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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Beschreibungen und ein paar Namen, die aller Wahrscheinlichkeit nach erfunden sind.«
    »Ein bisschen mehr ist es schon. Haben Sie etwas zu schreiben und ein Blatt Papier dabei?«
    »Sicher.«
    Muir fischte ein schmales Notizbuch und einen Kugelschreiber aus der Innentasche ihrer Jacke und legte beides auf den Tisch. Die Kellnerin brachte Victors Sandwich.
    Muir sagte: »Könnte ich noch einen Kaffee bekommen?«
    Victor biss von seinem Sandwich ab und schob ihr das Passfoto zu, das in der Budapester Taxifahrerlizenz über dem Foto von Varina Theodorakis geklebt hatte.
    »Das ist die Frau, die sich Francesca Leone nennt. Sie sieht genauso aus wie auf dem Foto, also ist es erst vor Kurzem gemacht worden.« Er aß mit einer Hand weiter, während er gleichzeitig mit der anderen eine Zahlenreihe in Muirs Notizbuch kritzelte. »Das ist die Handynummer der Frau auf dem Foto. Das Handy war nagelneu, vermutlich innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden gekauft. Sie hatte noch nicht einmal die Schutzfolie vom Display abgezogen. Es hat bestimmt eine Prepaid-Karte, genau wie das Handy mit dieser Nummer.«
    Er schrieb die nächste Zahlenreihe auf. »Das ist die einzige Nummer, die Francesca angerufen hat. Sie gehört entweder Leeson oder seinem Fahrer. Beide Handys sind garantiert extra für dieses Treffen angeschafft worden. Aber vielleicht haben sie sie noch nicht weggeworfen. Wenn Sie sich beeilen, können Sie sie unter Umständen noch orten. Ziemlich unwahrscheinlich, aber einen Versuch ist es wert.« Jetzt schrieb er zwei Buchstaben-Zahlen-Kombinationen auf. »Das hier ist das Kennzeichen des Taxis, das mich am Flughafen abgeholt hat. Es ist ein richtiges Taxi, also müsste auch das Kennzeichen stimmen. Das zweite ist die Nummer der Taxizulassung von Varina Theodorakis in Budapest. Sie ist die eigentliche Inhaberin der Lizenz. Entweder ist sie ein ahnungsloses Opfer oder aber eine Mitwisserin.«
    Es folgte eine fünfte Zahlenreihe. »Das ist die Seriennummer der Makarov, die Francesca bei sich hatte. Sie ist mindestens dreißig Jahre alt, stammt also aus der Zeit vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Kann gut sein, dass Sie den Besitzer nicht mehr ausfindig machen können, aber vielleicht haben Sie ja Glück. Der Lack war absolut makellos, und die Waffe hat immer noch leicht nach Ölpapier gerochen. Sie kann also noch nicht allzu lange aus der Kiste geholt worden sein.« Und schließlich notierte er noch eine letzte Zahlen-Buchstaben-Kombination. »Das Gelände, auf dem das Treffen mit Leeson stattgefunden hat, war ein verlassener Industriekomplex ungefähr dreißig Minuten nördlich des Flughafens. Höchstwahrscheinlich gibt es da keinerlei Verbindung zu Leeson, aber wir sind durch ein Tor gefahren. Also müssen sie entweder eingebrochen sein oder einen Schlüssel gehabt haben. Ich kenne mich in der Gegend nicht aus, aber das hier sind die entsprechenden Breiten- und Längenangaben.«
    Muir zog das Notizbuch zu sich heran, warf einen Blick darauf und ließ sich mit großen Augen gegen die Lehne sinken.
    »Procter hatte schon gesagt, dass Sie gut sind.«

Kapitel 22
    Budapest, Ungarn
    Der Mann, den manche als Robert Leeson kannten, saß entspannt im Fonds des Rolls-Royce Phantom. Er hatte die handgefertigten Slipper ausgezogen und die Füße auf den gegenüberliegenden Platz gelegt. Daraus resultierte eine außergewöhnlich komfortable Sitzposition. Die Vorhänge waren zugezogen, und die Trennwand zwischen dem Fonds und der Fahrerkabine blieb geschlossen, um Leeson die Abgeschiedenheit zu gewähren, die er benötigte und so sehr genoss. Er lag entspannt in der Dunkelheit, abgekapselt und geschützt vor der Unzivilisiertheit der Welt da draußen. Der Wagen war so gut isoliert, dass Leeson kaum ahnte, dass er sich in einem fahrenden Fahrzeug befand. Sanft und geschmeidig glitten sie dahin. Keine Schläge durch Unebenheiten. Keine Vibrationen.
    Kein einziges Geräusch drang von draußen herein und störte die grandiose Musik aus der erstklassigen Stereoanlage des Rolls-Royce – der Chor der Londoner Philharmoniker in einer herzergreifenden Interpretation des Gaude gloriosa Dei Mater von Thomas Tallis. Leeson nippte an seinem vierundzwanzig Jahre alten Single Malt und sang die lateinischen Worte mit.
    Als die Hymne zu Ende war, tupfte er sich die feuchten Augen mit einem Taschentuch aus ägyptischer Baumwolle trocken und drückte eine Taste an seiner Konsole, um die Lautsprecher stumm zu schalten, bevor noch mehr schöne

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