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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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brauche, deshalb muss er rumprobieren. Ich glaube, jetzt hat er mir zu viel gegeben.«
    »Aber du hast keine Schmerzen.«
    »Nein. Wenigstens merke ich nichts von den Verletzungen«, sagte er und setzte wieder das spöttische Lächeln auf.
    Ich biss mir auf die Lippe. Ich schaffte es einfach nicht. Warum versuchte nicht mal jemand mich umzubringen, wenn ich gerade ganz dringend sterben wollte ?
    Der Spott wich aus seinem Gesicht, und sein Blick wurde wärmer. Er zog die Stirn in Falten, als sei er besorgt.
    »Und du?«, sagte er, und er klang wirklich besorgt. »Geht es dir gut?«
    »Mir?« Ich starrte ihn an. Vielleicht hatte er wirklich zu viel Schmerzmittel genommen. »Warum?«
    »Na ja, ich hab nicht damit gerechnet, dass er dir wehtun würde, aber ich wusste ja nicht, wie schlimm es werden würde. Seit ich wach bin, war ich ziemlich verrückt vor Sorge um dich. Ich wusste nicht, ob du mich überhaupt besuchen darfst. Es war unerträglich. Wie ist es gelaufen? War er gemein zu dir? Hoffentlich war es nicht zu schlimm. Ich wollte nicht, dass du das allein durchstehen musst. Ich dachte, ich würde dabei sein …«
    Es dauerte einen Moment, bis ich überhaupt begriff, was er meinte. Er redete immer weiter und es wurde immer peinlicher, bis ich endlich kapierte. Dann sagte ich schnell: »Nein, nein, Jake! Mir geht es gut. Eigentlich sogar zu gut. Natürlich war er nicht gemein zu mir. Schön wär’s!«
    Er sah geschockt aus. »Was?«
    »Er war noch nicht mal sauer auf mich – nicht mal auf dich! Er ist so selbstlos, dass ich mich noch viel mieser fühle. Wenn er mich wenigstens angeschrien hätte oder so. Verdient hätte ich es ja … viel Schlimmeres, als angeschrien zu werden. Aber das ist ihm egal. Er will nur, dass ich glücklich bin.«
    »Er war nicht sauer?«, fragte Jacob ungläubig.
    »Nein. Er war … viel zu verständnisvoll.«
    Jacob starrte mich an, dann verfinsterte sich seine Miene. »Verdammt!«, grollte er.
    »Was ist, Jake? Hast du Schmerzen?« Ich fuchtelte sinnlos herum und suchte nach seiner Medizin.
    »Nein«, sagte er wütend. »Ich fasse es nicht! Er hat dir kein Ultimatum gestellt oder so?«
    »Absolut nicht – was hast du denn?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte damit gerechnet, dass er ausflippen würde. Verdammt. Er ist besser, als ich dachte.«
    Der Ton, in dem er es sagte, erinnerte mich an Edwards anerkennende Bemerkung über Jacobs Gerissenheit heute Morgen im Zelt – nur dass es sich bei Jacob wütender anhörte. Jake hatte also immer noch nicht aufgehört zu kämpfen und zu hoffen. Als mir das klarwurde, zuckte ich innerlich zusammen.
    »Er spielt kein Spiel, Jake«, sagte ich ruhig.
    »O doch. Er spielt genauso hart wie ich, aber im Gegensatz zu mir weiß er, was er tut. Mach mir keinen Vorwurf, nur weil er dich besser manipulieren kann als ich – ich bin noch nicht lange genug dabei, um all seine Tricks zu kennen.«
    »Er manipuliert mich nicht!«
    »Und ob! Wann wachst du endlich auf und kapierst, dass er nicht so vollkommen ist, wie du denkst?«
    »Wenigstens hat er nicht gedroht, sich umzubringen, damit ich ihn küsse«, sagte ich. Kaum waren die Worte heraus, hätte ich mich ohrfeigen können vor Wut. »Halt. Vergiss, dass ich das gesagt habe. Ich hatte mir geschworen, es nicht zu erwähnen.«
    Er holte tief Luft. Als er wieder sprach, war er ruhiger. »Wieso nicht?«
    »Weil ich nicht gekommen bin, um dir Vorwürfe zu machen.«
    »Aber du hast ja Recht«, sagte er gelassen. »Das hab ich getan.«
    »Es ist mir egal, Jake. Ich bin nicht sauer.«
    Er lächelte. »Mir ist es auch egal. Ich wusste, dass du mir verzeihen würdest, und ich bin froh, dass ich es getan habe. Ich würde es sofort wieder tun. Immerhin hab ich dir damit bewiesen, dass du mich liebst. Das war es wert.«
    »Ja? Ist das wirklich besser, als wenn ich immer noch ahnungslos wäre?«
    »Meinst du nicht, du solltest dir über deine Gefühle im Klaren sein? Nur damit dich die Erkenntnis nicht eines Tages überfällt, wenn es zu spät ist und du ein verheirateter Vampir bist.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein – ich meinte nicht, besser für mich. Ich meinte, besser für dich . Ist es für dich besser oder schlechter, wenn ich weiß, dass ich in dich verliebt bin? Wenn es so oder so egal ist. Wäre es nicht leichter für dich, wenn ich es nie kapiert hätte?«
    Er nahm meine Frage genauso ernst, wie ich sie gemeint hatte, und dachte gründlich nach, ehe er antwortete. »Nein, es ist besser,

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