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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schattenparker gehalten.
    Phury inhalierte tief. »Danke, dass du dich darum gekümmert …«
    Ein Telefon klingelte auf dem mit Computerequipment voll gestellten Schreibtisch.
    »Anruf von draußen«, murmelte V und ging zu seiner Kommandozentrale hinüber.
    Vishous war das Computergenie innerhalb der Bruderschaft – eigentlich war er in jeder Hinsicht das Genie – und er war für die Kommunikation und die Sicherheit auf dem Gelände zuständig. Er steuerte alles über die vier großen Kisten, wie er sein PC-Quartett gern nannte. Während V darauf wartete, dass der Anruf auf die Mailbox umgeleitet wurde, warf Butch Phury einen Seitenblick zu. »Hab ich dir denn schon meinen neuen Anzug von Marc Jacobs gezeigt?«

    »Ist der etwa schon da?«
    »Ja, Fritz hat ihn vorhin vorbeigebracht und angepasst. «
    »Süß.«
    Auf dem Weg zu seinem Zimmer musste Butch lachen. Genau wie Phury war er geil auf feinen Zwirn und bekannte sich schuldig, ein metrosexueller Dandy zu sein. Komisch, als er noch bei der Polizei gewesen war, hatten ihn seine Klamotten nicht die Bohne interessiert. Seit er bei den Brüdern lebte, spazierte er in Haute Couture herum und fand es großartig. Genau wie Phury also hatte er Glück, dass er ein schmutziger Kämpfer war.
    Liebevoll streichelte der Bruder diverse Quadratzentimeter feinsten schwarzen Wollstoff auf einem Bügel und ließ die angezeigten »Aaaahs« und »Ooooohs« ertönen, als V hereinkam.
    »Bella lebt.«
    Butch und Phury rissen die Köpfe herum, und der teure Anzug landete in einem Haufen auf dem Boden.
    »Ein Zivilist wurde heute Nacht hinter dem Zero Sum entführt und an einen Ort im Wald gebracht, um Bella zu nähren. Er hat sie gesehen. Mit ihr gesprochen. Und irgendwie hat sie ihm zur Flucht verholfen.«
    »Bitte sag mir, dass er den Ort wiederfinden kann«, murmelte Butch. Die verzweifelte Dringlichkeit der Lage war ihm nur zu bewusst. Und er war nicht der Einzige, der sofort Gewehr bei Fuß stand. Phurys Blick war so durchdringend, dass er damit jemanden an die Wand hätte nageln können.
    »Kann er. Er hat sich den Heimweg markiert, hat sich in Zweihundertmetersprüngen dematerialisiert, bis er auf der Route 22 war. Er schickt mir eine E-mail mit einer Karte. Ganz schön clever für einen Zivilisten.«
    Butch rannte hinaus ins Wohnzimmer zu seinem Mantel
und dem Autoschlüssel. Sein Halfter hatte er noch nicht ausgezogen, daher war die Glock immer noch unter seinen Arm festgeschnallt.
    Doch V stellte sich ihm in den Weg. »Wo willst du hin, mein Alter?«
    »Ist die Mail mit der Karte schon da?«
    »Stopp.«
    Butch starrte seinen Mitbewohner an. »Ihr könnt doch tagsüber nicht raus. Ich schon. Warum zum Teufel sollten wir warten?«
    »Hör mal, Kumpel«, Vs Stimme wurde weicher. »Das hier ist eine Sache der Bruderschaft. Du schaltest dich da nicht ein.«
    Butch zögerte. Na klar, mal wieder außen vor.
    Sicher, er durfte am Rande mitarbeiten, ein bisschen Tatortanalyse betreiben, seine grauen Zellen mit taktischen Problemen auf Trab halten. Doch wenn der Kampf begann, hielten ihn die Brüder immer am Spielfeldrand.
    »Verflucht noch mal, V …«
    »Nein. Du lässt die Finger davon. Vergiss es.«
     
    Zwei Stunden später hatte Phury genug Informationen, um zum Zimmer seines Zwillingsbruders zu gehen. Es hatte in seinen Augen keinen Zweck gehabt, Zsadist mit einer lückenhaften Geschichte auf Hundertachtzig zu bringen, und es hatte etwas gedauert, bis der Plan Gestalt angenommen hatte.
    Als er klopfte und keine Antwort erhielt, trat er ein und zuckte zusammen. Im Zimmer war es so kalt wie in einem Kühlraum.
    »Zsadist?«
    Z lag auf ein paar gefalteten Decken in der hintersten Ecke, sein nackter Körper war gegen die Kälte fest
zusammengerollt. Keine drei Meter entfernt stand ein luxuriöses Bett, doch das hatte sein Bruder noch nie benutzt. Z schlief immer auf dem Fußboden, egal, wo er wohnte.
    Phury ging zu ihm und kniete sich neben ihn. Er würde ihn bestimmt nicht anfassen, besonders nicht, wenn er ihn überraschte. Höchstwahrscheinlich würde Z erst während des Angriffs zu sich kommen.
    Gütige Jungfrau der Schrift, dachte Phury. Wenn er so schläft und all sein Zorn unter Verschluss ist, wirkte Z beinahe zerbrechlich.
    Vergiss das »beinahe«. Zsadist war immer schon so verdammt dünn gewesen, so schrecklich mager. Jetzt allerdings war er nur noch Haut und Knochen. Wann war das geschehen? Himmel Herrgott, während Rhages Rhythos’ in der Grotte waren sie alle

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