Australier einen viel sagenden Blick zu und meinte dann zu Michael: »Ich lasse Auntie wissen, dass sie dich oben im Hotel erwarten soll. «
    Spöttisch stand er kurz stramm und salutierte. Dann sah er ihr nach, wie sie den Holzsteg entlang auf eine kleine, etwas baufällig wirkende Stadt zuschritt, die in die grünen Hügel geschmiegt in ungefähr einem halben

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