Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

das Original bekommen.« Er hielt Horace hoch. »Sie werden es versuchen, weil sie es dann viel einfacher haben. Bleiben Sie standhaft.«
    Â»Hm«, sagte Isidore blinzelnd. »In Ordnung. Vielleicht sollte ich gleich anrufen, bevor die Verwesung einsetzt.« Er fühlte sich in Hochstimmung.

8
    Rick Deckard parkte den frisierten Dienstwagen auf dem Dach des Justizgebäudes von San Francisco in der Lombard Street und stieg, mit der Aktentasche in der Hand, hinunter zu Harry Bryants Büro.
    Â»Sie sind aber verteufelt rasch wieder hier«, sagte sein Vorgesetzter, lehnte sich in seinem Sessel zurück und nahm eine Prise Sondermischung Nr. 1.
    Â»Ich habe alles erledigt, was Sie mir aufgetragen hatten.« Rick setzte sich vor den Schreibtisch und stellte seine Mappe ab. Ich bin müde, stellte er fest. Jetzt, wo er zurück war, hatte es ihn überkommen, und er fragte sich, ob er sich genügend erholen würde, um den Job anzupacken, der vor ihm lag.
    Â»Wie geht’s Dave?«, fragte er. »Ist er so weit auf der Höhe, dass ich ihn besuchen kann? Ich möchte gern noch mit ihm reden, ehe ich mir den ersten Andy vorknöpfe.«
    Bryant sagte: »Sie versuchen es zuerst bei Polokov. Das ist der Andy, der Dave mit dem Laser erwischte. Am besten machen Sie sich gleich an die Arbeit, er weiß nämlich, dass wir ihn auf unserer Abschussliste stehen haben.«
    Â»Noch bevor ich mit Dave gesprochen habe?«
    Bryant griff nach einem dünnen Blatt Papier. Der verwischten Schrift nach musste es der vierte oder fünfte Durchschlag sein. »Polokov hat als Müllfahrer und Straßenreiniger bei der Stadt Anstellung gefunden.«
    Â»Ist das nicht ein ausgesprochener Job für Sonderfälle?«

    Â»Polokov mimt einen Sonderfall, ein Ameisenhirn, sehr degeneriert – wenigstens tut er so. Darauf ist auch Dave hereingefallen. Offensichtlich sieht Polokov so sehr wie ein Ameisenhirn aus und führt sich auch so auf, dass sich Dave in ihm täuschen musste. Sind Sie sich jetzt Ihrer Sache mit dem Voigt-Kampff-Test ganz sicher? Haben Sie oben in Seattle wirklich völlig einwandfrei festgestellt …«
    Â»Ich bin ganz sicher«, erklärte Rick knapp, ohne auf Einzelheiten einzugehen.
    Bryant sagte: »Ich nehme Sie beim Wort. Aber wir dürfen uns nicht einen einzigen Fehler erlauben.«
    Â»Das dürfen wir bei der Jagd auf Andys nie. Insofern besteht da kein Unterschied.«
    Â»Der Nexus-6 ist etwas anderes.«
    Â»Ich hab schon das erste Exemplar dieses Typs kennengelernt, und Dave ist auch zweien begegnet«, sagte Rick. »Dreien, wenn Sie Polokov mitzählen. Schön, dann erledige ich heute noch Polokov, und vielleicht kann ich mich heute Abend oder morgen mit Dave unterhalten.« Er griff nach der verwischten Briefkopie. Es war die Beschreibung des Androiden Polokov.
    Â»Noch etwas«, sagte Bryant. »Ein sowjetischer Kollege von der WPO ist unterwegs hierher. Er hat mich angerufen, während Sie in Seattle waren. Seine Aeroflot-Rakete müsste in etwa einer Stunde hier auf dem Flugplatz landen. Sein Name ist Sandor Kadalyi.«
    Â»Und was will er?« Beamte von der Welt-Polizei-Organisation ließen sich nur höchst selten in San Francisco blicken.
    Â»Die WPO ist so sehr an Nexus-6 interessiert, dass man Ihnen einen Mann von dort mitgeben möchte – als Beobachter. Falls erforderlich, wird er Sie auch unterstützen. Sie entscheiden selbst, wie und wann er sich nützlich machen kann. Ich habe ihm allerdings bereits erlaubt mitzugehen.«

    Â»Und die Prämie?«
    Â»Die brauchen Sie nicht mit ihm zu teilen«, antwortete Bryant mit sprödem Lächeln.
    Â»Das hätte ich auch nicht als gerecht betrachtet.« Rick hatte überhaupt nicht die Absicht, seinen Verdienst mit irgendeinem Kerl von der WPO zu teilen. Er studierte Polokovs Beschreibung, die auch die gegenwärtige Anschrift des Mannes – oder vielmehr des Andys – enthielt und seinen Arbeitsort: Zur Zeit war er bei der Müllbeseitigungsfirma Bay Area Scavengers Company in Geary beschäftigt.
    Â»Wollen Sie mit Polokovs Beseitigung warten, bis der sowjetische Beamte hier ist?«, fragte Bryant.
    Rick schnaubte: »Ich habe bisher immer allein gearbeitet. Aber Sie haben natürlich zu entscheiden – ich richte mich ganz nach Ihnen. Am liebsten würde ich mir Polokov gleich vorknöpfen und nicht erst warten, bis dieser