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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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will. Ich habe ihnen nur gesagt, dass Sie ein Kontaktmann sind, allerdings ein höchst gefährlicher, und dass Sie sie entdecken würden, wenn sie ihre Arbeit nicht absolut perfekt erledigten.«
    »Sie waren nicht einmal annähernd perfekt.«
    »Und sie werden einen angemessenen Rüffel bekommen. Aber ich hatte leider keine große Wahl. Sie sind ja schließlich nicht gerade jemand, den man einfach auf der Straße fragen würde, ob er vielleicht zufällig der Auftragsmörder ist, den man sucht. Aber sei es, wie es will, die anderen sind jetzt sowieso keine Gefahr mehr für Sie.«
    »Sie waren noch nie eine Gefahr für mich.«
    »Ich bitte Sie lediglich um dreißig Minuten Ihrer Zeit. Das ist alles. Nur eine halbe Stunde. Damit ich Ihnen erklären kann, worum es bei diesem Auftrag geht. Wenn Ihnen das nicht zusagt, dann gehen Sie einfach weg und hören nie wieder von mir. Sie haben nichts zu verlieren. Ich bitte Sie nur, mich anzuhören. Damit Sie wissen, was Sie ablehnen wollen. Ich lade Sie sogar auf einen Kaffee ein. Sie trinken doch Kaffee, oder? Oder Tee, wenn Ihnen das lieber ist. Ihr Engländer trinkt doch immer Tee, stimmt’s? Earl Grey oder irgend so etwas. Ich weiß nicht. Ich trinke so was nie.«
    »Wer hat behauptet, dass ich Engländer bin?«
    »Niemand, ich dachte bloß, dass …«
    »Einverstanden«, sagte Victor einen Augenblick später. »Ich höre Sie an, aber Sie bekommen nur zehn Minuten. Keine Sekunde mehr.«
    »Super«, sagte Muir. »Vielen Dank. Aber vielleicht können wir uns irgendwo anders unterhalten als hier?«
    »Gleich um die Ecke gibt es ein nettes Café. Dort können wir reden.«
    »Hört sich gut an«, erwiderte Muir. »Ich könnte nämlich wirklich einen Stuhl gebrauchen, verstehen Sie?«

Kapitel 11
    Das französische Bistro war klein und eng. Die Tische in dem niedrigen Raum standen sehr dicht beieinander. Schwarz-Weiß-Fotografien berühmter Franzosen schmückten die Wände. Signierte und gerahmte Fußballtrikots hatten einen Ehrenplatz hinter der Theke bekommen. Der mittägliche Ansturm war vorbei, und es gab zahlreiche unbesetzte Tische, aber trotzdem saß man durch die Enge des Raums immer in der Nähe anderer Gäste. Dadurch gab es kaum eine Möglichkeit für ein ungestörtes Gespräch, zumal der leutselige – und leicht angetrunkene – Besitzer versuchte, mit all seinen Gästen zu plaudern.
    Victor entschied sich für einen Platz im Freien. Dort waren sie die einzigen Gäste. Er nahm den Tisch, der am weitesten vom Eingang entfernt war, und setzte sich mit dem Rücken zur Wand, sodass Muir den Stuhl gegenüber nehmen musste, den Rücken der Straße zugewandt. Da nur wenige Fußgänger an ihnen vorbeigingen, konnten sie sich sicher sein, nicht belauscht zu werden.
    Kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Die Sonnenbrille schützte Victors Augen vor dem gleißend hellen Licht. Muir trug eine Brille mit lichtempfindlichen Gläsern, die sich automatisch den Lichtverhältnissen angepasst hatten und dunkler geworden waren.
    Schnell stand der Kellner mit zwei Speisekarten an ihrem Tisch, doch Victor bedeutete ihm, dass sie nichts essen wollten.
    »Nur Kaffee, bitte«, sagte er. Er blickte Muir an. »Espresso?«
    »Von mir aus.«
    »Zwei Espressi.«
    Der Kellner nickte lächelnd.
    Kaum war er wieder im Bistro verschwunden, legte Muir ihr Smartphone auf den Tisch und schob es Victor hin. Er griff nicht danach, würdigte es keines Blickes.
    »Dass Procter im Moment außer Gefecht ist, ändert nichts an meiner geschäftlichen Praxis. Ich bilde mir keinerlei persönliches Urteil über eine Zielperson und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Stecken Sie das Handy wieder ein. Ich bin nur hier, um mir anzuhören, was Sie zu sagen haben. Also reden Sie. Die zehn Minuten beginnen jetzt.«
    Muir rutschte etwas dichter an den Tisch heran und beugte sich zu Victor. Sie tippte auf das Handy. »Tun Sie mir den Gefallen und werfen Sie einen Blick darauf, okay? Es ist nur ein Foto. Ein Männergesicht. Das ist alles. Nur einmal.«
    »Nein«, erwiderte Victor. »Wenn Sie nicht wollen, dass ich jetzt sofort aufstehe und gehe, dann tun Sie, was ich sage. Ich bin hier, um zuzuhören. Das ist alles. Zehn Minuten sind nicht viel. Ich schlage vor, Sie nutzen die Zeit möglichst optimal.«
    »Sie müssen das Handy nicht einmal anfassen, wenn Sie nicht wollen.« Sie tippte es an, und der Bildschirm erwachte zum Leben. Victor konnte es aus dem Augenwinkel erkennen. »Sehen Sie sich einfach nur sein Gesicht

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