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Blockade

Blockade

Titel: Blockade
Autoren: B. N. Ball
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Bedacht.
    Das hätten die Asiaten sehen sollen!
    Als der erste Torpedo das Fahrzeug an der Spitze traf, erschütterte eine gewaltige Detonation die Atmosphäre, und Millionen Tonnen Erde und Felsen wirbelten weißglühend nach oben, verschluckten das Geschwader der Aufklärer und begruben sie in glühendem brodelndem Felsgestein, während die Trümmermassen erneut herniederprasselten. Die Verwüstung war grauenhaft, als auch der Rest des Torpedogeschwaders noch mit seiner Wucht in das sonnenverdunkelnde Inferno eingriff. Es war die imponierendste aller Waffen, der Zyklontorpedo, der in seiner unermeßlichen Schlagkraft überwältigend war.
    Nicht das geringste Beben ging durch die massive, unbezwingliche Masse des unterirdischen Forts. Man fühlte sich dadurch wie ein mächtiger Teufel aus der Hölle, dachte Dod, als die Schirme wieder klar wurden. Tausend gut ausgebildete, wache und mutige Männer waren in der allerkürzesten Zeit gestorben, ihre schlanken Fahrzeuge als Pulver über ein Gelände von zwölf Meilen zerstreut.
    Die Torpedo-Signallampen blinkten erneut, als die Geschütze vom zentralen Waffenarsenal aus wieder geladen wurden. Dod hatte es einmal gesehen. Mit seinen unendlichen Vorräten hätten die Asiaten jahrhundertelang Krieg führen können. Aber nicht einer von ihnen hatte jemals diesen ihren Zufluchtsort erreicht.
    Von den fünf Kreuzern waren noch zwei übrig, wie Dod sah, doch sie traten mit höchster Geschwindigkeit den Rückzug an. Er ließ sie ziehen. Sie würden die Flotte benachrichtigen, aber die Schirme des Forts konnten fast alles abhalten, was die Flotte tun konnte.
    An der matt-goldenen Schlachtenuhr sah Dod, daß die ganze Aktion nur drei Minuten gedauert hatte. Scrimgouer würde weiterarbeiten und würde nichts von der Katastrophe ahnen, die die Kräfte, die er unwissentlich gerufen hatte, überwältigt hatte.
    Es war Zeit, daß er nach dem Psych-Steuergerät suchte.
    Aber wo sollte er mit seiner Suche beginnen?
    Hier stehe ich nun, dachte Dod, der erste Mensch, mit dem die Fremden Kontakt aufgenommen haben, habe die Möglichkeit, selbst mit ihnen in Verbindung zu treten – hier stehe ich nun und zermartere mir das Hirn bei dem Versuch, herauszufinden, wo auf einem Gelände von Dutzenden von Quadratmeilen des asiatischen Forts Scrimgouer auf Anweisung von Psych einen winzigen Sender versteckt hatte. Während das System darauf wartet, daß Gompertz einen Zug tut und Gompertz darauf wartet, von mir zu hören, ehe er die neun Planeten in das größte Blutbad der menschlichen Geschichte stürzt; während ich den Mikro-Impulsgeber in meiner Tasche habe, das Ding, das die hingebungsvolle Arbeit dreier Generationen und zwei Menschenleben gekostet hat – während mir all diese lebenswichtigen Dinge auf den Nägeln brennen, muß ich mich setzen. Und nachdenken.
    Es konnte sich an einem x-beliebigen Ort in dieser fantastischkomplexen Festung befinden – angefangen bei dem Kampfraum, in dem er gerade saß, bis zu Lagerräumen in drei Meilen Entfernung: in Waffensystemen oder in einer Küche; in irgendeiner der kahlen, trockenen, zeitlosen, mit Stahllegierung verkleideten Höhlen, in denen sich die riesigen Energieeinheiten befanden, welche die Energien produzierten, die zur Erhaltung der Abschirmungen nötig waren.
    Es war hoffnungslos. Diese Erkenntnis traf Dod mit ungeheurer Wucht. Er saß am Kontrolltisch – ziemlich klein für seine Größe, dachte er unzusammenhängend, da die Asiaten nie nordische Maße erreicht hatten – ein müder und verzweifelnder Mann. Das Gewicht der Sprengpistole an seiner Seite erschien ihm eine Last, obwohl sie nur ein paar Pfund wog. Er nahm seinen Gürtel ab und betrachtete ihn.
    Es gab einen Ausweg. Er mußte lediglich einen Menschen töten. Ein einziger Mensch stand im Weg.
    Letztlich kam man zu dem Punkt, wo einem klar wurde, daß man allein stand und niemand einem helfen konnte, sich zu entscheiden. So war es nun einmal. Was zu geschehen hatte, mußte dann einfach geschehen.
    Dod stellte die Sprengpistole auf Maximum. Das wenigste, das er für den fetten, häßlichen, treuen Psychmann tun konnte, war, daß er es mit Sicherheit schnell machte und ihm durch nichts zu verstehen gab, daß er ein Verräter war. Ein einziger schneller Schuß. Und dann konnte er das Experiment weiterführen und Gompertz berichten und beobachten, was mit der Company geschah, und konnte hoffen, daß durch ihre totale Vernichtung Scrimgouers Tod weniger schmerzlich wurde.
    Der
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