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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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unterbrach ihn Victor, »aber vielleicht könnten Sie den Türsteher bitten nachzusehen, ob sie irgendwo da draußen steht?«
    Der Barkeeper zögerte kurz, dann nickte er. »Ja, natürlich. Kein Problem.«
    »Vielen Dank. Sie sind mein Lebensretter.«
    Der Barkeeper setzte eine selbstgefällige Miene auf, als glaubte er das tatsächlich. »Wie sieht sie denn aus?«
    Victor sagte: »Sie hat braune Haare.« Blond oder rothaarig wäre zu auffällig gewesen. »Und sie ist relativ groß.« Sie musste mindestens so groß sein wie ein durchschnittlicher Mann, um eine halbwegs effektive Beschatterin abzugeben. »Und wenn, dann steht sie auf der anderen Straßenseite.« Von dort hatte man die beste Sicht. »Ich weiß leider nicht, was sie anhat, tut mir leid.« Besser, als zu raten und falsch zu liegen.
    Der Barkeeper nickte immer wieder, während er sich Victors Angaben einprägte. »Ich gehe mal fragen.«
    Victor drehte sich um und stützte sich mit den Ellbogen nach hinten auf den Tresen, während er so tat, als hätte die gelangweilte Tänzerin auf der Bühne ihn in ihren Bann gezogen. Er sah kein einziges Mal zu den beiden Beschattern hinüber, aber er wusste genau, dass sie ihn zumindest aus dem Augenwinkel beobachteten.
    Nach knapp drei Minuten war der Barkeeper wieder da. Er nickte Victor schon von Weitem zu. Diesem wäre es bedeutend lieber gewesen, er hätte auf eine solch offensichtliche Geste verzichtet, um nicht die Neugier der Beschatter zu wecken, aber was sollte er dagegen machen? Den Barkeeper anschreien?
    »Sie steht tatsächlich da draußen«, sagte der Barkeeper. Er war offensichtlich stolz auf seine Rolle in diesem scheinbaren Drama. »Auf der anderen Straßenseite, genau, wie Sie gesagt haben. Es sei denn, es handelt sich womöglich gar nicht um Ihre Frau, sondern um eine andere Brünette. Allerdings, besonders groß ist sie nicht, aber das ist vermutlich Ansichtssache. Soll ich Ihnen den Hinterausgang zeigen?«
    »Wo führt der denn hin?«
    Der Barkeeper sagte: »Auf eine schmale Gasse. Sie verläuft parallel zur Straße. Gehen Sie einfach nach rechts oder links, und sie wird nie erfahren, dass Sie hier waren.«
    Victor tat so, als würde er nachdenken. »Vielen Dank für das Angebot, aber wenn sie schon da draußen steht, dann weiß sie auch, dass ich hier drin bin. Daran lässt sich nichts ändern. Ich will nicht, dass sie ihre Wut dann an Ihnen auslässt. Ich regele das mit ihr. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.«
    Der Barkeeper nickte und bediente einen anderen Gast. Da ein Stadtplan mittlerweile mit einer einzigen Berührung eines Touchscreens verfügbar war, wusste auch das Beschatter-Team über die Gasse auf der Rückseite Bescheid. Und wenn sie Victor so unbedingt im Auge behalten wollten, dass sie ihm zwei Mann hinterhergeschickt hatten, hatten sie garantiert auch die beiden Enden der Gasse unter Beobachtung. Damit war klar, dass die beiden Autos jetzt irgendwo am Straßenrand parkten. Der Mann mit der Mütze saß auf einem der Rücksitze, weil sie nicht riskieren konnten, ihn noch einmal einzusetzen.
    Zwei im Inneren der Bar. Fünf in den Autos. Eine Frau vor der Tür. Alle möglichen Fluchtrouten abgedeckt. Keine Möglichkeit, unbeobachtet zu entkommen. Lückenlose Überwachung.
    Aber das Team hatte einen entscheidenden Fehler begangen. Indem sie zwei Beschatter in die Bar entsandt hatten, hatten sie die Positionen aller Team-Mitglieder preisgegeben.
    Also gab es auch keinen Grund mehr zu flüchten.

Kapitel 8
    Unter dem Torbogen mit dem ultravioletten Schimmer tauchte jetzt der unrasierte junge Kerl mit dem breiten Grinsen wieder auf. Sein Grinsen war inzwischen noch ein bisschen breiter geworden, und er schien ein wenig wackelig auf den Beinen zu sein. Die Tänzerin kam wenige Schritte hinter ihm. Sie war gerade dabei, ihre künstlich verlängerten Haare zu entwirren, mit einer Miene, die deutlich machte, dass das für sie ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag war. Sie begegnete Victors Blick und lächelte ein einstudiertes, sinnliches Lächeln, als hätte er durch seine bloße Anwesenheit Sonne in ihr Leben gebracht. Ohne dass er einen Finger zu rühren brauchte, kam sie auf ihn zu.
    Ihr Gang war langsam und ein wenig unbeholfen. Ihr hautenges Kleid drückte ihr die Beine so eng zusammen, dass kaum noch Platz zwischen den Knien war. Sie konnte nicht älter als zwanzig sein, und ihre Haare waren platinblond, fast schon weiß. Ihre Haut besaß einen dunklen Karamellton. Je näher sie kam,

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