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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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restlichen Viertel standen Kraftgeräte. Frei bewegliche Gewichte gab es keine.
    Es war still. Seine Schritte hallten durch den Raum. Man konnte, wenn man wollte, auch Musik hören, aber Victor ließ die Anlage ausgeschaltet. Das einzige Geräusch war das Brummen der Klimaanlage.
    Insgesamt gab es vier Ein- und Ausgänge – den Haupteingang, zwei kurze Flure zu den Umkleideräumen für Frauen und Männer, sowie eine Tür, die in einen Lagerraum mit allerhand Pflege- und Putzmitteln sowie einer Erste-Hilfe-Ausstattung führte. Er steckte seine Schlüsselkarte in das Schloss und bekam ein rotes Licht zu sehen.
    Die Frauen-Umkleide war klein. Höchstens zwanzig Schränke, aufgereiht an zwei der vier Wände, davor einfache Bänke. Daran angeschlossen waren eine kleine Toilette und eine noch kleinere Dusche. Alles war menschenleer. Die Schränke waren unverschlossen, und er nahm jeden einzelnen unter die Lupe, um sicherzugehen, dass keine vergessenen Gegenstände zurückgeblieben waren, die womöglich mitten in der Nacht noch abgeholt werden mussten. Aber er fand nichts.
    Er verließ die Frauen-Umkleide und schüttelte mit peinlich berührter Miene den Kopf, nur für den Fall, dass ein Wachmann gerade auf den Bildschirm starrte, der zu einer der beiden Überwachungskameras des Fitnessbereichs gehörte. Die Männer-Umkleide war ähnlich aufgeteilt und genauso leer.
    Der Haupteingang zum Fitnessstudio lag in einer Ecke. Er war trotz der Spiegel, die überall an den Wänden hingen, von den meisten Geräten aus nicht zu sehen, hauptsächlich aufgrund der vielen Säulen und Kraftmaschinen, die den direkten Blick versperrten. Aber die Tür ging nach innen auf. Victor holte eine Zwei-Euro-Münze aus seiner Hosentasche – mehr Geld hatte er nicht dabei – und stellte sie vorsichtig auf die innere Türklinke.
    Dann begann er mit seinem Trainingsprogramm, zunächst an den diversen Kraftgeräten. Er legte zwischen den einzelnen Sets nur kurze Pausen ein und arbeitete mit wenig Gewicht und vielen Wiederholungen, um an Kraft und Ausdauer zuzulegen, ohne zusätzliche Muskelmasse aufzubauen. Nach einer Stunde hatte er alle Geräte durch. Er legte eine kurze Pause ein, um seine Protein- und Kohlenhydratreserven mit einem speziellen Mixgetränk wieder aufzufüllen, dann machte er sich an den zweiten Teil seines Programms, die Ausdauerübungen.
    Er ruderte eine halbe Stunde lang. Die Erschöpfung kroch in jede Zelle seines Oberkörpers, der durch das Zirkeltraining schon ziemlich ausgepumpt war. Mit klitschnasser Kleidung setzte er sich auf einen Heimtrainer. Er radelte eine halbe Stunde lang und hielt den Puls konstant bei neunzig Prozent der Höchstbelastung, dann wechselte er auf das Laufband. Draußen legte sich das erste Licht des Tages über die Stadt.
    Die Ausdauergeräte standen vor einer Fensterreihe, über der zahlreiche Fernsehgeräte angebracht waren. Normalerweise hielt Victor sich nie länger hinter einer ungepanzerten Glasscheibe auf, aber die Fenster des Fitnessraums waren nach außen hin verspiegelt, um die Privatsphäre der Hotelgäste zu schützen. Außerdem benutzte er nur Geräte, die neben oder hinter Säulen standen, um es einem eventuellen Scharfschützen auf der anderen Straßenseite so schwer wie möglich zu machen.
    Während er auf dem Laufband Kilometer fraß, hörte er ein metallisches Klirren. Das Geräusch war nicht besonders laut im Vergleich zum Jaulen des Laufbands und dem Stampfen seiner Füße, aber Victor hatte sich extra ein Gerät in der Nähe der Tür genommen, um das Klimpern nicht zu überhören.
    Er blickte sich um und sah eine Frau eintreten. Sie war Mitte zwanzig und trug Sportkleidung. Die blonden Haare hatte sie zu einem festen Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie war schlank und durchtrainiert, und er musste sie keine halbe Sekunde lang anschauen, um zu wissen, dass sie keinerlei Waffen am Körper versteckt haben konnte. Sie war keine Bedrohung. Victor setzte sein Training fort.
    Allein durch den Duft ihres Parfüms hätte er gewusst, dass sie jetzt auf ihn zukam, aber auch die Spiegel ließen jede ihrer Bewegungen erkennen. Er hatte das sechste und letzte Laufband in der Reihe gewählt. Sie stellte sich auf das Gerät direkt neben ihm.
    Er warf ihr noch einmal einen Blick zu. War ihm beim ersten Mal etwas entgangen? Aber in diesem Dress hätte sie nicht einmal einen Bleistift verstecken können, ganz zu schweigen von einer Pistole. Sie sah ihn an und registrierte seinen kurzen

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