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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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eine vegane Torte von mir, und du sollst sie zusammen mit einem Sechs-Gänge-Menü ausliefern.“
    „Aha.“ Heidi hob beide Augenbrauen. „Hört sich mysteriös an.“
    Wie mysteriös stellte sich erst zwei Stunden später heraus. Nachdem sie beinahe eine Stunde auf die Polizei gewartet und ihre Anzeige aufgegeben hatten, brausten sie mit einem leichten Bleifuß durch die Stadt. Heidi, die ausnahmsweise nicht hinter dem Lenkrad saß, klammerte sich an ihrem Sitz fest.
    „Nicht so schnell!“, quiekte sie. „Kelly braucht mich noch!“
    „Stell dich nicht so an, Frau Überholspurdränglerin“, konterte Marlene. „Niemand ist unersetzlich.“
    „Ich verspreche, einen Monat lang nicht mehr zu rasen, wenn du jetzt langsamer fährst!“
    Marlene grinste und drosselte das Tempo. „Abgemacht.“
    „Du bist ein fieses Stück!“, schimpfte Heidi. „Wenn dir nicht gefällt, wie ich fahre, sag es doch einfach.“
    „Das tue ich, andauernd sogar.“ Marlene zwinkerte. „Aber anscheinend funktioniert es besser, wenn du gezeigt bekommst, wie unangenehm das ist.“
    Heidi jammerte und schimpfte, bis sie Kellys Restaurant erreichten. Sie eilten hinein, Heidi zu ihren Kollegen vom Service und Marlene in die Küche.
    Kelly folgte ihr zu ihrem Arbeitsplatz und musterte sie besorgt. „Ist alles in Ordnung mit euch? Ist sonst noch was passiert?“
    „Nein, es hat nur Heidis Auto erwischt. Die Spurensicherung hat eine Weile gebraucht, tut uns leid.“
    Kelly schnaubte. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Gib heute einfach dein Bestes, okay?“
    Marlene nickte zerknirscht. „Versprochen.“
    „Oh, und ich habe Marco Bescheid gesagt. Er hat gleich jemanden für die Überwachung der Wohnung hingeschickt. Wenn es okay ist, benutzt er deinen Schlüssel für Kontrollgänge.“
    Marlene stöhnte. „Das hatte ich ja ganz vergessen. Langsam wird das lächerlich.“
    „Nein, wird es nicht.“ Kelly holte ihr Smartphone aus der Tasche ihrer Kochjacke. „Hier, ich gebe dir Pats Nummer. Wie ich ihn kenne, hat er vergessen sie dir zu geben. Er soll dir erzählen, warum wir das für euch machen, vielleicht fühlst du dich ja dann besser. “
    Marlene speicherte die Nummer ein. Trotz des ernsten Anlasses fühlte sie sich kribbelig und ein wenig aufgekratzt. „Danke.“
    „So, und jetzt ran ans Werk. Ich brauche diese vegane Torte bis vier. Um fünf werde ich Heidi dann losschicken.“
    „Wer ist denn dieser Kunde?“, fragte Marlene, während sie sich ihre Schürze umband. „Ich dachte, ihr liefert nicht?“
    „Normalerweise nicht, aber Ethan hat heute Geburtstag. Leider hat er keine Zeit für ein Dinner mit uns, deshalb schicken wir es ihm, damit ihm wenigstens ein bisschen festlich zumute ist.“
    „Das ist aber eine schöne Aufmerksamkeit“, sagte Marlene ehrlich. „Er freut sich ganz bestimmt.“
    „Mit einem leckeren Kuchen gehe ich fest davon aus“, lachte Kelly. Sie schlenderte zurück zu ihrem Posten. „Und wenn du ein gutes Herz und ein passendes Rezept hast, mach den Teig glutenfrei, damit Heidi ihm Gesellschaft leisten kann. Sie war doch intolerant, oder?“
    Mit vor Erstaunen offenem Mund sah Marlene ihr hinterher.
    „Die Zeit läuft!“, rief Kelly, ehe sie hinter ihrem fetten Sou-Chef verschwand.
    Marlene zuckte mit den Schultern und holte ihr Rezeptbuch heraus. Sie hatte etliche glutenfreie Teigsorten in petto, so dass es nicht lange dauerte, sich für einen Kuchen zu entscheiden. Sie schätzte Ethan als jemanden ein, der gern leicht aß, aber trotzdem auf intensiven Geschmack nicht verzichten wollte, und so machte sie sich daran, neben den Kuchen für Kelly eine flache, zweischichtige Biskuittorte mit Schokoladencreme und einer ebenso dicken Schicht an frischen Erdbeeren zu zaubern. Da sie keinen Sahneersatz hatte, improvisierte sie mit einer hauchdünnen Schicht weißer Schokolade über dem Teig und verzierte die fertige Fruchtbombe mit dunklen Schokofäden sowie kandierten und frischen essbaren Blüten und grüner Minze. Stolz auf das kleine Meisterwerk verfrachtete Marlene es in den Kühlraum und machte sich dann an die restliche Arbeit für den Tag.
    Ein paar Stunden und ein köstliches Mittagessen später waren zwei der vier Torten wie am Tag zuvor bereits nahezu komplett verkauft. Kelly überwachte die letzten Handgriffe an Ethans Menü, bedeutete Marlene aber, dass sie gleich bei ihr sein würde. Marlene war es recht, sie nutzte die Zeit zum Aufräumen und stellte die Zutaten für den

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