Bist du verliebt, Mami?
heiraten. Und nun muss ich wirklich gehen.« Zoe wandte sich zum Gehen.
»Moment mal.« Der Kater war vergessen, als Cooper aufsprang. »Was ist das für ein Spiel? Du liebst mich, dein Sohn liebt mich auch, wir harmonieren fantastisch im Bett. Ich weiß inzwischen sogar, wie der Fahrdienst zur Schule funktioniert – aber du willst mich nicht heiraten?«
»Du bist wirklich naiv, Cooper. Weil ich mit dir ins Bett gegangen bin, ohne mich erst gebührend zu zieren, scheinst du zu glauben, dass du alles haben kannst, was du dir in den Kopf gesetzt hast, und zwar genau dann, wenn es dir gerade passt. Da muss ich dir leider sagen, dass du dich irrst.«
Er verzog schmerzlich das Gesicht, als Zoe hinausrannte und die Tür hinter sich zuwarf. Der erste Wurf war gründlich danebengegangen. Dabei hatte er den Ball nicht einmal kommen sehen.
Doch das Spiel war erst beim Abpfiff vorbei.
Zoe kochte immer noch vor Zorn, als sie von der Arbeit nach Hause kam. Von allen arroganten, herablassenden und ichbezogenen Männern, die ihr je begegnet waren, schoss Cooper McKinnon den Vogel ab. Was für eine Frechheit, ihr erst einen Heiratsantrag zu machen und dann aufzuzählen, was sie dabei alles gewinnen konnte.
Offenbar hielt er sich für einen Hauptgewinn.
Erst gestern hatte er ihr gesagt, sie solle sich den Gedanken an eine dauerhafte Beziehung aus dem Kopf schlagen, als habe sie es darauf angelegt, ihn in die Falle zu locken. Und keine vierundzwanzig Stunden später hatte er ihr großzügig die Hand entgegengestreckt.
Ich hätte hineinbeißen sollen, dachte sie erbittert.
Nicht mit einem Wort hatte er gesagt, was sie ihm bedeutete, was er für sie empfand, was er sich wünschte. Auch davon, ob er bereit und fähig war, das Kind eines anderen Mannes als sein eigenes anzunehmen, war keine Rede gewesen.
Zoe riss die Haustür auf und schlug sie heftig hinter sich zu. Cooper konnte sich seinen Heiratsantrag an den Hut stecken.
»Mama, Mama!« Keenan kam auf sie zugerannt und fasste sie bei der Hand. »Komm schnell! Wir haben eine Überraschung.«
»Was denn für eine Überraschung? Und was machst du hier? Du solltest doch bei den Finklemans sein.«
»Cooper ist da.« Ungeduldig zerrte Keenan an ihrer Hand. »Wir haben eine Überraschung. Und ein Geheimnis. Nun komm schon.«
»Also gut.« Zoe atmete tief durch und ließ sich in die Küche ziehen.
Der ganze Raum war voller Blumen – in Vasen, Körben und Gestecken. Aus dem Radio drang leise eine Klaviersonate. Auf dem Tisch entdeckte Zoe Gläser und Geschirr, das sie noch nie gesehen hatte. In der Mitte stand eine Flasche Champagner in einem Eiskübel. Cooper trug zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, eine Krawatte.
»Das ist die Überraschung!«, rief Keenan. »Wir haben alles besonders schön gemacht, damit du dich freust. Mrs Finkleman hat uns ihr bestes Geschirr geliehen. Und Mr Finkleman hat Hühnchen mit Pilzen gebraten, weil er sagt, dass das widerstehlich ist.«
»Unwiderstehlich«, verbesserte Cooper, den Blick auf Zoe gerichtet. »Du … du hast einmal gesagt, dass du Blumen und Kerzenlicht nicht brauchst. Aber da ich dich noch nie ausgeführt habe, wollte ich es dir auf diese Weise schön machen.«
»Gefällt’s dir, Mama?«, fragte Keenan. »Nun sag schon!«
»Es ist wirklich sehr hübsch.« Sie beugte sich hinunter und gab ihrem Sohn einen Kuss. »Vielen Dank.«
»Kann ich jetzt zu den Finklemans, damit ihr es euch richtig romantisch machen könnt?«
Cooper hob ihn hoch. »Komm, junger Mann. Ich bringe dich hinüber. Eigentlich solltest du das mit der Romanze noch nicht verraten«, flüsterte er ihm zu.
»Was ist eigentlich Romanze?«
»Das erkläre ich dir später einmal.«
»Na gut.« Zufrieden schlang Keenan Cooper die Arme um den Nacken. »Wirst du Mama jetzt das Geheimnis anvertrauen, dass wir heiraten?«
»Das habe ich vor.«
»Prima. Dann wohnst du immer bei uns und wirst mein Daddy?«
»Genau. Darauf freue ich mich schon.« Am Zaun blieb Cooper stehen und gab Keenan einen Kuss. »Ich habe dich lieb.«
»Okay.« Der Kleine drückte Cooper ganz fest. »Tschüss.«
»Tschüss.«
Mrs Finkleman wartete bereits an der Tür. Sie zwinkerte Cooper verschwörerisch zu und streckte beide Daumen in die Luft, ehe sie mit Keenan im Haus verschwand.
Zoe stand noch immer an der gleichen Stelle, als Cooper zurückkam. Er war sich nicht sicher, ob das ein gutes Zeichen war oder nicht.
»Wie wäre es mit einem Schluck Champagner?«
»Cooper, das ist sehr
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