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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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für eine abartige Scheiße sein?«
    »Manny, ich habe keine Zeit, es dir zu erklären. Ich brauche dich.«
    Er bedachte sie mit einem langen, durchdringenden Blick. »Du tauchst hier einfach so auf, nachdem ich dich ein Jahr lang für tot hielt, und jetzt brauchst du mich?«
    So viel Zeit war also bereits verstrichen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Fausthieb. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug gewesen. »Manny … ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Ach, wirklich? Abgesehen von ach, übrigens, ich lebe noch ?«

    Er starrte sie an. Starrte sie einfach nur an.
    Dann sagte er heiser: »Hast du eine Vorstellung, wie es für mich war, dich zu verlieren?« Hastig wischte er sich über die Augen.
    Ihre Brust schmerzte so sehr, dass sie kaum atmen konnte. »Ja. Weil ich dich ebenfalls verloren habe … ich habe mein Leben mit dir verloren, und die Klinik.«
    Manny fing an, vor ihrem Grabstein auf und ab zu marschieren. Und obwohl es sie zu ihm hinzog, hielt sie wohlweislich Abstand.
    »Manny, hätte es eine Möglichkeit gegeben, zu dir zurückzukehren, hätte ich es garantiert getan.«
    »Und das hast du auch. Zumindest ein Mal. Ich dachte, es wäre ein Traum gewesen, aber das war es nicht. Habe ich Recht?«
    »Ja.«
    »Wie bist du in meine Wohnung gekommen?«
    »Einfach so.«
    Er blieb stehen und sah sie über den Grabstein hinweg an. »Warum hast du das getan, Jane? Warum hast du deinen eigenen Tod vorgetäuscht?«
    Nun, genau genommen hatte sie das gar nicht. »Ich habe jetzt keine Zeit, dir das zu erklären.«
    »Und was willst du dann hier? Wie wäre es, wenn du mir das erklärst?«
    Sie räusperte sich. »Bitte, ich weiß, es ist viel verlangt. Aber ich habe einen Notfall, der mich überfordert, und ich will, dass du ihn dir ansiehst. Ich kann dir nicht sagen, wohin ich dich bringen muss, und ich kann dir nicht viele Details nennen … aber ich brauche dich.« Sie wollte sich die Haare raufen. Sich schluchzend zu Boden stürzen. Ihn umarmen. Aber sie redete weiter, weil sie keine andere Wahl hatte: »Ich suche seit über einer Stunde nach dir, mir läuft die Zeit davon. Ich weiß, du bist wütend und verwirrt,
und das kann ich dir nicht verübeln. Aber sei bitte später auf mich wütend – und komm jetzt einfach mit. Bitte .«
    Ihr blieb nur abzuwarten. Manny war niemand, den man einfach so überreden oder überzeugen konnte. Er entschied sich selbst für etwas … oder ließ es bleiben.
    Doch wenn er Letzteres tat, würde sie wohl oder übel die Brüder rufen müssen. Sosehr sie ihren früheren Chef liebte und vermisste, Vishous war ihr Hellren, und sie wäre verflucht, wenn sie zuließ, dass seiner Schwester etwas zustieß.
    So oder so würde Manny heute Nacht operieren.

5
    Butch O’Neal war nicht der Typ, der eine Dame hängenließ, wenn sie in Bedrängnis war.
    Er war ganz die alte Schule … ganz der Bulle … ganz der gute Katholik. Doch Ritterlichkeit war im Falle des Anrufs, den er gerade von der reizenden, talentierten Dr. Jane Whitcomb erhalten hatte, nicht der Grund für seine sofortige Bereitschaft. Ganz und gar nicht.
    Dass er im Eilschritt aus der Höhle jagte und durch den unterirdischen Tunnel zum Trainingszentrum der Bruderschaft rannte, lag daran, dass sich seine Interessen auch ganz ohne Gentlemangehabe mit den ihren deckten: Beiden graute vor der Vorstellung, V könnte erneut die Kontrolle verlieren.
    Die ersten Anzeichen waren bereits da. Man musste ihn nur ansehen: Wie in einem Dampfkochtopf brodelte und kochte es, so dass der Deckel klappernd hochgehoben wurde. Vishous musste dringend Dampf ablassen, und in der Vergangenheit war das immer auf unschöne Art und Weise geschehen.

    Butch betrat durch die versteckte Tür das Büro, wandte sich nach rechts und schoss den Gang hinunter, der zum Klinikbereich führte. Der leichte Hauch von türkischem Tabak führte ihn sicher an sein Ziel, aber darüber hatte ohnehin kein Zweifel bestanden.
    Vor der Tür zum Untersuchungszimmer zupfte er die Manschettenknöpfe an seinem Guccihemd zurecht und zog den Gürtel hoch.
    Sein Klopfen an der Tür war zaghaft. Dafür klopfte sein Herz wie wild.
    Vishous bat ihn nicht herein. Stattdessen schlüpfte er nach draußen in den Gang und schloss die Tür hinter sich.
    Scheiße, er sah schlimm aus. Mit unmerklich zitternden Händen drehte er sich gerade einen seiner Sargnägel. Als er das Papier anfeuchtete, holte Butch sein Feuerzeug aus der Tasche, ließ es aufflammen und hielt es ihm hin.
    Sein

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