Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
nicht der Länge nach hinzuschlagen. (Obwohl auch möglich ist, dass das an den strippermäßigen fünfzehn Zentimeter hohen Plateauschuhen liegt, die ich trage, und nicht nur an meiner Wut.)
Die Vampire am Tisch klatschen respektvoll. Es wird eine Abstimmung angesetzt, um festzustellen, ob das Konsortium eine Entscheidung über die unlizenzierten Vampire treffen oder ob das den einzelnen Zirkeln überlassen bleiben sollte. Magnus und Jane lächeln einander an; sie wissen, dass sie gewonnen haben.
Und ich begreife plötzlich, dass ich diejenige bin, die verloren hat. Was tue ich überhaupt hier in Vegas und weshalb versuche ich, irgendeine lächerliche Verschwörungstheorie zu beweisen, die ausschließlich auf irgendwelchen willkürlichen College-Nichtigkeiten basiert, die ich bei Wikipedia gefunden habe? Ich meine, was ist, wenn ich mich irre? Was, wenn sie tatsächlich diejenige ist, die sie zu sein vorgibt - eine Rhodes-Stipendiatin, ein politisches Genie, eine würdige Anführerin, der es nur darum geht, den Vampiren zu dienen, die unter ihre Rechtsprechung als Co-Meisterin des Blutzirkels fallen werden. Wahrhaftig, ihre Sachkenntnis könnte zu einem echten Vorteil für den Zirkel werden und ihm helfen, Macht und unvorstellbare Reichtümer zu erlangen, genau wie Magnus es sich seit seiner Übernahme erträumt hat. Wer bin ich, selbstsüchtig zu versuchen, all diese guten Dinge zu sabotieren, nur weil ich es nicht ertragen kann, meinen Freund für alle Ewigkeit an eine andere Frau gebunden zu sehen?
Ich werfe mich in einen nahen Sessel, entmutigt und niedergeschlagen. In gewisser Weise sollte ich glücklich sein, nicht wahr? Ich meine, es ist nicht so, als wünschte ich mir, dass der Blutzirkel von einem bösen, hochstaplerischen Vampir infiltriert wird, der seine Zerstörung will. Also, wenn Jane echt ist, dann ist es etwas Gutes. Irgendwie. Okay, nicht wirklich. Gott, ist das alles nur schlichter, hässlicher Eifersucht meinerseits zuzuschreiben? Habe ich lächerliche voreilige Schlüsse gezogen, nur weil ich die Vorstellung nicht ertragen kann, dass mein Freund sich mit einer anderen Frau als mir einlässt? Schließlich ist der Blutzirkel eine höchst kultivierte, höchst technologische Organisation. Sicher haben sie Jane überprüft, bevor sie sie ausgewählt haben, und zwar gründlich. Sie haben sie DNA-Tests, Bluttests und einem dreimonatigen Trainingskursus unterzogen - genau der Prozedur, die Rayne über sich ergehen lassen musste, als sie seinerzeit zertifiziert wurde -, bevor sie ihr einen Blutsgefährten zugewiesen haben.
Das Letzte, was sie brauchen, ist ein dummes Highschool-Kind, das seine eigenen Ermittlungen anstellt. Was dachte ich zu finden, das sie nicht finden könnten?
Jetzt tue ich mir selbst furchtbar leid und beschließe, dass ich mich vielleicht auf die Suche nach Rayne machen und ihr sagen werde, dass wir einfach zurück nach Hause, nach Massachusetts fliegen sollten. Ich gehöre nicht hierher nach Vegas und es gibt wirklich nichts mehr für mich zu tun. Dad ist nicht einmal hier, um es auch nur halbwegs lohnend zu machen, noch länger in der Stadt rumzuhängen.
Aber gerade als ich die Nummer meiner Schwester in mein Handy tippen will, öffnet sich die Tür des Sitzungsraums und Jane schlüpft heraus. Entweder sieht sie mich nicht oder sie erkennt mich nicht in meinem Showgirl-Outfit, als sie an mir vorbeikommt und in teuer aussehenden, hochhackigen Schuhen den mit rotem Teppich ausgelegten Flur entlanggeht. Ich beobachte sie einen Moment lang und überlege, was ich tun soll.
Die eine Hälfte von mir sagt, dass ich einfach in die andere Richtung schauen muss. Sie vergessen muss. Nach Hause fliegen. Aufhören, Zeit zu verschwenden. Aber die andere Hälfte, die allzu neugierige Hälfte, sagt mir, dass ich ihr folgen muss, um festzustellen, wo sie hingeht.
Sie biegt um die Ecke. Ach, was soll's. Ich stehe auf. Ein einziges Mal kann ich ihr ruhig folgen. Mir selbst beweisen, dass sie lediglich auf den Weg zur Damentoilette ist und dass wirklich und wahrhaftig nichts Schändliches hier bei der Konsortiumkonferenz vor sich geht.
Sie hat einen guten Vorsprung und ich bin zugegebenermaßen ein wenig langsam mit meinen Plateauschuhen, also ist Jane schon ziemlich weit vor mir, als ich um die Ecke spähe. Und die Damentoilette hat sie weit hinter sich gelassen, wie ich feststelle. Also, wohin geht sie? Sie bleibt stehen, lehnt sich auf ihren Absätzen zurück und dreht sich dann um. Ich
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