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Blind-Date um Mitternacht

Blind-Date um Mitternacht

Titel: Blind-Date um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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über den Parkplatz auf das Bürogebäude zu. Er hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Heute Abend würde er Josie sehen, und der bloße Gedanke daran genügte, um ein lustvolles Ziehen in seinen Lenden auszulösen. Es war schon viel zu lange her, seit sie sich zum letzten Mal geliebt hatten …
    Als er sich dem Gebäude näherte, unterbrachen laute Stimmen seine erotischen Gedanken. Da die Stimmen aus Bobs Büro zu kommen schienen, ging er darauf zu, blieb aber in der Tür stehen, als er sah, dass der Besucher Susan war. “Störe ich?”
    Zwei Augenpaare wandten sich in seine Richtung.
    Bob vorübergehend ignorierend, richtete Nick den Blick auf Susan. “Miss Jackson! Wie geht es Ihnen?”
    “Wie es mir geht?” Sie kam auf ihn zu, und Bob hastete ihr nach, als ob er Nick beschützen wolle. Die bloße Vorstellung entlockte Nick ein Lächeln. “Es ging mir gut, bis Bob mir den gemeinen Streich gestand, den Sie meiner Schwester spielten!”
    Nick schaute Bob an, der aussah, als fühlte er sich höchst unbehaglich in seiner Haut. “Du hast ihr wohl dein Herz ausgeschüttet, was?”
    “Ganz im Gegenteil”, warf Susan ein. “Er tat sogar sein Bestes, um Sie zu verteidigen, nachdem ich ihn gezwungen hatte, mir zu bestätigen, dass Sie sich mit Josie treffen. Er behauptet, Sie seien ein Wüstling, der endlich zur Vernunft gekommen ist, und seien ernsthaft an meiner Schwester interessiert. Aber das glaube ich ihm natürlich nicht.” Anklagend deutete sie auf Nicks Brust. “Ich kenne Typen Ihres Schlags. Sie sind nach wie vor ein eingefleischter Junggeselle, der nichts anderes als sein Vergnügen will, und das ist nicht das, was Josie momentan in ihrem Leben braucht.”
    “Aus Ihrem Munde klingt ‘Vergnügen’ wie ein Schimpfwort”, murmelte Nick, aber es lag kein Groll in seiner Stimme. Dazu war er viel zu unaufmerksam. Glaubte Bob wirklich, er sei “vernünftig” geworden? Die bloße Vorstellung war erschreckend. Fast sein ganzes Leben lang, oder wenigstens, seit Bob ihn kannte, hatte Nick ernsthafte Beziehungen vermieden. Nicht, weil die Scheidung seiner Eltern noch immer ein Trauma für ihn darstellte, sondern weil er bisher noch keiner Frau begegnet war, die nichts an ihm verändern wollte. Seine Stiefmutter war die Schlimmste von allen gewesen, aber wenigstens hatte sie nicht versucht, ihre wahren Absichten hinter vorgetäuschter Liebe zu verbergen.
    Nein, er hatte genug von dominanten Frauen, und sein Leben war so, wie er es haben wollte. Er war nicht bereit, etwas daran zu ändern. Für niemanden. Aber er wollte Josie, und er würde sie auch haben – zu seinen eigenen Bedingungen.
    “Ich glaube, Sie kennen Josie gar nicht richtig”, sagte er zu Susan.
    “Sie ist meine Schwester!”
    “Ja, aber Sie hätten sie mit Bob verkuppelt.” Er begann sich für das Thema zu erwärmen, als er Susan erröten sah. Seit Bob ihr auf seinen Rat hin Blumen schickte und sie fast täglich anrief, schien sie schneller dahinzuschmelzen als ein Eisberg in der Sonne, obwohl sie es natürlich niemals zugegeben hätte. Laut Bob war Susan noch immer darauf aus, Josie “unter die Haube zu bringen”. Wie konnte sie nur so blind sein? Josie wollte nicht “unter die Haube”, und das war Nick ganz recht so.
    Er grinste selbstzufrieden, als er sah, wie Susan und Bob sich ansahen. “Ich bin sicher, dass Sie inzwischen eingesehen haben, was für ein Fehler das gewesen wäre – sowohl für Josie wie für Bob.”
    “Na und? Dann hätte es mit ihnen eben nicht geklappt. Deswegen möchte ich aber noch lange nicht, dass Sie sich mit ihr treffen.”
    Ruhig wandte er ein: “Aber das ist es, was Josie will.”
    Susan winkte ab. “Josie macht bloß gerade so eine Phase durch.”
    Das kann man wohl sagen, dachte er. Eine sensationelle Phase sexueller Selbstverwirklichung, und er hatte Glück gehabt, da gewesen zu sein, als sie beschlossen hatte, ihren Horizont zu erweitern. “Sie hat mit mir darüber gesprochen. Josie und ich verstehen uns, Miss Jackson.”
    Ruhelos entfernte Susan sich ein paar Schritte. Als sie Nick wieder ansah, war ihr Blick mehr ernst als angriffslustig. “Sie glauben, Sie verstehen sie, aber Sie wissen nicht, was Josie durchgemacht hat. Als unsere Eltern starben, änderte sich alles. Wir verloren unser Haus und unseren Wagen. Es war nie genug Geld für sie da, um zu tun, was alle anderen Mädchen ihres Alters taten. Sie kaufte sich keine schicken Kleider und ging auch nicht zu Partys oder

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