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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wollte sie auch etwas essen.
    Als Zsadist wieder aus dem Bad kam und nur die Trainingshose trug, erstarrte sie und konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Seine Nippelringe blitzten im Kerzenlicht auf, genau wie die harten Muskeln an Bauch und Armen. Neben dem Mal der Bruderschaft auf der Brust zog sich ein frischer, purpurroter Kratzer quer über seinen Oberkörper, außerdem hatte er einen Bluterguss.
    »Bist du verletzt?«
    Er kam zum Bett und inspizierte den Teller. »Viel hast du aber nicht gegessen.«
    Sie antwortete nicht, da ihr Blick an der Wölbung des Hüftknochens hängen blieb, der über dem niedrigen Bund der Hose hervorstand. Wenn der Stoff nur noch eine Idee niedriger hinge, würde sie alles sehen können.
    Da fiel ihr plötzlich wieder ein, wie er sich wund gescheuert hatte, weil er dachte, er sei schmutzig. Sie schluckte. Was hatte man wohl ihm, seinem Geschlecht angetan? Ihn so zu wollen, wie sie es tat, schien … unangemessen. Zudringlich.
    Nicht, dass diese Erkenntnis an ihren Gefühlen etwas geändert hätte.
    »Ich bin nicht so schrecklich hungrig«, murmelte sie.
    Doch er schob das Tablett näher zu ihr hin. »Iss trotzdem. «
    Als sie sich wieder dem Hühnchen zuwandte, nahm er die beiden Äpfel und ging damit quer durch den Raum.
Er biss in einen hinein und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, den Blick gesenkt. Einen Arm legte er über den Bauch, während er kaute.
    »Hast du unten schon gegessen?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf und biss noch ein Stück von dem Apfel ab. Das krachende Geräusch tanzte durch den Raum.
    »Ist das etwa alles, was du zu dir nehmen willst?« Als er nur die Achseln zuckte, brummelte sie: »Und mir sagst du, ich soll essen.«
    »Ja, genau. Also – warum machst du dich nicht wieder an die Arbeit, Frau.«
    »Magst du kein Hühnchen?«
    »Ich mag kein Essen.« Sein Blick blieb die ganze Zeit über auf den Boden gerichtet, doch seine Stimme wurde jetzt drängender. »Und jetzt leg los.«
    »Warum magst du kein Essen?«
    »Man kann ihm nicht trauen«, entgegnete er scharf. »Wenn man es nicht selbst gemacht hat oder es im Ganzen sehen kann, weiß man nie, was wirklich darin ist.«
    »Warum sollte jemand …«
    »Hab ich schon mal erwähnt, wie ungern ich rede?«
    »Schläfst du heute Nacht wieder neben mir?« Sie platzte mit der Bitte einfach heraus. Besser, schnell eine Antwort zu bekommen, bevor er komplett das Sprechen einstellte.
    Seine Augenbrauen zuckten. »Willst du das wirklich? «
    »Ja.«
    »Dann tue ich es.«
    Das Schweigen, in dem er seine Äpfel verspeiste und sie ihren Teller leerte, war nicht gerade unbeschwert, aber es knisterte auch nicht. Als sie auch mit dem Karottenkuchen fertig war, ging sie ins Bad und putzte sich
die Zähne. Bis sie zurückkam, war vom letzten Apfel nur noch das Gehäuse übrig, von dem er gerade die letzten Fetzen Fruchtfleisch mit den Fängen abnagte.
    Für sie war es unbegreiflich, wie er mit einer solchen Ernährung überleben und auch noch kämpfen konnte. Er musste doch mehr essen.
    Und sie hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, aber stattdessen schlüpfte sie nur ins Bett und rollte sich zusammen, wartete auf ihn. Die Minuten verstrichen, und alles, was er tat, war diesen Apfelrest mit chirurgischer Präzision zu bearbeiten. Schließlich hielt sie die Anspannung nicht mehr aus.
    Es reicht, dachte sie. Sie sollte sich wirklich ein anderes Plätzchen im Haus suchen. Sie benutzte ihn als Krücke, und das war nicht fair.
    Gerade, als sie den Arm ausstreckte, um die Decke zurückzuschlagen, entknotete er seine Beine und stand auf. Er kam auf das Bett zu, und sie erstarrte. Doch er ließ nur den Apfelrest neben ihren Teller fallen, nahm die Serviette, die sie benutzt hatte, um sich den Mund abzuwischen. Nachdem er sich auch die Hände daran abgeputzt hatte, hob er das Tablett auf und stellte es direkt neben der Zimmertür im Flur ab.
    Dann kam er zurück und ging um das Bett herum auf die andere Seite; die Matratze senkte sich ab, als er sich auf der Decke ausstreckte. Er verschränkte die Arme über der Brust und die Füße an den Knöcheln und schloss die Augen.
    Eine nach der anderen verlöschten die Kerzen. Als nur noch ein einziger Docht brannte, sagte er: »Die lasse ich an, damit du etwas sehen kannst.«
    Sie sah ihn an. »Zsadist?«
    »Mhm?«
    »Als ich …« Sie räusperte sich. »Als ich in diesem
Rohr im Boden steckte, habe ich an dich gedacht. Ich wollte, dass du mich holst. Ich wusste, du

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