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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Drogen, dem Kreditwucher, der Prostitution und dem Tabakschmuggel …? Es gibt doch nichts, wo die nicht ihre Finger drinhaben.«
    »Was ist mit Wee Hamish Mowat?«
    »Ach … tja.« Pirie fuhr sich mit der Hand durch seine roten Locken. »Sagen wir einfach nur, es ist kompliziert. «
    »Soll das heißen, Finnie hat Dreck am Stecken?«
    »Was? Nein …« Er war eine Weile still. »Bei Wee Hamish muss man wissen, dass er so ähnlich wirkt wie Hintergrundstrahlung. Man kann über Generationen damit leben, und eines Tages fallen einem plötzlich alle Zähne aus.« Er räusperte sich wieder. »Hör mal, es tut mir leid, dass ich mich vorhin so beschissen benommen habe, okay? Ich habe … Dieser verdammte Wohnwagen mit dem Waffenlager – ich trete total auf der Stelle. Und ich bin einfach …« Pirie seufzte, zuckte mit den Achseln und steckte die Hände in die Hosentaschen. »Na ja, du weißt schon.«
    Draußen auf der Grünfläche war inzwischen die Mutter des heulenden Knaben eingetroffen. Sie nahm ihren Liebling in den Arm und küsste ihn ab, aber sein Geschrei wurde eher noch lauter.
    Pirie stieß die Überreste des Couchtischs mit der Schuhspitze an. »Hast du von dieser DI-Stelle gehört, die frei wird?«
    »Gray hört wegen Überlastung auf.«
    »Ja, also«, sagte Pirie, »ich war klarer Favorit … Aber das spielt wohl inzwischen keine Rolle mehr. Finnie wird dich vorschlagen, oder?«
    »Keine Ahnung.«
    »Er wäre ja verrückt, wenn er’s nicht täte.« Der Rest des Couchtischs brach zusammen. Eine Handvoll DVDs und eselsohrige Schmuddelhefte rutschten auf den Boden. »Mist …« Er bückte sich und hob ein Magazin mit dem Titel Versaute Nonnen 2: Unterm Schleier geht’s heiß her auf. »Dann müssen wir uns wohl alle angewöhnen, nett zu dir zu sein. Nur für alle Fälle.«
    Logan lächelte. »Schaden kann’s nicht.«
    Zehn Minuten später standen sie wieder draußen in der Sonne. Pirie half Tracey und ihrer Schwester, ihre Sachen in den CID-Wagen zu laden, während Logan an seinem Handy hing und sich DI Steels Gejammer anhören musste.
    » Ich hoffe, du bist jetzt glücklich «, sagte sie. Sie klang außer Atem. » Ich musste diesen Trottel Beattie mitnehmen … « Es raschelte im Hintergrund, und dann sagte sie zu jemandem: » Na los, Mann, klingeln Sie schon! «
    Im Hintergrund hörte Logan das Läuten einer Türglocke. »Wo bist du?«
    » Was glaubst du denn? Ich hab einen Haftbefehl für die Vergewaltiger-Freunde von Gary dem Kameramann. Hast du schon die Adresse von diesen Kostchey-International-Dingsbums-Leuten rausgekriegt? «
    »Noch nicht.«
    Es trat eine Pause ein.
    » Gut, gleich morgen früh werden wir – He! Du da! Bleib sofort stehen! « Wieder Geraschel, und dann hüpfte Steels Stimme plötzlich wild auf und ab. »Komm … sofort … zurück … du … mieser … Scheißkerl!« Schnaufen und Stöhnen, und dann ein Geräusch wie von Meereswellen, die sich rhythmisch an einem felsigen Ufer brachen.
    Wahrscheinlich hatte sie ihr Handy in die Tasche gesteckt.
    Logan lauschte noch eine Minute lang, aber er hört nur das Reiben des Stoffs am Mikrofon des Handys. Swiiisch-Swuuuusch … Er legte auf. Wenn es wichtig wäre, würde sie es später noch einmal versuchen.

36
    Es war Viertel nach sechs, als Logan sich endlich an den Bericht über ihren Besuch in Harry Jordans demoliertem Bordell machen konnte. Die Vernehmung war nicht das Problem gewesen – was so richtig Zeit gekostet hatte, war das Gefeilsche mit den Leuten vom Zeugenschutz. Und dann das Ausfüllen der zig Formulare, die sie verlangten. Aber schließlich waren Tracey und ihre Schwester von einem auffällig unauffälligen Beamten in Zivil mit einem verbeulten Citroën Picasso abgeholt worden.
    Die beiden spindeldürren Junkies hatten Logan zum Abschied ganz fest gedrückt.
    Und jetzt wartete der Papierkram auf ihn.
    Er hatte gerade zwei Seiten geschafft, als DS Piries grinsendes Gesicht in der Tür des CID-Büros erschien. »Komm doch mal runter, das musst du dir unbedingt anschauen.«
    Die Hecktüren des Polizeitransporters flogen auf, und zwei uniformierte Beamte zerrten eine alte Dame heraus: Mrs. McLeods Haushälterin. Die Hände hinter dem Rücken gefesselt, das Gesicht rot und angeschwollen von einer ordentlichen Dosis Pfefferspray, trat sie wild um sich und protestierte kreischend.
    »IHR DRECKIGEN DRECKSCHWEINE, ICH BRING EUCH ALLE UM!«
    Pirie winkte ihr nach, als die Kollegen sie den Flur entlangschleiften. »Ist sie

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