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Bittere Delikatessen

Bittere Delikatessen

Titel: Bittere Delikatessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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Folgen?«
    »Ich leite das Story Department. Insgesamt haben wir ein Dutzend Autoren.«
    Nora zündete eine Zigarette an. »Wisst ihr schon, wie die Pilotsendung aussehen wird?«
    »O ja! Gladisch hat es heute abgesegnet. Pass auf, Noraschatz: Ein Manager hat seiner Frau erzählt, er müsse zu einem Kongress, in Wirklichkeit macht er mit seiner Tussi Urlaub im Watzmannhaus. Seine Schlampe von Frau hat ebenfalls ein Verhältnis und kommt mit ihrem Stecher ebenfalls in das Hotel. Groooßes Tohuwabohu. Schließlich bringst du die beiden wieder zusammen, Noraschatz. – Happy End.« Er klatschte affektiert in die Hände.
    »Natürlich, wie jedes Mal. Und wer ist Gaststar?«
    René zog die Brauen hoch. »Oh, Napoleon macht ein großes Geheimnis daraus!«
    Ein in Weiß gekleideter Typ entführte Nora auf die Tanzfläche.
    Ben sah sich um. Er schnappte Fetzen einer Unterhaltung auf.
    »Sie müssen zugeben, dass das Fernsehen nur einen sehr oberflächlichen Blick auf die Politik ermöglicht«, sagte ein Intellektueller mit Halbbrille.
    »Im Gegenteil. Fernsehen zeigt Politiker exakt so, wie sie sind. Adorno zum Beispiel kaufte sich in den Sechzigerjahren nur deshalb ein Fernsehgerät, weil er mehr über die Politiker erfahren wollte«, antwortete ein schwitzender Dicker.
    Plötzlich erblickte Ben Alex Vogel mit seinem Fotoapparat. Für einen Moment setzte sein Herzschlag aus. Ben konnte bereits die Druckerschwärze riechen. Er sah die Schlagzeile:
     
    POLIZIST UND MORDVERDÄCHTIGE –
    EIN HERZ UND EINE SEELE!
     
    Ben ballte die Fäuste.
    Vogel schlug ihm auf die Schulter. »Hey, Großer, gratuliere! Wie hast du das bloß wieder gemacht? Ausgerechnet du bist Nora Fabians Begleiter. Donnerwetter! Da werden meine Leser staunen!«
    »Nichts werden sie! Unsere gestrige Aktion hat mir schon genug Ärger gebracht. Ich möchte verdammt noch mal meinen Job behalten!«
    Vogel grinste. »Zier dich nicht so! Als Begleiter des Stars bist du eine relative Person der Zeitgeschichte!«
    »Alex, ich meine es ernst. Eine Zeile über mich und Nora – und ich prügle dir die Scheiße aus dem Leib, verstanden?«
    »Ich hoffe, du deckst keine Mörderin?«
    »Ach was. Und verschon mich mit deiner relativen Zeitgeschichte. Ich hoffe, wir verstehen uns!« Ben hieb seinen Zeigefinger in Vogels Brust. Der verzog das Gesicht.
    »Ist ja gut, Alter.« Ben sah mit Genugtuung, wie Vogel sich sein Brustbein rieb. »Aber pass auf! Ich kann nicht für die anderen Reporter garantieren. Die Fete ist voll von Kollegen!«
    Dietling brachte Nora zurück.
    Ihre Blicke signalisierten Ben: Hier gibt es nur einen, mit dem ich wirklich tanzen möchte, und das bist du.
    Die Band spielte ein Engtanzstück. Nora machte keine Anstalten, die Tanzfläche zu verlassen. Ihr Becken schob sich gegen seines. Ben spürte Noras Brüste, ihren Atem, den Duft ihres Haars. Sie schien es zu genießen. Leicht glitt sie über den Boden. Nora hatte auch als Tänzerin große Klasse.
    Doch Ben war unruhig geworden. Unaufhörlich hielt er Ausschau nach Kameras.
    Bauchflattern.
    Am Ende des Stücks applaudierte die Menge. »Tanzen kannst du also auch, Cowboy«, raunte Nora in Bens Ohr. Ben klatschte und musterte die Umstehenden.
    Nora folgte Bens Blick. »Das ist übrigens meine Maskenbildnerin!« Sie zog ihn zu einer jungen Frau, die offensichtlich Sinead O'Connor nacheiferte. Der Mann neben ihr trug ein billiges Kaufhaushemd, Brille und den in der Behörde weitverbreiteten Schnurrbart. Ein Bulle, fuhr es wie ein Blitz durch Bens Gedanken.
    »Jeanny-Schatz, kannst du mir rasch einen Gefallen tun? Ich brauche deine Hilfe. Die Luft hier drin macht meine Haut ganz kaputt!« Die beiden Frauen verschwanden. Der junge Mann sah wie Hilfe suchend Jeanny-Schatz hinterher.
    »Ich glaube, wir sind von der gleichen Fakultät«, sagte Ben.
    »Ja. Ich bin Thomas Swoboda, vom zweiten Kommissariat.« Sie gaben sich die Hand. »Und Sie sind Benedikt Engel vom K1.«
    Offensichtlich hatte Swoboda das Foto im Blitz gesehen. Ben kannte ihn nicht. »Neu in der Festung?«
    »Seit drei Wochen.«
    »Und? Schon bereut?«
    »Äh, nein.« Thomas Swoboda nahm seine Brille ab und begann sie zu putzen.
    Ben befühlte Swobodas Hemd. »Schön für den Sommer. Karstadt oder Kaufhof?«
    Swoboda wirkte unsicher. »Äh, weiß nicht. Ich hab mal 'ne Frage.«
    »Nur zu, Kollege.«
    »Sie sind mit Nora Fabian hier, deren Vater ermordet wurde. Ich meine, gehört sie als Erbin nicht zum Kreis der Verdächtigen?«
    »Ach was. Sie

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