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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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setzte mich rittlings darauf, Silla hielt die Knie geschlossen. Die Cowboystiefel, die unter ihrer Jeans hervorlugten, waren rot. Und echt cool. Ich nahm jeden bösen Gedanken über Cowboystiefel zurück, den ich je ausgebrütet hatte.
    Außer uns waren nur noch drei Leute in der Scheune, die sich über das Essen hermachten. Ich nippte an meinem Wasser und beobachtete Sillas zartes Profil. »Ich habe nichts dergleichen gehört«, sagte ich. Das war natürlich gelogen. Eric hatte mir einiges zu hören gegeben.
    Verwundert erwachte sie aus irgendeinem Gedankengang. »Was hast du nicht gehört?«
    »Dass du verrückt bist.« »Oh.« Sie senkte schon wieder den Blick. Rührte in ihrem Wasserbecher. »Naja, du bist ja auch erst ein paar Tage hier.«
    »Erzähl’s mir doch einfach.«
    Sie lachte.
    »Nein, im Ernst. Wenn du es mir erzählst, ist deine Version die erste, die ich zu hören bekomme.« Grinsend schob ich mir den Hut aus der Stirn.
    »Du hast echt Nerven, Nick.« Silla drehte sich um und legte ein Bein auf den Heuballen.
    »Ich weiß eben nicht, wie es in einer kleinen Stadt so zugeht, wo jeder jeden kennt. Wo ich herkomme, ist Tratsch Tratsch und alle sind verrückt.«
    »Klingt wie ein Luftschloss.« Ihr Lächeln schwand, als sie mich ansah.
    Ich schielte sie an.
    »Na gut, Nick.« Meine komische Miene brachte sie wieder zum Lächeln. Dann trank sie ihr Wasser aus. »Das ist passiert: Ich hatte den Nachmittag mit Wendy, Beth und Melissa verbracht.
Wir waren Shoppen gewesen und ich hatte mir eine tolle neue Jeans gekauft. Als ich nach Hause kam, waren beide Autos da, das von Mom und das von Dad, aber das kam schon mal vor. Es war Sommer, da hatte Dad nicht so viele Kurse. Aber die Haustür stand auf, obwohl es draußen wahnsinnig heiß war. Ich ging rein, warf meine Tasche in die Ecke und roch diesen ekligen, scheußlichen Gestank.« Sie leckte sich über die Lippen und hob das Kinn.
    Als sie fortfuhr, sah sie mir dabei unverwandt in die Augen. »Das war das Blut. Ich fand sie im Arbeitszimmer. Das heißt, ins Dads Büro. Sie lagen übereinander. Jemand hatte große Löcher in Moms Brust und Dads Kopf geschossen. Es war, als hätte jemand fässerweise hellrote Farbe vergossen. Der Boden klebte vor Blut. Ich blieb wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. Es stank so und … und sie hatten die Arme umeinandergelegt. Überall war Blut, auf dem Schreibtisch und den Bücherregalen. Ich wünschte, ich hätte nach einem Muster gesucht, aber wer hätte …« Sie schüttelte den Kopf, blinzelte und verkrampfte die Fäuste im Schoß. Sie sah weg, holte tief Luft. Einen Augenblick lang dachte ich, sie wäre fertig. Doch sie sprach leise weiter. »Reese hat mich gefunden, nach ungefähr einer Stunde. Ich kniete auf dem Boden, mit starrem Blick. Das Blut war in meine Jeans gelaufen. Er schleppte mich nach draußen und ließ mich in der Sonne liegen, während er die Polizei rief. Ich hatte noch nicht mal die Polizei gerufen. Ich habe meine Eltern tot in ihrem eigenen Blut gefunden und absolut nichts unternommen.«
    Ich sagte nichts von dem, was man normalerweise in so einem Fall sagen würde. Was hättest du schon tun können? Wer könnte dir deswegen einen Vorwurf machen? »Und deshalb glauben die Leute, du wärst verrückt?«
    »Nein.« Sie lächelte, ein verkorkstes, sonderbares Lächeln.
»Sie glauben, ich hab sie nicht mehr alle, weil in dem offiziellen Untersuchungsbericht, oder wie das heißt, steht, dass mein Vater wahnsinnig geworden ist und erst meine Mutter und dann sich selbst getötet hat. Als ich das erfuhr, bin ich total ausgerastet. Das hat sich rumgesprochen.«
    »Das … Das hört sich für mich nach einer ganz normalen Reaktion an. An deiner Stelle wäre ich auch voll sauer geworden. «
    »So ein schlimmes Gewaltverbrechen ist in der Geschichte unserer Stadt noch nie vorgekommen und bis dahin hatte jeder meinen Dad gern. Er war ein ruhiger, netter Mensch und ein richtig guter Lehrer. Aber anscheinend lauerte ein Psychopath in ihm, ein Mörder.« Silla knirschte mit den Zähnen.
    »Das hat den Leuten Angst gemacht. Vor allem, weil er in der Schule gearbeitet hat, oder?«
    Sie warf mir einen raschen, erstaunten Seitenblick zu. »Stimmt genau. Diese Feiglinge hatten kein Vertrauen zu Dad. Ich meine, sie hätten sich mehr anstrengen sollen, eine Spur zu verfolgen, jemand anderen zu fassen, wenn sie ihn wirklich gern gehabt hätten.« Ihre Wangen bekamen mehr Farbe, sie wurden fleckig, so wütend war sie. Mit

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