Blau wie das Glück: Roman (German Edition)
glatt und fest. Ich habe geträumt, ich hätte dich im Hochsommer unter einem Apfelbaum geliebt. Du riechst nämlich immer nach grünen Äpfeln. Am liebsten würde ich in dich hineinbeißen.«
»Wenn man zu viele grüne Äpfel isst, verdirbt man sich den Magen.«
»Ich habe einen Magen aus Eisen.« Seine Finger glitten über ihre Oberschenkel. »Im Traum gab es niemanden au ßer uns, der Baum hing voller Früchte, und der Himmel war tiefblau.«
Seine Stimme war noch ganz verschlafen. Sexy, dachte sie. »Wie im Paradies? Adam und Eva? Wenn ich mich recht entsinne, sind sie durch einen Apfel in große Schwierigkeiten geraten.«
Er lächelte nur. »Du siehst immer nur die dunkle Seite der Dinge, aber das macht mir nichts aus. Im Traum habe ich dir solche Lust bereitet, dass du vor Freude geweint hast.«
Sie schnaubte. »Was du so träumst!«
»Und du hast immer wieder meinen Namen geschluchzt und mich angefleht, dich zu nehmen. ›Nimm diesen Körper‹, hast du gebettelt, ›nimm ihn mit deinen starken Händen und deinem geschickten Mund. Durchbohr ihn mit deinem mächtigen …‹«
»Okay, das erfindest du jetzt aber.«
Lachend öffnete er ein Auge. »Nun ja, aber es macht mir solchen Spaß. Und du lächelst ja auch. Genau das wollte ich sehen, wenn ich die Augen aufschlage. Blairs Lächeln.«
Zärtlich streichelte sie ihm über die Wange. »Du bist ein Blödmann«, murmelte sie.
»Der erste Teil des Traums hat gestimmt. Wir sollten irgendwann mal nach dem Obstgarten Ausschau halten.« Er schloss seine Augen wieder und drängte sich an sie.
»Schluss jetzt und Augen auf, wir müssen loslegen.«
»Ach, hast du es eilig? Na gut.«
Er rollte sich auf sie. »Ich hatte gar nicht vor …« Er drang in sie ein.
Die Lust überschwemmte sie mit einer solchen Macht, dass ihr der Atem stockte. Sie lachte. »Ich hätte wissen müssen, dass dein Mächtiger bereit steht.«
»Und immer zu deinen Diensten.«
Als sie später schließlich aufstanden und sich anzogen, sagte Blair: »Wir müssen über ein paar grundlegende Dinge sprechen.«
»Wir frühstücken im kleinen Speisesaal.«
»Nein, ich rede nicht vom Essen.«
»Ach so?« Er schlüpfte in seine Tunika. »Wovon dann?«
»Wir brauchen die allereinfachsten sanitären Installationen. Der Nachttopf mag ja für Notfälle gut und schön sein, aber für den regelmäßigen Gebrauch habe ich ein Problem damit.«
»Ah.« Stirnrunzelnd kratzte er sich am Kopf. »Es gibt so eine Art Toilette im Familienflügel und Latrinen für die Schlosswachen. Aber sie sind natürlich nicht so, wie du es gewöhnt bist.«
»Es wird schon gehen. Wie sieht es mit Baden aus?«
»Die Dusche«, sagte er wehmütig. »Die fehlt mir auch schon. Ich kann eine Wanne hier heraufbringen und mit heißem Wasser füllen lassen. Und dann gibt es auch noch den Fluss.«
»Okay, für den Anfang reicht es ja.« Luxus brauchte sie nicht, dachte Blair. Ihr genügte es, wenn die Grundausstattung vorhanden war. »Und jetzt müssen wir über das Training reden.«
»Das können wir doch beim Essen machen.« Er ergriff sie am Arm und zog sie aus dem Zimmer. Ihm knurrte der Magen.
Es gab Gewürzäpfel, die Larkin anscheinend besonders gerne mochte, und Kartoffelstücke, die im Fett von dicken Scheiben Schinken gebraten waren. Der Tee war tiefschwarz und ähnlich stark wie Kaffee.
»Die Coke vermisse ich auch«, bemerkte Larkin.
Der Raum war zwar kleiner als der Familiensalon, aber immer noch groß genug für einen mächtigen Eichentisch, zwei riesige Anrichten und Kommoden, in denen wohl Tischwäsche aufbewahrt wurde.
»Funktioniert eigentlich eine Zugbrücke wie eine Tür?«, überlegte Blair. Als Larkin sie fragend anlächelte, erklärte sie: »Ich meine, um sie abzuwehren. Brauchen sie eine Einladung, um auf das Schlossgelände zu gelangen? Das sollten wir besser abklären. Hoyt und Glenna fällt sicher etwas ein.«
»Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit.«
»Wenn Lilith sich an den Zeitplan hält. Aber wir müssen uns so oder so vorbereiten und die Leute vom Kampfplatz evakuieren. Vielleicht versuchen Hoyt und Glenna es mit diesem Zauber für die vampirfreie Zone, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er funktioniert. Schließlich geht es ja nicht nur um ein Haus oder eine kleine Ortschaft.«
Sie schüttelte den Kopf. »Es liegt alles viel zu weit verstreut, und es gibt zu viele Unwägbarkeiten. Wahrscheinlich verschwenden sie damit nur Zeit und Energie.«
»Das mag sein. Es ist
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