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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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allein – keine Spur von Gina und Jennifer, sie waren nicht mal als ihre Kaffeeträgerinnen dabei.
    Monica warf Claire einen finsteren Blick zu, aber sie griff in ihren Designer-Rucksack, zog ihr Designer-Portemonnaie heraus und zählte fünfzig Dollar ab, die sie über den Tisch schob. »Das rentiert sich hoffentlich«, sagte sie. »Ich hasse dieses Fach echt.«
    »Dann wähl es doch ab.«
    »Kann ich nicht. Es ist ein Hauptfach für meinen Studiengang.«
    »Und das wäre?«
    »Betriebswirtschaft.«
    Das war ja so was von klar. »Womit möchtest du denn anfangen?
    Was findest du am schwierigsten?«
    »Den Lehrer, da er ständig diese unangekündigten Tests macht, durch die ich immer durchfalle.« Monica kramte in ihrem Rucksack und warf drei zusammengeheftete Tests mit grün markierten Stellen auf den Tisch - der Lehrer hatte wohl irgendwo gelesen, dass Rot die Studenten nervös macht oder so. Aber Claire vermutete, dass bei so vielen Verbesserungen die Farbe des Stifts das geringste von Monicas Problemen war.
    »Wow!«, sagte sie und blätterte durch die Seiten. »Du kapierst Wirtschaft wirklich nicht.«
    »Ich habe nicht fünfzig Dollar hingeblättert, um zu hören, wie du das Offensichtliche feststellst«, bemerkte Monica. »Aber, ja.
    Ich kapiere es nicht und ich will es eigentlich auch nicht kapieren.
    Aber ich muss. Also, her mit der Abschlussnote, die die fünfzig Dollar wert ist.«
    »Nun... Wirtschaft ist eigentlich ein Spiel, nur dass es um Geld geht.«
    Monica starrte sie an.
    »Das war die einfache Version.«
    »Gib mir mein Geld zurück.«
    Claire brauchte das Geld wirklich - na ja, eigentlich brauchte sie es, Monica dafür bezahlen zu lassen -, deshalb schüttelte sie ein paar coole Erklärungen aus dem Ärmel, zeigte Monica eine Methode, wie sie die Formeln auswendig lernen konnte und wann man sie verwendete... und noch bevor sie mit der Stunde fertig war, beugten sich mindestens zehn weitere Studenten zu ihnen hinüber, um zuzuhören und sich zu verschiedenen Punkten Notizen zu machen. Das war cool, außer dass Monica von jedem von ihnen fünf Mäuse verlangte, was bedeutete, dass ihre Unterrichtsstunde kostenlos war.
    Dennoch hatte Claire an diesem Nachmittag keine schlechte Arbeit geleistet. Als sie fertig war, ging es ihr ein wenig besser. Unterrichten - selbst wenn es Monica war, die sie unterrichtete - machte sie immer glücklich.
    Ihre Laune steigerte sich sogar noch mehr, als sie sah, dass Shane gekommen war, um sie nach Hause zu begleiten.
    »Hey«, sagte er, als sie auf ihn zukam. »Hattest du einen schönen Tag?«
    Sie dachte gründlich darüber nach, wie sie darauf antworten sollte. Schließlich sagte sie: »Nicht schlecht.« Niemand war bisher ums Leben gekommen. In Morganville konnte man das wohl als einen guten Tag bezeichnen. »Monica hat mir fünfzig Kröten für eine Privatstunde bezahlt.« Shane hob die Hand und sie sprang hoch, ohne aus dem Schritt zu kommen, um einzuschlagen. »Und deiner?«
    »Es gab Fleisch. Ich habe es mit einem langen, scharfen Messer zerschnitten. Sehr männlich.«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Natürlich bist du das. Heute ist also unser Jubiläum...«
    »Nein!«
    »Na ja, das habe ich Kim erzählt und dann habe ich versprochen, dass ich dich in ein hübsches Restaurant ausführe.«
    »Mit Tischdecken«, stimmte Claire zu. »Ich erinnere mich deutlich an Tischdecken.«
    »Eigentlich geht es darum, dass ich dich ausführe. Okay?«
    »Ich glaube eher nicht. Mein Gesicht fängt gerade erst an zu heilen. Ich habe überall auf meinem Hals blaue Flecken. Das Letzte, was ich heute will, ist, in ein hübsches Restaurant zu gehen, wo alle mich anstarren und sich fragen, ob du mich misshandelst.
    Ich würde das Essen überhaupt nicht genießen können.«
    »Du denkst zu viel nach.«
    Sie nahm seine Hand. »Wahrscheinlich.«
    »Okay, dann. Wie wäre es mit einem Sandwich auf einer hübschen, sauberen Serviette in meinem Zimmer?
    »Du bist so romantisch.«
    »Es ist mein Zimmer.«
    Sie waren etwa zwei Häuserblocks vom Common Grounds entfernt - schon halb zu Hause -, als die Straßenlampen plötzlich ausgingen, eine nach der anderen. Es begann hinter ihnen und kam rasch näher. Es war noch nicht ganz dunkel, aber es würde bald so weit sein. Die letzten Spuren des roten Sonnenuntergangs schwanden am Horizont.
    »Claire?« Shane sah sich um, Claire tat es ihm gleich. Sie spürte, wie ihre Instinkte eine Warnung hinausbrüllten.
    »Irgendetwas stimmt hier nicht«, sagte

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