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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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»Ich freue mich darauf, Sie persönlich zu treffen, Kommandant«, sagte er. Dann war der Schirm leer.
    »Kommandant?« kicherte Gompertz in sich hinein. Er fand es amüsant. »Der Kommandant der Goldenen Scheibe!«
    Er hatte auch seine weniger angenehme Seite, sah Dod. Einen Augenblick lang fühlte er sich versucht, auf den alten Mann loszugehen, doch er bemerkte, daß Gompertz seine Reaktionen beobachtete. Eiserer verließ abrupt den Raum.
    »Kommen Sie, unterhalten Sie sich mit mir, junger Mann«, sagte der Ratgeber, als der Psychiarch gegangen war. »Fragen Sie nur.« Er zwinkerte Dod zu, der ernsthaft zurückzwinkerte. Der alte Mann verließ den Raum, wobei er immer noch vor sich hin kicherte und murmelnd seinen letzten Witz von sich gab: »Kommandant – der Kommandant des Anhängsels!«
    Nun war er also Kommandant. Die zehntausend Kredite wurden ihm zweifellos auf Terra gutgeschrieben. Was immer er sich wünschte, er konnte es bekommen. Für den Dod, der er noch vor ein paar Tagen gewesen war, hätte dies das große Glück bedeutet.
    Plötzlich blitzte es an der Tür auf. Flankiert von zwei Plagmännern erschien der dicke Psychmann. Er schaute verängstigt drein, und auch Dod wurde von Furcht ergriffen; die alten Gefühle des sklavischen Gehorsams brachen erneut hervor.
    »Das persönliche Tonband des Psychiarchen!« sagte er mit unnatürlicher Stimme, und sein dickes Gesicht zitterte vor Angst. »Hat er es hier liegenlassen, Kommandant?« Seine Augen irrten im Raum umher, ohne das zu finden, was er suchte.
    Die zwei Plagmänner schauten sich an und verzogen leicht die Mundwinkel zu einem verächtlichen Lächeln.
    »Ich habe es nicht gesehen«, sagte Dod. »Ich glaube, er hatte es bei sich, als er das Zimmer verließ.«
    Doch der Psychmann war nicht eher zufrieden, bis er selbst die Wohnung gründlich durchsucht hatte. Schließlich verließ er den Raum mit unterwürfigen Entschuldigungen für sein Eindringen und lauten Klagen über das Schicksal, das ihm bevorstand, wenn er ohne das Tonband zurückkehren würde. Jetzt verbargen die Plagmänner ihren Hohn nicht länger. Plag beneidete Psych um die riesigen Mengen von Krediten, die ihnen zur Verfügung standen, und um ihre Unabhängigkeit von der Plag-Überwachung. Traditionsgemäß half ein Plagmann niemals jemandem von Psych. Sie hatten während der ganzen Suche steif an der Tür gestanden.
    Der Dicke hatte die Karte im Totex-Globus gelassen. Dod hatte die schnelle verdeckte Handbewegung des Psychmannes bemerkt.
    »Ruinen«, las er. »Heute um 15 Uhr. Erforschen Sie Schicht 7.«
    Er war schnell gewesen, und seine Informationsquellen waren gut. Erst vor ein paar Minuten hatte der Vorsitzende ihm erlaubt, sich in seinen letzten Stunden auf dem Mond mehr oder weniger uneingeschränkt zu bewegen. Und der Psychmann wußte das. Er wußte ebenfalls, daß die siebente Schicht der Ruinen Dods besondere Spezialität war.
    Dod schaute sich um und bemerkte, daß er hinter die Schliche der Verschwörung kam. Dies war auch eine Sache, in der er gut gewesen war, in einer anderen Art von Leben. Er schaltete den Empfänger ein.
    »Mondfähre um 15 Uhr«, befahl er.
    »Zweck der Reise?« fragte der Transbeamte zurück.
    »Erforschung der siebenten Schicht.«
    »Wenden Sie sich bitte an Plag, Raumpilot«, antwortete der Beamte.
    »Kommandant«, schnarrte Dod. Hastig löschte der Beamte den Schirm und Getiers Gesicht erschien.
    »Ich muß Ihnen ein Eskortenfahrzeug mitgeben, Kommandant«, sagte der Plagchef ehrerbietig. »Bis zum Verlassen der Mondbasis unterstehen Sie meiner Verantwortung. Wir möchten, daß Sie sicher sind.«
    Dod fühlte, wie der Haß in ihm aufwallte. Die Verbitterung eines fünfjährigen Lebens als sicherer konventioneller, gehorsamer Automat stieg in ihm hoch und wollte sich Luft machen. Er dachte an Getiers Stiefel.
    »Keine Eskorte«, entgegnete Dod. Er war jetzt ranghöher als der Plagchef. »Das ist ein Befehl.«
    »Das kann ich nicht machen, Kommandant! Es geht um meinen Kopf!«
    Dod sah nach dem Trophäenregal. Getiers Kopf würde das Trio der Plags, die ihn spielerisch im Büro des Plagchefs zusammengeschlagen hatten, vervollständigen. Getier folgte seinem Blick.
    »Ich werde eine Meile Abstand halten«, bot der Plagchef an. »Ein einziges Schiff – ein Beobachter. Eine Meile entfernt.«
    Getier konnte ihn in der Mondbasis festhalten, wenn er zu sehr darauf bestünde, überlegte Dod. Doch würde der Psychmann noch kommen, wenn sich ein

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