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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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da es weder Straßenbeleuchtung noch Fenster in den Gebäuden gab, hinderte die Jäger nichts daran, ihre Arbeit im Freien zu erledigen.
    Rhage und V rannten noch schneller, die Stiefel donnerten durch Pfützen und spritzten das Schmutzwasser in alle Richtungen. Sie holten auf, und es sah so aus, als würden sie die Lesser erreichen, bevor die wiederum die vier Vampire erwischten.
    Gerade wollte Rhage den Rechten der beiden packen, als ein dunkler Pick-up von vorn in die Straße einbog, auf
der glatten Straße ins Schleudern geriet und dann wieder Haftung bekam. Genau als der Lesser einen der Vampire einfing, wurde der Wagen langsamer. Unsanft schleuderten die beiden Jäger den jungen Mann hinten auf die Ladefläche und wirbelten dann herum, bereit zum Kampf.
    »Ich schnapp mir den Lieferwagen«, rief Rhage.
    V nahm sich die Lesser vor, als Rhage losspurtete. Die Reifen des Wagens drehten durch, als er beschleunigen wollte, was Rhage ein, zwei zusätzliche Sekunden verschaffte. Doch gerade als er ihn erreichte, fing sich der Fahrer wieder und schoss davon. Mit einem Riesensatz warf Rhage sich hoch in die Luft und erwischte gerade noch rechtzeitig den Rand der Ladefläche.
    Doch seine Hand rutschte an dem glatten Metall ab. Er versuchte verzweifelt, einen besseren Halt zu bekommen, als sich das Rückfenster öffnete und eine Gewehrmündung heraus geschoben wurde. Er duckte sich in Erwartung des lauten Knalls einer abgefeuerten Kugel. Doch stattdessen zuckte der Vampir, der gerade von der Ladefläche springen wollte, zusammen und klammerte sich an Rhages Schulter. Dann sah er sich verwirrt um und fiel wie in Zeitlupe rückwärts auf die Ladefläche.
    Der Pick-up schüttelte Rhage ab, und im Fallen gelang es ihm, sich umzudrehen, so dass er mit dem Gesicht nach oben landete. Er knallte auf dem Asphalt auf und schlitterte weiter. Ohne seinen Ledermantel wäre er zerfetzt worden.
    Blitzschnell sprang er auf die Füße und sah dem Wagen nach, der in der Ferne um eine Ecke bog. Fluchend rannte er zurück zu V. Der Kampf war in vollem Gange und sehr heftig, die Vampirjäger hatten großes Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, sie waren längst keine Anfänger mehr. V stand in Abwehrhaltung da und hielt sie mit dem Dolch in Schach.

    Rhage stürzte sich auf den erstbesten Lesser, den er in die Finger bekam; er war stinksauer, dass er den Vampir nicht aus dem Pick-up hatte retten können. Am liebsten hätte er die ganze Welt kurz und klein geschlagen – wegen Mary. Mit den Fäusten prügelte er den Mistkerl windelweich, die Knochen brachen und stachen durch die Haut. Schwarzes Blut spritzte ihm ins Gesicht und in die Augen. Er hörte nicht auf, bis V ihn von hinten wegzog und ihn mit dem Rücken an eine Mauer drückte.
    »Was zum Teufel machst du da?« Rhage hatte gute Lust, sich V auch gleich noch vorzuknöpfen, weil der sich zwischen ihn und den Lesser stellte.
    Mit beiden Händen packte V Rhage am Revers und schüttelte ihn kräftig, wie um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. »Der Kerl bewegt sich nicht mehr. Sieh mich an, mein Bruder. Er liegt auf dem Boden, und da bleibt er auch.«
    »Ist mir scheißegal!« Rhage versuchte, sich loszureißen, aber V hielt ihn fest. Mit knapper Not.
    »Rhage! Komm schon, Mann, was ist los? Was läuft hier? Wo bist du, Bruder?«
    »Ich muss ihn einfach töten … ich muss …« Aus dem Nichts schlich sich plötzlich Hysterie in seine Stimme. »Wegen dem, was sie tun … die Zivilisten können sich nicht wehren … ich muss ihn töten …« Er war kurz vor dem Durchdrehen, doch er konnte nicht aufhören. »O Gott, Mary, sie wollen sie holen … sie werden sie mitnehmen, so wie diesen Jungen, V. Ach Scheiße, mein Bruder … was soll ich nur tun, um sie zu retten?«
    »Sch-sch. Ganz ruhig, Hollywood. Jetzt entspann dich mal.«
    V griff Rhage um den Nacken und strich mit dem Daumen beruhigend über seine Halsschlagader. Das hypnotische Streicheln beruhigte ihn erst kaum merklich, dann schlagartig.

    »Besser?«, fragte V.
    »Ja, besser.«
    Rhage holte tief Luft und lief eine Weile auf und ab. Dann ging er zurück zu der Leiche des Lesser. Er durchwühlte seine Taschen, fand eine Brieftasche, etwas Bargeld, eine Waffe.
    Hey, das war gut.
    »Sieh dir das mal an«, murmelte er. »Schönen guten Tag, Mr BlackBerry.«
    Er warf V das Gerät zu, der anerkennend pfiff. »Sehr schön.«
    Rhage zückte einen seiner Dolche und vergrub die schwarze Klinge in der Brust des Jägers. Mit einem Zischen und

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