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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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mich ein Mann angerufen«, sagte sie. »Er sagte, er sei ein Freund von Ihnen aus Louisiana. Er wollte wissen, wo Sie und Alafair wohnen.«
    »Wie war sein Name?«
    »Den hat er nicht genannt.«
    »Haben Sie es ihm gesagt?«
    »Nein, selbstverständlich nicht. Wir nennen fremden Leuten keine Adressen. Ich habe ihm gesagt, er solle die Auskunft anrufen. Daraufhin meinte er, das hätte er schon versucht, aber Ihre Nummer stehe nicht im Nummernverzeichnis.«
    »Das stimmt nicht, aber meine Anschrift steht nicht im Telefonbuch, und die Auskunft gibt keine Adressen bekannt. Warum hat Sie der Anruf beunruhigt?«Ich beugte mich leicht nach vorne.
    »Er klang barsch. Nein, es war mehr als das. Seine Stimme war widerwärtig.«
    »Hat er sonst noch was gesagt?«
    »Er hat mehrmals gesagt, daß er ein alter Freund von Ihnen sei, daß es wichtig für ihn sei, mit Ihnen zu reden, und daß ich das doch einsehen solle.«
    »Verstehe.«
    »Alafair hat mir erzählt, daß Sie früher bei der Polizei waren. Hat das etwas damit zu tun?«
    »Vielleicht. Können Sie sagen, ob es ein Ferngespräch war?«
    »Es hat sich nicht so angehört.«
    Ich versuchte nachzudenken. Wer wußte, daß Alafair eine kirchliche Privatschule in Missoula besucht? Darlene, wahrscheinlich. Vielleicht hatte sie es auch Clete erzählt. Oder diese Person hatte vielleicht in New Iberia angerufen und irgendwas von Batist oder Clarise erfahren. Dann hätte sie sich nur mit jeder katholischen Grundschule in der Stadt in Verbindung zu setzen brauchen, bis sie irgendwann ins Schwarze traf.
    »Was hat der Kerl zuerst gesagt?«
    Als sie das Glas abgesetzt hatte, war ihr roter Mund feucht. Mit nachdenklicher Miene blinzelte sie in die Sonne.
    »Er sagte: ›Ich ruf wegen Dave Robicheaux an‹«, sagte sie. »Ich antwortete ihm, daß ich nicht verstünde, was er meine. Dann sagte er noch einmal: ›Ich ruf wegen Dave an.‹ Daraufhin sagte ich: ›Sie meinen, daß Sie eine Nachricht für ihn hinterlassen wollen?‹«
    »Da wußte er dann, daß er die richtige Schule gefunden hatte.«
    »Wie bitte?«
    »Ein gerissener Hund.«
    »Tut mir leid, wenn ich mich falsch verhalten habe.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Er will wahrscheinlich nur eine Rechnung kassieren. Solche Typen verfolgen mich quer durchs Land.«
    Ich grinste sie an, aber sie nahm es mir nicht ab.
    Sie stellte ihren Eistee auf das Verandageländer und saß mit zusammengepreßten Knien und im Schoß verschränkten Händen da. Erst senkte sie den Blick, dann schaute sie wieder zu mir auf.
    »Wahrscheinlich ist die Frage aufdringlich, aber Sie stecken in Schwierigkeiten, nicht wahr?« »Ja.«
    »Wer ist der Mann?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Falls er aber wieder anruft, war ich Ihnen dankbar, wenn Sie’s mich wissen lassen.«
    »Ist er ein Krimineller?«
    Ich sah ihr ins Gesicht und studierte ihre Augen. Dann fragte ich mich, wieviel Wahrheit sie verkraften könnte. Ich beschloß, es nicht auszuprobieren.
    »Möglicherweise«, sagte ich.
    Sie rieb sich die Hände, die noch immer in ihrem Schoß lagen. »Mr. Robicheaux, wenn er für Alafair eine Bedrohung darstellt, müssen wir das wissen«, sagte sie. »Ich denke, Sie sind verpflichtet, es uns zu sagen.«
    »Dieser Kerl hatte keinen texanischen Akzent, oder?«
    »Nein, er hatte überhaupt keinen Akzent.«
    »Eine ganze Reihe Typen hat Zoff mit mir. Vielleicht arbeitet er für einen von ihnen. Aber sie wollen mir ans Leder. Ihre Schule wird da völlig außen vor bleiben.«
    »Verstehe«, sagte sie, und ihr Blick schweifte über den in der Sonne liegenden Hof.
    »Tut mir leid, der rüde Ton war nicht beabsichtigt«, sagte ich.
    »Das braucht es nicht. Mir tut es leid, daß Sie solchen Ärger haben.« Sie erhob sich. »Ich glaube, Sie sollten in Erwägung ziehen, die Polizei einzuschalten. Ihre Tochter ist ein bezauberndes kleines Mädchen.«
    »Kein Gesetz verbietet, daß sich jemand nach einer Adresse erkundigt.«
    »Von diesen Dingen verstehen Sie demnach wahrscheinlich mehr als ich. Vielen Dank für den Tee.«
    »Warten Sie einen Augenblick. Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen, wirklich. Und für Alafair sind Sie sowieso die Größte. Aber wenn ich jetzt anfangen würde, Ihnen meine Situation zu erklären, würden wir wahrscheinlich morgen früh noch hier sitzen. Es ist eine böse Geschichte, und ein ganzer Haufen Leute steckt mit drin. Ich weiß im Moment keine Patentlösung. Manchmal kann einem die Polizei auch nicht helfen. Deshalb glaub ich mit dem

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