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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Außenseiterin. Dieses Mal sollte sie als Feindin gelten!
    »Ein Großteil meines Lebens spielt sich hier in Salvation ab«, fuhr er fort. »Meine Freunde und meine Familie leben hier. Du bist nur ein paar Monate in der Stadt, und dann verschwindest du.«
    »Und lasse nichts als böse Erinnerungen an mich zurück.«
    »Du hast mir diese Bescherung eingebrockt«, giftete er.
    Durch die Erfüllung seiner Bitte erführe er eine beinahe gespenstisch perfekte Art der Gerechtigkeit. Von Anfang an plagten sie wegen ihres unmoralischen Vorgehens heftige Schuldgefühle, und nun erteilte er ihr Gelegenheit, ihre Heimtücke teilweise zu sühnen. Er hatte recht! Ein Platz in seiner Familie stand ihr nicht zu – sie schuldete ihm eine gewisse Wiedergutmachung.
    Er klapperte mit seinem Schlüsselbund, und sie merkte, daß er sich ungemütlich fühlte. Selten erlebte sie ihn anders als voller Selbstbewußtsein, und sie brauchte einen Augenblick, ehe sie es begriff. Er hatte Angst, daß sie sich seinem Wunsch widersetzen würde, und suchte verzweifelt nach einem Argument, mit dem sie sich überzeugen ließ.
    »Vielleicht hast du bemerkt, daß es zwischen meinen Eltern im Augenblick leichte Spannungen gibt. Das ist erst so, seit Cherry und Jamie gestorben sind.«
    »Ich weiß, die beiden haben bereits als Teenager geheiratet, aber daß sie noch so jung sind, hätte ich nicht gedacht.«
    »Meine Wenigkeit war des Geschenk zum High-School-Abschluß meines Vaters. Mom zählte fünfzehn Lenze, als sie schwanger wurde, und sechzehn, als ich kam.«
    »Du liebe Güte!«
    »Sie wurde von der Schule geworfen; aber Annie hat uns erzählt, daß Mom während seiner Abschlußfeier unter dem Stadion stand – in ihrem besten Kleid, obwohl niemand sie sah –, nur, damit sie seine Abschiedsrede hören konnte.«
    Jane dachte über das mehr als dreißig Jahre zurückliegende Unrecht nach. Amber Lynn Glide, das arme Mädchen aus den Bergen, hatte man wegen seines dicken Bauches von der Schule gewiesen, während der reiche Junge, der sie geschwängert hatte, auf dem Podest stand und von allen Seiten mit Lobhudeleien überschüttet wurde.
    »Man sieht dir an, was du denkst«, sagte Cal. »Aber er hat ebenfalls dafür bezahlt, und nicht zu knapp. Niemand hätte gedacht, daß er sie heiraten würde, aber er hat es getan, und neben seiner College- und Unizeit noch eine Familie durchgebracht.«
    »Wobei ihm seine Eltern hilfreich zur Seite standen, wette ich!«
    »Am Anfang nicht. Sie haben meine Mom gehaßt und ihm erklärt, wenn er sie heiraten würde, bekäme er von ihnen keinen Penny mehr. Während des ersten Jahres haben sie Wort gehalten, aber dann kam Gabe, und schließlich steckten sie meinem Dad hier und da etwas zu.«
    »Deine Eltern scheinen im Augenblick nicht gerade glücklich zu sein.«
    Sofort zog er sich in sein Schneckenhaus zurück. Entschieden war es eine Sache, wenn er über Schwierigkeiten sprach, jedoch etwas gänzlich anderes, falls sie es tat. »Sie sind einfach durcheinander, das ist alles. Ihre gegenseitigen Gefühle haben sie noch nie zur Schau gestellt, aber mit ihrer Ehe ist alles in Ordnung, falls du das meinst.«
    »Ich meine überhaupt nichts.«
    Erneut rasselten seine Schlüssel, und er setzte sich in Bewegung. Ehe er allerdings gehen konnte, hielt sie ihn zurück.
    »Cal, gegenüber deinen Eltern verhalte ich mich, wie du es wünschst – ich werde so unhöflich sein wie irgend möglich –, aber Annie gegenüber schaffe ich das nicht. Sie weiß sowieso schon halbwegs Bescheid.« Jane mochte die köstliche Großmutter, und sie brauchte wenigstens eine Freundin, wenn sie nicht den Verstand verlieren wollte.
    Er drehte sich um und sah sie an.
    Sie straffte die Schultern und reckte entschlossen das Kinn. »Das ist alles, was ich dir bieten kann. Nimm mein Angebot also an oder laß es sein!«
    Langsam nickte er. »Meinetwegen. Abgemacht.«

10
    Jane stöhnte, als sie aufstand, ihren Computer abschaltete und aus ihren Kleidern stieg. Während der letzten drei Tage hatte sie morgens bei Annie Gemüse gepflanzt, und nun tat ihr jeder Muskel weh.
    Lächelnd faltete sie ihre Jeans, legte sie in den Schrank und nahm ein Nachthemd aus dem Fach. Normalerweise kam sie mit Diktatoren nicht zurecht, aber sie liebte es, wenn Annie das Kommando übernahm – was sie übrigens auch bei Cal tat.
    Am Mittwoch morgen hatte er darauf bestanden, Jane zum Heartache Mountain zu fahren, und dort angekommen schlug Jane angesichts der schadhaften

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