Bittere Delikatessen
Nordrhein-Westfalen rief die Landesregierung dazu auf, das Auto möglichst stehen zu lassen oder langsam zu fahren.
Um 18 Uhr wurde der Höchstwert mit 328 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft in Köln-Rodenkirchen gemessen. Zuvor hatten die Wetterdienste den bisherigen Jahreshöchstwert mit 269 Mikrogramm Seimsdorf in Mecklenburg-Vorpommern zugeschrieben. In Düsseldorf-Lörick kletterte der Wert auf 261 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.
In Hessen und Niedersachsen wurden Tempolimits von 90 Stundenkilometern auf Autobahnen und 60 auf Landstraßen verhängt. Die NRW-Landesregierung wies darauf hin, dass empfindliche Personen auf »ungewohnte körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien« verzichten sollten.
Zahlreiche Oppositionspolitiker kritisierten unterdessen die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen gegen den Ozonsmog als unzureichend. Die Schwelle für die Auslösung des Ozonalarms sei zu hoch gehängt, und die geplanten Fahrverbote für Nicht-Kat-Autos ließen zu viele Ausnahmen zu. Dagegen betonte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums, das unmittelbar vor der Beschlussfassung stehende Ozongesetz werde irreführende Alleingänge einzelner Länder unterbinden, die lediglich von einer irrationalen Ablehnung des Autos geprägt seien.
Morgenpost, Lokalteil, Rubrik »Stadtgeflüster«:
Angelika Franke , 64, trauerte nicht lange. Gleich nach der Beerdigung von Heinz Fabian, ihres zweiten von vier Ehemännern, feierte die Grande Dame des deutschen Films Wiedersehen mit alten Bekannten, darunter Hans-Martin Jakubiak , Verleger der Morgenpost (Foto oben). Jakubiak: »Frau Franke war der einzige Star von internationaler Bedeutung, den wir hatten, als das Kino noch zu Recht Traumfabrik genannt wurde.« Ihre Tochter, Nora Fabian , 35, stand Stunden nach der Beerdigung bereits wieder im Mittelpunkt des Sommerfestes, das Pro-Sat in den MMD-Studios gab. Die Schauspielerin: »Ich kann meine Kollegen nicht im Stich lassen, bei allem, was vorgefallen ist.« Tapfer! (ausführlicher Bericht über das Fest in der morgigen Ausgabe) Barbara Hahn , 23, ist wieder auf freiem Fuß. Wegen Rauschgiftbesitzes wird sie sich vor Gericht verantworten müssen. Der als »Schwester Beate« zu Beliebtheit gelangten Schauspielerin droht eine Haftstrafe. Ihre Anzeige gegen die an der Festnahme beteiligten Polizeibeamten hat sie zurückgezogen. Ihre Nachfolgerin im »Watzmannhaus«, Iris Breuer , 26, hatte gestern ihre ersten Aufnahmen im Studio (kleines Foto). Regisseur Reiner Dietling . »Ich bin sicher, wir haben einen guten Griff getan.« Ebenfalls ein guter Griff: Martin Vondermühle (Foto rechts) soll im Pilotfilm der Serie einen Auftritt als Gaststar haben. Der in Kalifornien lebende Star wird bereits morgen erwartet. Die Gage, mit der man ihn an den Rhein lockt, soll von sechsstelliger Höhe sein, wird gemunkelt. Eine Woche Dreharbeit hat man für ihn angesetzt, heißt es. Ein Schelm, der da den Stundenlohn berechnet!
Blitz, 28. Juni, Seite eins:
MORDOPFER VERKEHRTE IM ROTLICHTMILIEU
BRACHTE IHN SEIN SEXTRIEB UM?
Der am Sonntag einem brutalen Mord zum Opfer gefallene Großgastronom Heinz Fabian war nur nach außen der brave Geschäftsmann. In seinem Inneren brodelten die Triebe. In Bordellen ließ Fabian, geschieden und alleinlebend, die Puppen tanzen. Tatjana B., Bordellchefin: »Einmal im Monat kam er in unseren Club. Er trank Champagner mit den Mädchen (200 Mark pro Flasche) und ging dann mit ihnen ins Separee.« Orgien, Fabians heimliches Hobby. Jung mussten die Mädchen sein. Tatjana B.: »Am meisten stand er auf den knabenhaften Typ.« War das Laster schuld an seinem Tod? Die Bordellchefin: »In unserem Club gab es niemals Streit. Fabian war ein angenehmer Kunde.« Wo verkehrte Fabian noch? Wurde er Opfer eines Bordellkrieges? Dazu der renommierte Kriminologe Prof. Klaus Maihöfer: »Messermorde sind typisch für die Unterwelt.« Kripoleiter Clemens Sonntag: »Wir gehen derzeit jeder möglichen Spur gewissenhaft nach.« Doch die Polizei tappt völlig im Dunkeln.
Blitz, ebenfalls Seite eins:
38 GRAD HITZE, 90% LUFTFEUCHTIGKEIT
GANZ DEUTSCHLAND IST EINE SAUNA
Der Sommer hat uns im Schwitzkasten. Gestern im Südwesten bis zu 38 Grad! Lebensgefährliches Kreislaufwetter! Und im Norden: Immer wieder Unwetter. Bis 1000 Blitze in der Stunde, Sintflut-Regen! Ab morgen Abend auch bei uns! Doch erst mal geht die Hitze weiter ...
44.
Er hatte sicher schon tausendmal in seiner
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