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Black Coffee

Black Coffee

Titel: Black Coffee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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denn so wichtig, Mademoiselle?«
    »Na, Sie können sich doch denken, wie es in so einem Haus zugeht«, erklärte Barbara. »›Ogottogott, was hat denn die liebe Kleine!‹ Ich meine zum Beispiel Tante Caroline, diese alte Gluckhenne. Und Richard, der steht einem nur zwischen den Füßen herum und ist, wie alle Männer, wenn man krank ist, zu nichts nütze.«
    Poirot nickte wissend. »Verstehe, verstehe«, sagte er zu Barbara und zeigte mit einem bedächtigen Kopfnicken an, daß er ihre Erklärung akzeptierte. Langsam fuhr er mit den Fingerspitzen über den Deckel des Kastens, dann betrachtete er nachdenklich seine Hände. Schließlich räusperte er sich affektiert und sagte: »Ist Ihnen eigentlich klar, Mademoiselle, daß Sie mit Ihrem Hauspersonal großes Glück haben?«
    »Wieso finden Sie das?« fragte Barbara.
    Poirot zeigte auf den Blechkasten. »Sehen Sie selbst – kein Stäubchen auf dem Deckel. So gewissenhaft sind nicht alle Dienstboten, daß sie auf einen Stuhl steigen, um so hoch oben abzustauben...«
    »Hm, ja«, gab Barbara ihm recht. »Ich habe mich gestern abend schon gewundert, daß da kein Staub drauf war.«
    »Hatten Sie diesen Kasten denn gestern abend unten?« fragte Poirot.
    »Ja, nach dem Abendessen. Es sind lauter Sachen aus einer Krankenhausapotheke.«
    »Na, dann wollen wir uns diese Krankenhausapotheke doch einmal ansehen«, schlug Poirot vor und öffnete den Deckel. Er nahm einige der Röhrchen heraus und hielt sie in die Höhe, dann zog er theatralisch die Augenbrauen hoch. »Strychnin – Atropin – das ist ja eine hübsche kleine Sammlung! Oh, und da ist noch ein Röhrchen: Hyoscin – aber fast leer!«
    »Leer?« rief Barbara. »Aber die waren doch gestern abend noch alle voll! Das weiß ich genau.«
    »Voilà!« Poirot zeigte ihr das Röhrchen kurz und legte es dann wieder in den Kasten. »Sehr seltsam. Sie sagen also, daß diese Röhrchen – man nennt sie ›Phiolen‹, nicht? – alle voll waren? Wo hat denn dieser Arzneikasten gestern abend gestanden, Mademoiselle?«
    »Hm, nachdem wir ihn heruntergenommen hatten, stand er da auf dem Tisch«, berichtete Barbara. »Und Dr. Carelli hat sich die Sachen angesehen und einiges dazu –«
    Sie brach ab, denn soeben kam Lucia ins Zimmer.
    Richard Amorys Frau schien überrascht, die beiden Männer zu sehen. Im Tageslicht wirkte ihr blasses, stolzes Gesicht verhärmt, und etwas Wehmütiges spielte um ihren Mund. Barbara eilte zu ihr. »Aber Schätzchen, du solltest doch nicht aufstehen«, schalt sie. »Ich wollte gerade wieder zu dir heraufkommen.«
    »Meinem Kopf geht es schon viel besser, Barbara«, antwortete Lucia, ohne einen Blick von Poirot zu wenden. »Ich bin gekommen, um mit Monsieur Poirot zu sprechen.«
    »Aber findest du nicht, du solltest lieber –«
    »Bitte, Barbara.«
    »Wie du willst. Du mußt es am besten wissen.« Barbara ging zur Tür, und Hastings eilte hin, um sie ihr zu öffnen.
    Nachdem Barbara fort war, zog Lucia sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Monsieur Poirot...« begann sie.
    »Zu Ihren Diensten, Madame«, antwortete Poirot höflich.
    Lucia sprach stockend und mit einem leichten Zittern in der Stimme. »Monsieur Poirot«, begann sie noch einmal von vorn, »ich habe Sie gestern abend um etwas gebeten. Sie sollten hierbleiben, ich – ich habe Sie förmlich angefleht. Heute sehe ich das anders. Es war falsch von mir.«
    »Wissen Sie das genau, Madame?« fragte Poirot ruhig.
    »Ganz genau. Ich war gestern abend mit den Nerven fertig und völlig durcheinander. Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie meiner Bitte entsprochen haben, aber jetzt ist es besser, wenn Sie wieder gehen.«
    » Ah, c'est comme ça! « bemerkte Poirot kaum hörbar.
    Laut antwortete er nichtssagend: »Verstehe, Madame.«
    Lucia stand auf und fragte mit bangem Blick: »Dann wäre das also erledigt?«
    »Nicht ganz, Madame.« Poirot ging einen Schritt auf sie zu. »Wie Sie sich vielleicht erinnern, haben Sie Zweifel daran geäußert, daß Ihr Schwiegervater eines natürlichen Todes gestorben sei.«
    »Gestern abend war ich völlig durchgedreht«, behauptete Lucia. »Ich wußte gar nicht, was ich da sagte.«
    »Demnach sind Sie jetzt überzeugt«, hakte Poirot nach, »daß es doch ein natürlicher Tod war?«
    »Vollkommen«, antwortete Lucia mit fester Stimme.
    Poirot zog die Augenbrauen ein wenig hoch und sah sie schweigend an.
    Warum sehen Sie mich so an?« fragte Lucia ängstlich.
    »Wissen Sie, Madame, es ist manchmal schwer,

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