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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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wollten keine Zeit verlieren. Schließlich waren sie schon bezahlt worden. Also kamen sie ohne Umschweife zur Sache. Die Beschatter versuchten gar nicht erst, sie abzuwimmeln. Sie mussten mitspielen, sonst hätte jemand auf den Gedanken kommen können, dass sie gar kein Interesse an Stripperinnen und daher in einem Striplokal nichts zu suchen hatten.
    Victor wartete ab, bis die beiden Beschatter mit gespreizten Beinen, die Hände auf den Oberschenkeln, dasaßen, während die Frauen sich zwischen ihren Beinen und auf ihrem Schoß räkelten und ihnen mit ihren zuckenden Körpern und wehenden Haaren die Sicht versperrten.
    Er stand auf und ging zum Ausgang. Natürlich würden die Beschatter schon nach zehn Sekunden merken, dass er weg war. Aber das spielte keine Rolle. Sie konnten die Tänzerinnen nicht einfach beiseitestoßen, aus demselben Grund, aus dem sie zu der ganzen Vorstellung nicht hatten Nein sagen können. Und so lange eine Frau auf ihnen saß, konnten sie auch über ihr Kehlkopfmikrofon keine Meldung absetzen.
    Er hatte schätzungsweise dreißig Sekunden Vorsprung. Er brauchte nur zwanzig.
    Der Türsteher sah ihn herauskommen und machte ihm die Tür auf.
    Victor bedankte sich mit einem Nicken und sagte: »Ich glaube, da drin sitzen zwei Typen, die verschwinden wollen, ohne zu bezahlen.«
    »Ach, ja?«
    »Ich wollte Sie nur vorwarnen. Einer trägt einen Anzug, der andere einen Jogginganzug. Die sind zwar nicht gleichzeitig reingekommen, aber ich glaube, die gehören zusammen.«
    »Sehr gut. Vielen Dank für die Information.«
    »Gern geschehen.«
    »Noch einen schönen Tag, der Herr.« Der Türsteher schien sehr erfreut darüber, dass endlich ein bisschen Leben in die langweilige Nachmittagsschicht kam.
    Victor trat hinaus auf die Straße. Nachdem er zwanzig Minuten in der schummerigen Bar zugebracht hatte, stach die Sonne ihm in die Augen. Seine »Frau« stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor einem Antiquitätengeschäft. Er sah sie sofort. Die dunkelbraunen Haare – kastanienbraun an den Stellen, die von der Sonne beschienen wurden – hatte sie zu einem Zopf gebunden. Sie trug Freizeitkleidung – Jeans und eine Kordjacke – und über der Schulter eine große, praktische Lederhandtasche. Sie war tatsächlich nicht groß, wodurch Victor ein weiteres kleines, aber entscheidendes Detail über sie erfuhr. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen, da sie der Straße den Rücken zugewandt hatte, um die ausgestellten Stücke im Schaufenster zu bewundern. Und natürlich, um den Eingang der Tabledance-Bar, der sich in der Schaufensterscheibe spiegelte, im Auge zu behalten. Victor konnte keine anderen potenziellen Beschatter in der Nähe entdecken. Sie war allein.
    Das schwächste Glied in der Kette.

Kapitel 9
    Sie musste ihn beim Verlassen der Bar gesehen haben. Ihre Position war gut, der Blickwinkel auch. Niemand konnte den Laden betreten oder verlassen, ohne dass sie es mitbekam. Victor wusste, dass sie ihn beobachtete, als er die Fahrbahn betrat. Sie rührte sich nicht von der Stelle. Sie konnte nicht. Schließlich bewunderte sie die Auslagen im Schaufenster des Antiquitätengeschäfts. Außerdem wusste sie noch nicht, dass er seinen Beschattern entkommen war. Sie musste also ihre Tarnung aufrechterhalten. Und wenn sie jetzt etwas unternahm, konnte es sein, dass sie sich völlig überflüssigerweise verriet. Sie hoffte noch, dass irgendetwas vorgefallen war, was sie nicht verstand. Dass er nur zufällig auf sie zuging. Dass das, was er vorhatte, das Ziel, das er ansteuerte, nichts mit ihr zu tun hatte. Er war noch drei Meter von ihr entfernt, und sie hoffte immer noch.
    Mit schnellen Schritten überquerte er die Straße, um dem fließenden Verkehr nicht in die Quere zu kommen – eine durch und durch sinnvolle und harmlose Erklärung für seine Hast. Aber auch eine durch und durch falsche.
    Als er dann nur noch zwei Meter von ihr entfernt war und die Richtung immer noch nicht geändert hatte, da musste ihr klar geworden sein, dass sie das Ziel war. Noch war genügend Zeit, um zu reagieren, also begann sie, sich umzudrehen, um ihm nicht den Rücken zuzukehren. Doch dann zögerte sie, abgelenkt durch die Beschatter in der Bar, die ihr über ihre Kehlkopfmikrofone die neuesten Entwicklungen berichten wollten.
    Die lauten Stimmen irritierten sie zwar nur kurz, doch als sie ihre Verblüffung abgeschüttelt hatte, war Victor keinen Meter mehr hinter ihr. Es war viel zu spät.
    Er legte ihr die flache linke

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