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Blaues Gift - Almstädt, E: Blaues Gift

Titel: Blaues Gift - Almstädt, E: Blaues Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt , luebbe digital
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stand und auf die italienische Schönheit in Gestalt einer Segeljacht blickte, »eine Comet zu besitzen wäre für mich das Höchste! Stellen Sie sich vor, die wird unter Segeln bis zu vierzehn, fünfzehn Knoten schnell. Mit der kann man richtig Spaß haben.«
    Der Spurensicherungsfachmann aus Lübeck verzog misstrauisch das Gesicht. »Wem’s liegt. Mein Fall wäre das nicht. Ich fahre lieber mit meinem Wohnmobil in den Urlaub. Da kann ich jederzeit anhalten und aussteigen.«
    »Keine Sorge, das Baby hier liegt wie in trockenen Windeln, bevor wir euch da reinlassen. Wollt ihr erst mal einen Kaffee bei uns trinken, bevor es ernst wird?« »Da sag ich nicht nein.«
 
    Im Inneren des Schiffsrumpfes roch es nach Feuchtigkeit, faulenden Algen und Schweiß. Entgegen Börnsens Vergleich mit den trockenen Windeln stapften Schelling und sein Kollege im Inneren der Juvenile in Gummistiefeln durch knöcheltiefes Wasser. Schelling wurde schwindelig, wenn er zu schnell mit dem Kopf hochkam und sich zu orientieren versuchte. Ein verdammter, schwimmender Sarg war so ein Schiff.
    »Kriminalrat Gabler will vor allem wissen, ob dieser Michaelis allein auf dem Schiff war, bevor er über Bord ging. Wir suchen Hinweise auf eine oder mehrere Personen, die sich mit ihm hier an Bord aufgehalten haben könnten. Eventuell gibt es Kampfspuren. Außerdem suchen wir nach Hinweisen auf eine Mahlzeit oder Getränke an Bord, die vielleicht das Gift enthalten haben, das der Tote im Körper hatte.«
    »Halt die Bälle flach, Schelling. Ich bin schon froh, wenn ich keinen klaustrophobischen Anfall bekomme hier drinnen. Diese ganzen glatten Oberflächen und die weißen Polster ... vollkommen durchgestylt. Ich sehe mir zuerst die Betten an, oder Kojen, wie es wohl seemännisch heißt.«
    Schelling musste grinsen. Da waren sie nun Norddeutsche, wie es im Buche steht, aber wenn es darum ging, ein Schiff zu untersuchen, kamen sie ins Straucheln. Gab es denn keine passionierten Segler bei der Kriminaltechnik? Leute, die sich an Bord einer Jacht so selbstverständlich bewegten wie er in seinem Camper? Dieser Börnsen war so einer. Auf einer Hallig geboren, mit der Flut gekommen, wie es so schön hieß. Die Liebe zum Wasser war halt angeboren, oder sie war es nicht.
    »Hey, Schelling, ich brauche die Tüten!« Sein Kollege war in die Eignerkabine am Bug des Schiffes gegangen, wo sich eine 1,50 Meter breite Doppelkoje nebst Badezimmer und Duschkabine befand. »Hast du was gefunden?«
    »Haare, schöne lange braune Haare. Auch Spuren von Sperma, wie es aussieht, und eine benutzte Herrenunterhose!«
    »Gabler wird zufrieden mit dir sein. Ich glaube, diese Unterhose steht schon auf der Fahndungsliste.«
    »Hier ist auch noch ein blondes Haar. Gib mal meine Tasche rüber. Hier wurden wohl Orgien gefeiert!«
    »Lass deine Fantasie zu Hause, wenn du arbeitest. Ich gebe dir die Quarzlampe in die Kabine, damit du die Spermaspuren auch alle siehst. Schneid dieses Mal ein ordentliches Stück Stoff aus dem Laken, sonst gibt es wieder eine Beschwerde aus dem Labor, weil du Samenfäden verstümmelt hast.«
    »Na, wenn das mein größtes Verbrechen ist ...«
    Schelling hörte, wie eine Schere Stoffgewebe zerschnitt, dann wurden ihm ein Stück des Lakens und ein schwarzer Männerslip in Plastiktüten herausgereicht.
    »Ich brauche Gläser für die Haare!«
    »Pass auf, dass du keines knickst. Sind sie lang genug für eine Blutgruppenbestimmung?«
    »Oh ja, die werden im Labor ihre Freude damit haben.«
    »Ich sehe mir mal die Gravuren auf ein paar Ausrüstungsgegenständen der Jacht an. Börnsen hat gesagt, er habe sie selbst vor einem Jahr auf dem Schiff graviert.«
    »Wir wissen doch längst, dass Holger Michaelis der Besitzer war.«
    »Die Gravuren muss ich trotzdem finden, fürs Protokoll!«
    Die Untersuchung dauerte um einiges länger, als die Kriminaltechniker veranschlagt hatten. Die Pantryzeile an Bord überraschte mit unzähligen Schubladen und Schapps, die Platz für die Utensilien einer Gourmetküche boten. Alle Vorräte mussten später im Labor auf Giftspuren hin untersucht werden, sodass es Stunden dauerte, bis das Spurensicherungsteam alles gesichtet und eingesammelt hatte.
    Zwischendurch hatte Hauke Börnsen für die Männer auf der Jacht Pizza in Pappschachteln und ein paar Literflaschen Cola organisiert. Als sie endlich fertig waren, starrte Schelling missmutig auf den silbergrau glänzenden Schiffsrumpf der Juvenile .
    »Es wird auch noch ein

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