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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Marlow besuchen.«
    »Er widmet sich also nicht ausschließlich dem Kinderhüten?«
    Sie hörte den Hauch von Ironie und sah sich gezwungen, Christopher zu verteidigen. »Es würde ihm nichts ausmachen, wenn es so wäre.« Sie lächelte. »Allerdings würde es Edward, unserem Ältesten, mit Sicherheit etwas ausmachen, sich als ›Kind, das man hüten muss‹ beschrieben zu wissen.«
    Allbeury nickte, erkundigte sich nach Jack und Sophie und ließ ein paar Fragen über DMD folgen – kluge Fragen, die zu beantworten Lizzie leicht fiel. Alles in allem wurde es einer der entspanntesten Abende, an die sie sich seit langer Zeit erinnern konnte. Allbeury erzählte ihr ein wenig mehr über seine Kanzlei und seine Partner und erklärte, er habe es immer als wichtig erachtet, möglichst mit Menschen zusammenzuarbeiten, die er mochte oder zumindest respektierte. Er erzählte ihr von einem früheren Partner, ohne jedoch seinen Namen zu nennen, von dem er sich getrennt hatte, weil er bereit gewesen war, für einen Mandanten zu arbeiten, der sich als Schläger entpuppt hatte. Doch genau diese Erfahrung, fügte Allbeury lächelnd hinzu, hatte ihn mit einem seiner liebsten Kollegen zusammengebracht: einem jungen Privatdetektiv namens Novak, der gemeinsam mit seiner Frau eine kleine Detektei betrieb.
    »Nette Leute«, sagte er.
    Erst auf dem Weg nach Holland Park, als der Abend sich seinem Ende näherte, fiel Lizzie auf, wie geschickt Allbeury ihr Fakten, Meinungen und, zu einem gewissen Grad, sogar Gefühle entlockt und ihr gleichzeitig so gut wie gar nichts Bedeutsames über sich selbst erzählt hatte.
    Sie hatte bereits einen Mann, der attraktiv und charmant war.
    Einen Mann, bei dem du nur der Kinder zuliebe bleibst.
    Und Robin Allbeury, stellte sie mit einem Seitenblick auf die Fahrerseite einmal mehr fest, war wirklich außerordentlich attraktiv.
    Vorsicht, Lizzie.
    Wieder einmal verwarnte sie sich selbst.
    Er stoppte den Jaguar vor ihrer Wohnung und drehte den Motor ab.
    »Sie sagten, Sie sind in ein paar Tagen wieder zurück?«
    Absurderweise fühlte sie sich plötzlich wie ein Teenager, der nach dem ersten Date vor dem Haus seiner Eltern gute Nacht sagt.
    Es ist kein Date.
    »Ja«, sagte sie schnell, »aber erst kommen Manchester, Leeds, York, Newcastle, Glasgow, Edinburgh und The Lakes.« Sie hob ihre Tasche vom Boden auf. »Danach werde ich mit ziemlicher Sicherheit zu nichts anderem mehr imstande sein als zu einem völligen Zusammenbruch.«
    »Falls Sie einen Freund brauchen, bei dem Sie zusammenbrechen können«, sagte Allbeury, »oder für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie noch einen Funken Energie übrig haben, hoffe ich, dass Sie sich an meine Nummer erinnern.«

78.
    Keenan hatte das sonntägliche Roastbeef und den Yorkshire-Pudding seiner Frau gegessen, mit seinen Söhnen Fußball gespielt und mit seiner Tochter geschmust, doch in Gedanken hatte er die ganze Zeit vor sich gesehen, wie das kleine adoptierte – nicht wirklich adoptierte – Mädchen von einer Fremden aus ihrem Zuhause getragen wurde. Bei dem Gedanken, dass er auf gewisse Weise dazu beigetragen hatte, fühlte er sich elend und nutzlos. Das alles war so falsch und widerlich – er sah einfach kein gutes Ende für die ganze Geschichte.
    Er hatte der armen Sandra Finch versprochen, ihr zu helfen, so gut es in seiner Macht stand, und er würde sein Möglichstes tun, aber er wusste nicht, wie er von Nutzen sein sollte, zumindest nicht, was das kleine Mädchen betraf.
    »Immerhin droht Irina jetzt keine Gefahr mehr durch Patston«, hatte Terry Reed zu ihm gesagt. Tony Patston war wieder zu Hause, da die einzigen Vorwürfe, die im Augenblick gegen ihn erhoben werden konnten, sich auf die Adoption bezogen. Die Polizei war jetzt doch dabei, die Georgious, die Nachbarn der Patstons, auf Zypern zu suchen, in der Hoffnung, sie könnten ein wenig Licht in die Frage bringen, wie das Verhältnis zwischen Tony und Joanne ausgesehen hatte, aber auch in dieser Hinsicht hatten sie bisher kein Glück gehabt.
    Reed hatte es gut gemeint. Sie alle hatten es gut gemeint.
    Das machte die Sache aber nicht besser.
    Es bewahrte Keenan nicht davor, seine eigenen Kinder anzuschauen und ein Loch in die Wand seines Wohnzimmers schlagen zu wollen.
    Helen fand sich allmählich damit ab, dass Besessenheit möglicherweise doch die richtige Diagnose für das war, was sie plagte.
    Bis jetzt hatte sie stets erkennen können, wann ein Fall oder eine Situation vorüber waren, egal wie

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